Das Präsidium des SV UNION Halle-Neustadt hat am Freitagmittag Trainer Till Wiechers von seinen Aufgaben als Cheftrainer der Bundesligamannschaft entbunden. „Es droht, dass die Vereinsziele der 1. Mannschaft nicht erreicht werden und wir wollen daher jetzt die Reißleine ziehen“, so Präsident Dr. Bodo Meerheim in einem ersten Statement. Bis zum Saisonende wird die Mannschaft Sportdirektor Jan-Henning Himborn übernehmen. Für den Norddeutschen ist es bereits das dritte Mal, indem er versuchen wird, den Klassenerhalt mit den Wildcats noch zu schaffen.
Niederlagenserie bei den Wildcats
Till Wiechers ist zur Saison 2023/2024 zu den Wildcats gewechselt. Für ihn war es die erste Station im Frauenhandball. Zuvor trainierte er die Männer-Zweitligamannschaft vom HC Empor Rostock. Die Wildcats belegen aktuell den 11. Tabellenplatz und haben nur einen Punkt Vorsprung vor den Abstiegsplätzen. Die letzten 10 Spiele hat das Team aus Sachsen-Anhalt verloren.
Schwerer Einstand am Samstag für Jan-Henning Himborn
Am Samstagabend gastiert um 19:00 Uhr in der SWH.arena der BVB Dortmund Handball zum vorletzten Heimspiel der Saalestädterinnen. Für den neuen Trainer wird dieses Spiel kein leichter Einstand, denn immerhin kommt der Tabellenzweite zu den Wildcats gereist. „Wir danken Till Wiechers für die Zeit beim SV UNION Halle-Neustadt und wünschen ihm im beruflichen und privaten Bereich alles Gute.“, so Präsident Bodo Meerheim abschließend.
Mehr Informationen zum Abschied von Jan-Henning Himborn nach Saisonende.
Die leidenschaftliche Beziehung hat 2010 angefangen. Thomas Müller fängt als Übungsleiter in der E-Jugend des SV UNION Halle-Neustadt an der Seitenlinie an. Parallel dazu hat seine Tochter Swantje Müller auch ihre Leidenschaft für den Handball entdeckt und fing ihre Handballkarriere ebenfalls an. Vater und Tochter gehen jetzt den gleichen Schritt. Während Swantje Müller ihr Abgang vor knapp 3 Wochen beim SC Markranstädt bekannt gegeben hat, geht jetzt ihr Vater diesen Schritt. Thomas Müller verlässt zum Saisonende die Wildcats. Die Erfolgsgeschichte ist dabei sehr lang. Mit dem Juniorteam schaffte er den Aufstieg in die 3. Liga. Als Torwarttrainer und Mannschaftsbetreuer der Wildcats konnte er den Einzug ins Final Four feiern und etablierte die Bundesligamannschaft mit verschiedenen Trainern und Trainerinnen in der 1. Bundesliga. Dass zum Saisonende Schluss ist, fiel dem 53-Jährigen nicht einfach und ist ein Prozess, der schon frühzeitig in der Saison feststand.
Im November 2023 stand die Entscheidung fest
„Ich werde aus persönlichen Gründen den SV UNION Halle-Neustadt verlassen. Diese Entscheidung habe ich schon im November 2023 für mich getroffen und das Erstliga-Team, meine Torhüter Trainingsgruppen und natürlich die Vereinsführung Anfang dieses Jahres hierüber informiert. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir diesen Weg im Verein ermöglicht und mir das Vertrauen gegeben haben, Torhüterinnen im Verein auszubilden und weiterzuentwickeln. Zuletzt geht ein großer Dank an Jule, Anica, Isabel, Lara, Sará, Laura, Anja, Samantha, Tanja, Kate, den Saalemiezen, allen Fans, allen Helfern, allen Sponsoren, Marcel und natürlich Jan”, so Thomas Müller.
Zukunft von Thomas Müller offen
Eine Handschrift seines Erfolgs war die Leistung von Anica Gudelj. Die kroatische Torhüterin, welche 2023 den Verein verließ, entwickelte er zu einer der besten Torhüterinnen der Handball Bundesliga Frauen. Ob Thomas Müller in einem anderen Verein weitermacht, lässt er offen. Mit den Worten, „Wir sehen uns in einer Halle wieder“, lässt er offen ob wir ihn als Zuschauer oder womöglich in anderer Funktion wieder sehen. Wer in der nächsten Saison Till Wiechers unterstützt, ist noch offen. „Ich danke Thomas für seine Unterstützung und sein Engagement. Ich wünsche ihm und seiner Familie für die Zukunft alles Gute“, so der derzeitige Trainer.
“Sein ganzes Herz in die Entwicklung unserer Torhüterinnen gesteckt”
Auch Sportdirektor Jan-Henning Himborn hatte eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Thomas Müller. “Mit Thomas habe sowohl im Juniorteam als auch in der Zeit mit den Wildcats, gut zusammengearbeitet. Er war immer zuverlässig und hat sein ganzes Herz in die Entwicklung unserer Torhüterinnen gesteckt. Ich schaue mit viel Freude auf unsere gemeinsame Zeit zurück und wünsche Thomas viel Erfolg im weiteren Lebensweg”.
Helena Mikkelsen zählt zu einer der wurfstärksten Spielerinnen der Handball Bundesliga Frauen. Zum Saisonende ist für die Rückraumspielerin Schluss mit dem Kapitel SV UNION Halle-Neustadt. „Danish Dynamite“, so wie die Fans die Tore der Dänin oft nennen, wird es dann bei den Wildcats nicht mehr zu sehen geben. „Mir hat man im letzten Jahr den Spaß am Handball genommen und ich habe kein Vertrauen mehr. Es gibt zwischen dem Trainer und mir unüberbrückbare Differenzen. Dies ist keine Grundlage für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit.“, so Helena Mikkelsen. Einfach fällt diese Entscheidung nicht, denn ihr Privatleben und die berufliche Karriere sind auf Halle ausgerichtet. „Ich bin unheimlich dankbar für die Zeit in Halle. Desto schwerer ist es mir gefallen, diese Entscheidung zu treffen“, so die Dänin abschließend.
Mit Helena Mikkelsen verlässt eine absolute Identifikationsfigur die Wildcats
Für Helena Mikkelsen ist es der zweite Abgang vom SV UNION Halle-Neustadt. Bereits 2018 verließ sie Halle in Richtung VfL Oldenburg. Nach zwei Jahren in Norddeutschland zog es die 27-Jährige dann aber wieder in die zweite Heimat nach Halle zurück. In den letzten vier Jahren entwickelte sie sich zum bekannten Gesicht der Wildcats und hatte in den letzten Jahren auch immer einen großen Anteil am Klassenerhalt in der 1. Bundesliga. „Mit Helena Mikkelsen verlässt eine absolute Identifikationsfigur die Wildcats. Die Zusammenarbeit mit ihr war immer von einer hohen Intensität geprägt. Dementsprechend habe ich Helena als eine sehr starke Persönlichkeit kennen und schätzen gelernt. Ich wünsche für Ihre kommenden Herausforderungen alles Gute und freue mich auf ein Wiedersehen außerhalb des Handballfeldes.“, so Sportdirektor Jan-Henning Himborn.
Letztes Spiel gegen Ex-Verein
In dieser Saison erzielte die in Viborg geborene Spielerin in 20 Bundesligaspielen insgesamt 61 Tore. Der Abgang von Helena Mikkelsen ist für die Hallenserinnen der fünfte Abgang zum Saisonende. Ihr letztes Spiel im Trikot der Wildcats hat Helena Mikkelsen dann am 25. Mai 2024. Um 19:00 Uhr trifft sie auf ihren ehemaligen Verein, dem VfL Oldenburg.
Foto: Michael Vogel
Der SV UNION Halle-Neustadt trennt sich zum Saisonende von der Schwedin Alexandra Lundström. Die Rückraumspielerin kam 2022 vom schwedischen Erstligisten Kärra HF zu den Wildcats und kann nun auf zwei Jahre 1. Bundesliga in Deutschland zurückblicken. „Ich bin dankbar für die Zeit in Halle und habe hier tolle Menschen kennengelernt“, so die 25-Jährige. Wohin es Alexandra Lundström treibt, lässt sie noch offen. Ihre Handballkarriere beenden möchte sie aber nicht.
Mindestens ein Spiel bleibt in Erinnerung
Sportdirektor Jan-Henning Himborn erinnert sich besonders an ein Spiel zurück. „Ich habe Alex als seinen professionellen Teamplayer kennengelernt und erinnere mich gerne an ihr überragendes Spiel in Leverkusen in der letzten Saison zurück. Ich wünsche Alex sportlich und gesundheitlich alles Gute für ihre neue Herausforderung“. Im besagten Spiel gegen Leverkusen sicherten sich die Hallenserinnen in der Saison 2022/23 den Klassenerhalt und Alexandra Lundström steuerte in dieser Partie neun Tore zum Auswärtserfolg bei. Alexandra Lundström ist nach Cecilie Woller, Lotta Woch, Edita Nukovic der vierte Abgang bei den Hallenserinnen zum Saisonende.
Wenn am Samstagabend das Schiedsrichtergespann Julian Fedtke und Niels Wienrich das 28. Ostderby zwischen dem BSV Sachsen Zwickau und dem SV UNION Halle-Neustadt anpfeifen, dürfte der Puls bei den Anhängern beider Mannschaften höherschlagen. Nicht nur aufgrund des Derbycharakters, sondern auch wegen der sportlichen Situation wird man gute Nerven in der Sporthalle Neuplanitz brauchen. Beide Teams haben 10 Punkte und haben somit einen Punkt Vorsprung vor den Abstiegsplätzen. Der Gewinner der Partie kann etwas entspannter in das Saisonfinale gehen. Mit Blick auf das Restprogramm erhöht sich der Druck für die Wildcats. Die Hallenserinnen haben das vermeintlich schwerste Programm von den Mannschaften, die noch um den Klassenerhalt kämpfen.
Noch ist nichts verloren
Auch wenn die Gäste aus Sachsen-Anhalt seit 8 Spielen auf ein Erfolgserlebnis warten, ist die Stimmung und das Gefühl positiv. „Wir haben Bock auf das Derby“, so Torhüterin Lara Lepschi. „Uns ist allen bewusst, dass das Spiel in Zwickau richtungsweisend ist. Ich erwarte eine intensive Partie, welche vor allem über den Kampf entschieden wird“, so die 23-Jährige weiter. In so eine sportlich brisante Situation haben sich die Hallenserinnen im Saisonverlauf selbst gebracht. Sicher geglaubte Auswärtserfolge wie in Leverkusen oder in Solingen hat man leichtfertig aus der Hand gegeben. Allein diese beiden Spiele tun jetzt im Rückblick besonders weh. Noch ist nichts verloren und so werden sich auch zahlreiche Fans aus Halle mit auf den Weg nach Zwickau machen, um ihre Mannschaft in der nicht einfachen Zeit zu unterstützen.
Spielgestalterin kommt zurück ins Team
Personell kann Till Wiechers wieder auf Cecile Woller zurückgreifen. Die Rückraumspielerin kommt nach ihren Rückenbeschwerden zurück ins Team. Ausfallen werden definitiv die Langzeitverletzten Madeleine Östlund, Maxime Sturijs, Franziska Fischer. Leider hat sich auch die schwere Verletzung bei Vanessa Dierks bestätigt. Die Außenspielerin wurde bereits am Dienstag am Knie operiert und wird dem Team über mehrere Monate fehlen. Das brisante Ostderby kann wie gewohnt im Livestream bei Sportdeutschland.TV oder Dyn Handball ab 17:45 Uhr verfolgt werden.
Nach der achten Partie in Folge ohne Punktgewinn wird die Luft für den SV Union Halle-Neustadt im Kampf um den Verbleib in der Handball-Bundesliga immer dünner. Die Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt standen am Samstag gegen die SG BBM Bietigheim auf verlorenem Posten. Die Saalestädterinnen verloren vor heimischer Kulisse gegen den Spitzenreiter deutlich mit 17:33 (6:19). Nach der achten Niederlage in Folge muss das Team aus Sachsen-Anhalt um den Verbleib in der Bundesliga bangen. Den größten Anteil am Erfolg der Gäste hatten Antje Döll (7/4) und Jenny Behrend (5). Für die Gastgeberinnen erzielte Cara Reuthal (5/2) die meisten Tore.
Die Hallenserinnen gerieten sofort mit 0:3 in Rückstand und präsentierten sich in der ersten Halbzeit wie ein Zweitligist. Von 7:4 (13.) zog Bietigheim bis zur 20. Minute auf 14:4 davon und baute den Vorsprung bis zur Pause auf 13 Treffer aus. Danach nahm der Spitzenreiter einen Gang heraus, kam aber nie in Bedrängnis. Die Hallenserinnen leisteten sich zu viele Ballverluste und konnten glasklare Chancen nicht verwerten. Am kommenden Samstag kommt es für die Wildcats zu einem richtungsweisenden Spiel. Um 18:00 Uhr gastiert man dann beim punktgleichen Tabellennachbar BSV Sachsen Zwickau.
Statistik zum Spiel
Suba, Lepschi, Reuthal 5/2, Woch 4, Mikkelsen 4, Lundström 2, Röpcke 1, Strauchmann 1, Nukovic, Woller, Hertha, Rösner, Kieffer, Wilke
Links zum Spiel
Erst am Mittwoch hat der derzeitige Tabellenführer einen hart erkämpften Auswärtssieg bei der Sportunion Neckarsulm eingefahren und schon müssen sie wieder auswärts antreten. Mit den Wildcats kommt die nächste Pflichtaufgabe für den amtierenden Deutschen Meister. Über die Ausgangslage muss nicht viel geredet werden. Bietigheim ist klarer Favorit. Für Halles Spielerinnen gilt es, sich in dieser Partie ein Stück Selbstvertrauen zu erarbeiten. Nach 7 Niederlagen in Folge ist die Luft zu den Abstiegsplätzen immer dünner und die Wildcats benötigen dringend Punkte. Das man die gegen Bietigheim nicht eingeplant hat, ist allen klar. Doch warum nicht für eine Überraschung sorgen und den Tabellenführer, genau wie die Sportunion Neckarsulm, lange ärgern. Das die Wildcats mit den Favoriten mithalten können, haben sie in der Saison schon öfter bewiesen.
Präsidium stärkt Till Wiechers den Rücken
Am Mittwoch tagte das Präsidium des SV UNION Halle-Neustadt über die aktuelle sportliche Situation bei den Wildcats. Nach jetzigem Stand würden wir mit Till auch in die zweite Liga gehen“, sagt Unions Präsident Bodo Meerheim und stärkt damit den Trainer. Gleichzeitig nahm er aber auch die Spielerinnen in die Verantwortung, welche jetzt gemeinsam mit ihrem Trainer die Situation lösen müssen. Ausgerechnet in der nicht einfachen Situation verletzte sich am Donnerstagabend Vanessa Dierks. Die ersten Untersuchungen ergaben, dass man bei der Außenspielerin leider von einer schwereren Verletzung ausgehen muss. Abschließende Untersuchungsergebnisse stehen noch aus.
Bei Sportdeutschland.TV und bei Dyn im Livestream
Anpfiff ist 19 Uhr in der SWH.arena und die Partie wird von den Schiedsrichtern Fabian Friedel und Rick Herrmann geleitet. Wie immer wird das Spiel auf Sportdeutschland.tv und DYN live gestreamt. Kommentiert wird das Spiel von Robert Felsch und Nils Kampa. Tickets gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf auf der Homepage der Wildcats.
Die Günter Papenburg AG präsentiert das Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Bietigheim. Die perfekte Einstimmung für das Spiel am Samstagabend um 19:00 Uhr in der SWH.arena gibt es in unserem Programmheft.
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