Leise Chancen auf einen Erfolg hatten sich die halleschen Wildkatzen ja ausgerechnet. Das 16:26 in Leverkusen zum Start mit der dürftigen zweiten Hälfte, als das Team nur fünf Törchen zustande gebracht hatte, war ausgewertet. Mund abputzen, Fehler minimieren, dann sollte gegen Buxtehude Zählbares in der Erdgas Sportarena bleiben.
Union Halle-Neustadt anfangs mit vielen Fehlversuchen
Doch die Gäste führten nach zwei Minuten 2:0, da hatte Union noch nicht einmal aufs Tor geworfen. Dann parierte Anica Gudelj zweimal großartig, doch weil sich vorn Fehlversuch an Fehlversuch reihte und die Zuspiele missrieten, stand es vier Minuten später 0:4. Geburtstagskind Danique Boonkamp erzielte per Siebenmeter dann endlich (8.) den ersten Union-Treffer zum 1:4. Beim 3:8 (14.) nahm Coach Jan-Henning Himborn eine erste Auszeit. Es brauchte Lösungen, das Buxtehuder Abwehrbollwerk zu knacken.
Und nach dem 6:9 (18.) durch Pia Dietz vom eigenen Kreis keimte Hoffnung. Marija Gudelj machte in Unterzahl das 7:9 (19.). Und die Torhüterinnen – Lara Lepschi parierte einen Siebenmeter – hielten Union mit Glanztaten auf Schlagdistanz. Doch vorn hakte es weiter, wurden gute Torgelegenheiten ausgelassen. Weil aber auch die Gäste keineswegs glänzten, blieb es eng (9:11/26.). Beim 10:11 (27.) nahm Buxtehudes Trainer eine Auszeit. Mit 12:13 ging es in die Pause – alles drin. Und mit ein paar Zwei-Minuten-Strafen weniger (Stand hier 6:2) hätten die Wildcats das Spiel drehen können. Aber die Möglichkeit, dies zu schaffen, bestand ja durchaus.
Torhüterin Anica Gudelj begeistert mit Weltklasse-Paraden
Und Durchgang zwei begann verheißungsvoll. Nachdem Boonkamp nervenstark auch ihren vierten Siebenmeter verwandelt hatte, hieß es 13:13 (32.). Die erste Führung in diesem Spiel, das 14:13 (34.), bescherte den Wildcats Lea Gruber mit einem Kontertor. Jenice Funke stellte auf 15:13. In dieser Phase begeisterte zudem Anica Gudelj mit Weltklasse-Paraden. Doch weil es vorn wieder an Treffsicherheit mangelte, kam Buxtehude zum Ausgleich (15:15/39.). Zu allem Übel sah Cecilie Woller mit der dritten Zeitstrafe Rot. Die Folge: das 15:16. Boonkamp glich aus dem Rückraum aus (42.).
Das Spiel atmete pure Spannung. 17:16 durch Funke per Siebenmeter. Die 200 Zuschauer waren begeistert und feierten auch das 18:16 (45.) von Leonie Nowak. Beim 19:19 (50.) verlangte es Himborn nach einer Auszeit. Es folgten das 20:19 und das 21:19 durch Julia Redder (52.) sowie das 22:19 durch Boonkamp. Doch natürlich gaben die Gäste nicht auf. Beim 22:22 (56.) war die Partie wieder offen. Das 23:22 erzielte Helena Mikkelsen. Wieder Ausgleich (58.). Mikkelsen 24:23 (59.) taute nun auf. Und Gudelj hielt mit drei sensationellen Paraden die Führung fest. Als dann Nowak 21 Sekunden vor Schluss das 25:23 machte, war der dann umjubelte Sieg perfekt. (mz)
30 Minuten lang durften die Halle Wildcats von einer Überraschung bei Handball-Rekordmeister Bayer Leverkusen träumen. Doch im zweiten Abschnitt musste der Außenseiter dann doch ordentlich Lehrgeld zahlen.
Der SV Union Halle-Neustadt hat bei seinem Comeback in der Handball-Bundesliga mit 16:26 bei Bayer Leverkusen verloren. Eine Halbzeit hielt der Außenseiter, der wegen Corona und einer Liga-Aufstockung am grünen Tisch in die Bundesliga aufgestiegen war, sehr gut mit. Dann gingen den Wildcats die Luft aus.
Nach der Pause lief nicht mehr viel zusammen
Vor der Pause führten die Gäste überraschend fast durchgehend, auch einmal mit 9:6. Erst in der letzten Minute des ersten Durchgangs ging Leverkusen nach etlichen Minuten wieder in Führung – und hielt das 12:11 dank der Parade einer Torhüterin. In der zweiten Hälfte sahen die Saalestädterinnen dann kein Land mehr. Schnell hieß es nach einer 0:5-Serie 11:15 – nun nahm das Unheil seinen Lauf. Die Hallenserinnen rannten sich immer wieder in der aggressiven Bayer-Deckung fest und leisteten sich viele technische Fehler. Insgesamt gelangen dem Team von Jan-Henning Himborn, der erst am Mittwoch den Job des beurlaubten Christin Denk übernommen hatte, nur fünf Tore nach dem Wechsel. Während Bayer 61,9 seiner Würfe traf, war es bei Halle nur 44,8 Prozent.
Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk
Am Freitagmittag hatten es die Wildcats Schwarz auf Weiß: Das von der Deutschen Handballliga der Frauen (HBF) erarbeitete und allen Erstligisten vorgelegte Hygienekonzept ist akzeptiert worden. Mehr als die Hälfte der 16 Vereine haben dem Maßnahmekatalog abgenickt. Damit startet die Saison planmäßig am 5. und 6. September. Aufsteiger Halle enthielt sich der Stimme. „Es gibt Gründe, die dafür sprechen aber auch andere, die uns das Arbeiten erschweren“, erklärt Marcel Gohlke von Unions Vereinsführung den Zwiespalt. Der Wunsch, zu spielen sei natürlich groß und für Union ein Argument, dafür zu votieren. Doch die Vorbehalte seien „nicht minder stark“. Die nun vor jedem Spieltag fälligen Coronatests werden für den Neuling ein Kraftakt. Selbst bei einer Pooltestung. Bei der kommen die Proben aller Spielerinnen und Betreuer in einen Topf und werden zusammen untersucht. Im Falle eines positiven Befundes muss einzeln nachgetestet werden.
Handball in Halle: Heimstart am 12. September 2020
250 Euro kostet das – macht bei 30 Spielen 7.500 Euro zusätzlich. Abgegeben werden muss die Probe Mitte der Woche. Das Problem: „Wir haben Spielerinnen, die arbeiten gehen und nur abends können“, sagt Gohlke. Alle unter einen Hut zu kriegen, wird schwer. In Halle ist man froh, in Leverkusen in die Saison zu starten, um beim Gastgeber noch mal genau hinschauen zu können. Wenn es am 12. September in der Erdgasarena gegen Buxtehude geht, soll dann Unions zweites Hygiene-Konzept greifen. Dieses werden die Vereinsverantwortlichen nun für Halles Gesundheitsbehörde erstellen und dabei ihre Erfahrungen vom Saale-Cup einfließen lassen. Bei dem haben sich die stündliche Reinigung der Sanitäranlagen, Desinfektion der Mannschaftsbänke beim Seitenwechsel und zusätzliche Ein- und Ausgänge für die Zuschauer bewährt.
Ortsbegehung mit Lions
Apropos Zuschauer: Die Hoffnung, vor Fans zu spielen, lebt trotz der Abfuhr durch die Bundespolitik. Am Donnerstag haben sich die Handballer mit der Geschäftsführerin der halleschen Erstliga-Basketballerinnen Gisa Lions, Lysann Kairies, in der Erdgasarena getroffen, um gemeinsam zu ermitteln, wie viele Fans bei einem Abstand von 1,5 Meter in die Halle können. Es wären 200. „Für uns ist das ein Minusgeschäft“, sagt Gohlke. Um kostendeckend zu arbeiten, braucht Union 350 Fans. „Bei uns ist das ähnlich“, sagt Lysann Kairies. Auch sie hat ihr Liga-Konzept auf den Weg gebracht. Und wartet nun auf das Betreiberkonzept der GWG, um die Vorgaben der Hausherren der Erdgasarena mit einarbeiten zu können. Dann geht ihr Hygiene-Konzept an die Stadt. „Wir stehen im engen Austausch mit den Wildcats“, sagt Lysann Kairies. Die Lions-Saison beginnt Ende Oktober. Am 3. Oktober ist ein Testlauf für die Basketballer geplant.
Während die Lions gegen Hannover den Ernstfall proben, spielen die Männer des MBC gegen Crailsheim. (mz)
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 29.08.2020
Foto: Detlev Keller
Zum 50. Vereinsjubiläum soll für den SV Union Halle-Neustadt das passende Geschenk her: der Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga. Dafür wurde mit Christian Denk ein neuer Cheftrainer verpflichtet, der mit viel Esprit seinen Job angeht. Innovatives Denken, Regeln brechen und bei der zweiten Chance in der Handball-Bundesliga der Frauen etwas Großes schaffen. Das sind die Ziele von Neu-Trainer Christian Denk bei Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt. “Ich bin gerade auf dem Weg nach Halle”, sagte Christian Denk am Autotelefon der Deutschen Presse-Agentur. Die gut 240-Kilometer-Strecke von Malsfeld nahe Melsungen in die Saalestadt wird er ab dem Sommer regelmäßig fahren. “Offiziell ist am 13. Juli Start, doch es gibt schon jetzt reichlich Arbeit”, betonte der 36-Jährige.
Bis dahin nutzt er seine freien Stunden im Kreis seiner Liebsten. “Ich war seit Januar nicht mehr in einer Sporthalle, das gemeinsame Abendessen mit der Familie habe ich in der letzten Zeit richtig genossen”, betonte er. Nach seinem freiwilligen Rückzug im Januar als Cheftrainer beim Ligakonkurrenten SG 09 Kirchhof kam die neue Chance aus Halle wie gerufen. “Meine Familie hat gemerkt, dass es ohne Handball nicht geht”, meinte er. Dafür hat extra seinen Job in der Labor-Logistik eines Pharmakonzerns bis auf ein Minimum heruntergefahren. “Ich will etwas Großes schaffen, eine Handschrift entwickeln, damit die Zuschauer und Leute sehen, so spielt der SV Union Halle-Neustadt”, erklärte er seine Ziele.
Dafür will er “Regeln brechen, neue Trainingszeiten einführen und vor allem im Verein mit erster und zweiter Mannschaft enger zusammenrücken. Diese Vereinsphilosophie müssen wir entwickeln und den Spagat mit der Jugendarbeit schaffen”, sagte Denk zur zweiten Chance des Clubs in der Beletage. Die erste Chance unter Tanja Logvin blieb ungenutzt. Nur drei Siege, zwei Remis und 21 Niederlagen standen in der Premieren-Saison 2018/19 zu buche. Zudem erzielte das Team der ehemaligen Welthandballerin damals nur 643 Treffer – kein Erstligist war so harmlos vor dem gegnerischem Tor. Das alles soll “mit kontrolliertem Tempohandball” besser werden. Zudem setzt der B-Lizenzinhaber, der parallel an seiner A-Lizenz arbeitet, auf Emotionen. “Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft mit ihrem Charakter zu mir passt. Ich bin ein sehr emotionaler Typ”, sagte der Familienvater und stellte klar: “Diese Herausforderung will ich annehmen, da spielte die Liga-Zugehörigkeit keine Rolle.”
Neben den erfahrenen Saskia Lang und Sophie Lütke im Team kommt zur kommenden Spielzeit mit Linkshänderin Helena Mikkelsen (VfL Oldenburg) eine alte Bekannte zurück. Sie wird für mehr Durchschlagskraft im Rückraum sorgen. Zudem verpflichtete der Verein die ehemalige Leipzigerin Alexandra Mazzucco vom Thüringer HC für die Rechtsaußen-Position. “Sie wird dort mit Swantje Heimburg ein fantastisches Duo bilden”, meinte Denk. Im Tor gibt es mit Thara Sieg vom “verhinderten” Meister BVB Dortmund ein neues Gesicht. Sie wird neben der aus dem Nachwuchs aufrückenden Lara Lepschi Unions weitere Nummer eins, Anica Gudelj, absichern. Nach der Lizenzerteilung bastelt der sportliche Leiter Jan-Henning Himborn weiter am Kader. “Wir wollen die Qualität erhöhen und uns im Rückraum und am Kreis noch verstärken”, sagte Himborn. Die Vorteile zum ersten Erstliga-Abenteuer liegen für ihn auf der Hand: “Wir hatten kaum Abgänge, sind eine eingespielte Truppe.”
Auch finanziell passt es trotz der Corona-Krise. Die kommunalen Unternehmen unterstützen die Wildcats weiterhin. “Dafür sind wir sehr dankbar. Das ist die Basis dafür, dass wir überhaupt in der 1. Liga spielen können”, erklärte der Sportchef. Seit drei Wochen plant er die neue Saison, hat für jedes Szenario einen Plan in der Schublade. Und insgeheim hofft er auf Fans in der Halle: “Sollten Veranstaltungen bis zu 1000 Zuschauer zugelassen werden, wäre das für uns top.”
Aus 14 mach 16: Das ist der Plan für die 1. Handball-Bundesliga der Frauen in der kommenden Saison. Somit würden in der 2. Liga noch 13 statt 15 Vereine im Wettkampf mit dem heimischen Platzhirschen SG 09 Kirchhof spielen. Doch die Lage der beiden potenziellen Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt und HL Buchholz 08-Rosengarten ist zwei Wochen vor den Lizenzentscheidungen unterschiedlich.
Halle-Neustadt
Die Wildcats aus Sachsen-Anhalt wollen sich zum dritten Mal nach 1998/99 und 2018/19 im Oberhaus beweisen. Ganz zur Freude des neuen Trainers. Denn Christian Denk bekommt die Chance, erstklassig zu trainieren. „Halle-Neustadt ist ebenso wie Kirchhof ein Traditionsverein, in dem die Jugend besonders wichtig ist. Und mit vielen Emotionen, über die wir eine eigene Philosophie entwickeln wollen“, betont der 36-Jährige, der im Januar bei der SG 09 zurückgetreten war. Bis dahin hatte er sich über erfolgreiche Nachwuchsarbeit, das Juniorteam und die Zweitliga-Mannschaft profiliert und mit zwei fünften Plätzen 2018 und 2019 für Furore gesorgt.
Bei Halle-Neustadt findet er nun sogar ein Juniorteam in der 3. Liga vor und soll für eine noch größere Durchlässigkeit der Mannschaften sorgen. Denk plant mit einem 17er-Kader (3 Torfrauen, 14 Feldspielerinnen) für die 1. Liga. Mit Rückraumspielerin Helena Mikkelsen (VfL Oldenburg) und Rechtsaußen Alexandra Mazzucco (Thüringer HC) stehen die ersten beiden Neuzugänge fest. Einziger Abgang ist portugiesische Torfrau Isabel Gois. Zudem gibt es für den B-Lizenz-Inhaber ein Wiedersehen mit Danique Boonkamp (2016-2019) und Swantje Heimburg (2012-2014), die beide für Kirchhof spielten.
Die Corona-Krise sieht Denk indes für alle als Chance, als Mannschaft und Verein noch enger zusammenzurücken und hofft darauf, dass die Saison am 5./6. September beginnen kann. „Wir wollen und müssen jetzt Vorbilder sein. Die vielen guten Aktionen sämtlicher Erst- und Zweitligisten stimmen mich optimistisch“, betont der nun zum Profi aufgestiegene Coach. Kleingruppentraining, individuelle Einheiten und auch zur Not Spiele ohne Zuschauer – dafür aber als Stream übertragen und durch Sponsoren gefördert im Internet – sieht er als Möglichkeit, um sich für die Wettkampfphase zu wappnen.
Buchholz-Rosengarten
Sie werden doch nicht schon wieder? Nachdem die Handball-Luchse 2018 und 2019 als Meister den Sprung in die 1. Liga nicht wagten, haben sie dieses Mal als Tabellenführer (nicht als Meister, denn der wurde weder in 1. noch 2. Liga gekürt) immerhin die Lizenz beantragt. Allerdings – und das räumt der Verein in seiner Pressemitteilung ein – auch, um nicht eventuell mit einem Abzug von acht Punkten bestraft zu werden.
Doch die Lizenz steht auf wackligen Beinen. „Unsere eingereichte Erstliga-Etatplanung ist von der Handball-Bundesliga abgelehnt worden, da wir mit einem finanziellen Verlust im hohen fünfstelligen Bereich rechnen müssen“, erklärte Geschäftsführer Sven Dubau. Diesen Fehlbetrag gelte es über Sponsoren bis Anfang Mai auszugleichen.
2. Liga
Unabhängig der Hängepartie um die Norddeutschen braucht sich die SG 09 Kirchhof an keine neuen Gesichter gewöhnen. Denn alle anderen aktuellen Zweitligisten stellten einen Lizenzantrag. Aus den 3. Ligen rückt indes niemand nach oben. Mit dem TV Hannover-Badenstedt, TV Aldekerk, Germania Fritzlar, TSG Eddersheim und ESV Regenburg verzichteten alle aufstiegsberechtigten Teams. Die top platzierten Reservemannschaften Buxtehuder SV II, Borussia Dortmund II und TuS Metzingen II dürfen nicht aufsteigen.
DHB-Pokal
Für die aktuelle Endrunde um den DHB-Pokal, das Final-Four, wird eine Verlegung in die zweite Jahreshälfte geprüft. Sicher ist, dass die HBF den DHB-Pokal 2020/21 nur mit Erst- und Zweitligateams durchführen wird. Über den genauen Modus wird noch entschieden. Der Termin für das Final-Four-Turnier in der Porsche-Arena Stuttgart ist der 15. und 16. Mai 2021.
Der Deutsche Handballbund hat bereits seinen Verbänden geraten die Spielzeit in den Landesverbänden abzubrechen, doch offen ist, ob dies auch auf die 3. Liga angewendet wird. Zudem ist noch unklar ob und wie die Saison gewertet werden sollte, wenn es zu einem Abbruch kommt. In den Überlegungen werden immer wieder die Wertung der aktuellen Tabelle oder der Hinrunde ins Feld geführt. handball-world vergleicht die beiden Rankings und wirft einen Blick auf die 3. Liga Ost der Frauen.
Der Blick auf das Ranking der Hinrunde offenbart, die TSG Eddersheim hatte die beste Halbserie absolviert und hatte jeweils einen Zähler Vorsprung gegen der HSG Gedern/Nidda und dem SV Germania Fritzlar, der nun in Führung liegt. Die Fritzlarerinnen, die auf einen möglichen Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga verzichten würden, wären aufgrund des verlorenen Direktvergleichs sogar nur Dritter, wenn das Ranking der Hinrunde zählen würde.
Juniorteam des SV UNION Halle-Neustadt arbeitet sich nach Hinrunde hoch
Nach oben gearbeitet hatte sich die Reserveteams der TSG Ketsch und des Thüringer HC und auch das Team von TS Herzogenaurach hatte eine gute zweite Saisonhälfte bislang. Nach unten ging es hingegen für den SC Markranstädt sowie die HSG Kleenheim-Langgöns und den HV Chemnitz. Im Tabellenkeller hingegen konnte die Reserve des SV Union Halle-Neustadt die Rote Laterne an die TSG Ober-Eschbach weiterreichen.
Quelle: https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-2-40-39895.html
Handball-Zweitligist Halle-Neustadt ist derzeit einer der sportlichen Verlierer der Corona-Krise. Mitten in der heißen Aufstiegsphase wurde die Saison abgebrochen. Die Hoffnung auf den Wiederaufstieg lebt trotzdem. Als Tabellenzweiter hatte der SV Union Halle-Neustadt den Wiederaufstieg in die 1. Handball-Bundesliga fest im Visier. Dann kam Corona und die relativ schnelle Entscheidung, die Saison in der ersten und zweiten Frauen-Bundesliga abzubrechen. Entschieden wurde dies vom Vorstand der Handball Bundesliga Vereinigung-Frauen (HBF). Für den SV Halle-Neustadt war die Nachricht ein Schlag ins Gesicht.
Aufstiegsregelung noch offen
“Das ist sehr bitter. Wir haben viel investiert und wollten unbedingt aufsteigen”, sagte Julia Redder, die seit einem Jahr in Halle spielt, im SpiO-Talk. Noch aber lebt das Fünkchen Hoffnung. Die HBF hat bisher nur festgelegt, dass es keine Absteiger geben wird, die Aufstiegsregelung ist noch offen. “Es gibt zwei Szenarien: Entweder man stellt alles auf Null oder man stockt die Mannschaften in der Liga auf”, weiß der Sportliche Leiter, Jan-Henning Himborn. Mit einer Entscheidung rechnet er im April. Als Tabellenzweiter stand Halle beim Saisonabbruch auf einem Relegationsplatz.
Kader steht zu 95 Prozent
Unabhängig von der Spielklasse steht Halle-Neustadts Kader für die neue Saison zu “95 Prozent”. “Wir sind da schon relativ weit, was die Vertragsverhandlungen angeht. Ich bin froh, dass wir den Kader so weit zusammenhalten konnten”, so Himborn. Neu sein wird der Trainer. Der 36-jährige Christian Denk löst Tanja Logvin ab, die zu Bundesligist Neckarsulmer Sportunion wechselt.
Kurzarbeit beantragt
Die aktuelle Lage durch die Corona-Krise belaste natürlich auch die “Wildcats”. “Es ist schwierig. Wir haben jetzt erst einmal Kurzarbeitergeld beantragt. Auch für die Mädels ist es nicht leicht. Sie wissen nicht, wann es weitergehen kann”, beschreibt Himborn die aktuelle Situation.
Interview mit Jan-Henning Himborn und Julia Redder
Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk
Inmitten der allgemeinen Ungewissheit wegen der Corona-Krise hat der SV Union Halle-Neustadt für eine weitere Spielerin Klarheit geschaffen: Rückraumspielerin Laura Winkler bleibt für ein weiteres Jahr beim Handball-Zweitligisten. Das gab der Verein am Dienstag bekannt. Für Winkler, die seit 2015 für Union spielt, hätte die vorzeitig abgebrochen Saison kaum schlechter laufen können. Zunächst kugelte sich die 23-Jährige in der Saisonvorbereitung den Ringfinger der linken Hand so böse aus, dass Bänder und Gewebe operativ wieder hergerichtet werden mussten. Erst Ende November 2019 absolvierte sie ihr erstes Spiel.
Laura Winkler bei den Wildcats mit Verletzungspech
Nach zehn Partien mit 13 Toren riss sich die Rückraumspielerin Mitte Februar in Herrenberg zwei Bänder im Knie und musste erneut unter das Messer. „Nach der schwierigen Saison wollten wir Laura Vertrauen entgegenbringen“, sagt Jan-Henning Himborn, Sportlicher Leiter von Union. „In der neuen Saison kann sie dann hoffentlich verletzungsfrei wieder durchstarten.“ Damit sind mit Torfrau Isabel Gois und Rückraum-Talent Lena Smolik nun nur noch zwei Spielerinnen aus dem aktuellen Kader ohne Vertrag für die neue Saison. Helena Mikkelsen (Rückraum, Oldenburg) und Alexandra Mazzuco (Rechtsaußen, Thüringer HC) stehen als Zugänge fest.
Offen ist aber weiterhin, in welcher Liga Union in der kommenden Saison spielt. Zum Zeitpunkt des vorzeitigen Abbruchs der jetzigen Spielzeit stand das Team auf dem zweiten Platz der zweiten Liga. Der Wille zum Aufstieg ist da. Noch aber berät die Ligaführung darüber, wie mit dem Aufstieg verfahren wird. Klar ist bisher nur: Sportliche Absteiger aus den ersten beiden Ligen wird es nicht geben. „Ich hoffe aber, dass wir spätestens nach Ostern eine Entscheidung haben“, sagt Himborn. Denn: „Im Fall eines Aufstiegs müssten wir nochmal auf dem Transfermarkt aktiv werden.“
SV Union Halle-Neustadt beantragt Drittliga-Lizenz für zweite Mannschaft
Während Union noch auf den Aufstieg der ersten Mannschaft hofft, hat der Verein den Wunsch bekundet, dass die zweite Mannschaft in der dritten Liga bleiben kann. Das Team steht dort auf einem Abstiegsplatz, die Regelung ist noch offen. „Wir haben aber die Lizenz für die dritte Liga beantragt“, so Himborn.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 25.03.2020 (Fabian Wölfling)