Sieben Partien hielt das Wochenende in der Handball Bundesliga Frauen bereit, neben sechs Partien des 19. Spieltags wurde auch eine Partie vom vergangenen Wochenende nachgeholt. Einen Rückschlag gab es bei den Spitzenteams für die Neckarsulmer Sport-Union. Im Abstiegskampf konnten der SV Union Halle-Neustadt und die HSG Bad Wildungen Vipers wertvolle Zähler sammeln.
Buxtehuder SV – Borussia Dortmund 21:28 (12:12)
“Das war eine starke Performance. Ich habe großes Vertrauen in unsere Mannschaft”, so Dortmunds stellvertretender Abteilungsleiter Andreas Bartels nach dem Sieg im Fernsehspiel beim Buxtehuder SV gegenüber den Ruhrnachrichten. Der Spitzenreiter hatte allerdings große Mühe, konnte erst mit acht Toren in Serie zum 14:22 die Kontrolle auf dem Parkett erlangen.
“Die Deckungsumstellung von Dortmund hat Wirkung gezeigt. Wir sind mit der Isolation unserer Mitte nicht zurechtgekommen. Da haben wir verpasst Dampf zu machen und haben drei bis vier Chancen zu viel verworfen. Da müssen wir im Kopf schneller umschalten und Lösungen finden, wo wir angreifen können”, bilanzierte Buxtehudes Coach Dirk Leun im Nachgang.
“Buxtehude war ein schwieriger, unangenehmer und im positiven Sinne nerviger Gegner. Wir haben uns das Leben aber auch selbst schwer gemacht. Unsere Zahl an technischen Fehler war viel zu hoch und wir sind nicht ins Tempospiel gekommen”, so BVB-Coach André Fuhr, dessen Team auch die Belastung vom 38:28-Sieg bei der HSG Bensheim/Auerbach in den Knochen steckte.
Frisch Auf Göppingen – TuS Metzingen 31:37 (15:25)
Tabellenzweiter bleibt die TuS Metzingen, die ihr Derby bei Frisch Auf Göppingen souverän gewinnen konnte. Schon früh rannten die Gastgeberinnen einem Rückstand hinterher, zur Pause waren die Fronten beim 15:25 deutlich geklärt. Die letzte Viertelstunde setzte die TusSies-Trainerin auf die vielen jungen Spielerinnen und ließ diese an Erfahrung sammeln.
“Wir haben eine richtig starke erste Halbzeit gespielt. Ich denke die 25 Tore waren wirklich eine perfekte Ausbeute. Dass wir dann etwas nachlassen war abzusehen und lag auch daran, dass wir ein paar Dinge ausprobiert haben. Ich bin sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung und glücklich über den Derbysieg”, fasste Edina Rott die Partie zusammen.
“Metzingen hat uns in der ersten Hälfte überrannt. Der Rückstand war nach 20 Minuten schon so groß, dass wir nichts mehr ausrichten konnten und das Spiel entschieden war”, so auch Göppingens Toptorschützin Michaela Hrbkova und auch Chefcoach Nico Kiener musste einräumen: “Der Sieg von Metzingen geht absolut in Ordnung. Sie haben es vor allem in der ersten Hälfte richtig gut gemacht. Da haben wir uns viel zu viele Gegenstöße eingehandelt und in der Abwehr nur reagiert, statt selber zu agieren.”
SG BBM Bietigheim – Neckarsulmer Sport-Union 36:24 (16:13)
Dritter bleibt die SG BBM Bietigheim, die sich klar gegen die Neckarsulmer Sport-Union behaupten konnte. Für die Gäste war es die zweite Niederlage in Folge, schon zuvor musste man sich unter der Woche bei der HSG Blomberg-Lippe mit 29:30 geschlagen geben. Bietigheim hatte hingegen im DHB-Pokal das Ticket für das OLYMP Final4 mit einem 34:22-Heimsieg über Bad Wildungen gelöst. “Wir machen in der ersten Halbzeit viele Sachen richtig, verpassen einige Torchancen, aber sind mit Bietigheim auf Augenhöhe. In der zweiten Hälfte lassen wir viele Sachen wie unseren Kampfgeist oder die richtige Attitüde vermissen und ergeben uns den Bietigheimerinnen”, sagte NSU-Trainerin Tanja Logvin.
“Die Power war über 60 Minuten gut. Wir haben sehr viel Tempo gemacht und uns schon in der ersten Halbzeit viele Chancen herausgespielt. Das Neckarsulmer Torwart-Duo war da aber im Eins-gegen-eins oft noch der Sieger”, so Bietigheims Cheftrainer Markus Gaugisch, der gegenüber der Bietigheimer Zeitung ergänzte: “In der zweiten Halbzeit hatten wir dann nur noch vier Fehlwürfe. Hinten heraus haben wir das Spiel souverän gestaltet. Wenn wir von außen eine ordentliche Quote gehabt hätten, wäre der Sieg noch deutlicher ausgefallen.”
1. FSV Mainz 05 – HSG Blomberg-Lippe 24:35 (12:18)
Nach Pluspunkten mit Bietigheim gleichauf bleibt die HSG Blomberg-Lippe, die bei den Meenzer Dynamites nur wenig Probleme hatte und sich nach dem 11:11-Zwischenstand schon vor der Pause deutlich löste. Nach dem Pausentee wirkte die HSG souveräner, stellte die Mainzerinnen mit einer soliden Abwehr vor große Probleme.
“In der ersten Halbzeit haben wir uns schwergetan, verwerfen zu viele Bälle und scheitern reihenweise an der starken Mainzer Torfrau. Wir haben über 60 Minuten sehr gut und fair verteidigt, können ansonsten natürlich viele Dinge besser machen”, so Blombergs Trainer Steffen Birkner.
Mainz-Trainer Florian Bauer war bis auf die letzten fünf Minuten vor der Halbzeit mit seiner Mannschaft relativ zufrieden. “Wir haben bis zum 11:11 gut mitgehalten, haben sogar geführt, dann allerdings zu schnell Gegentore gefangen. Da haben wir uns nicht mehr an die Vorgaben gehalten, gerade gegen Michalczik hat das nicht mehr funktioniert.”
TSV Bayer 04 Leverkusen – HSG Bensheim/Auerbach 27:26 (17:12)
Nach einer starken ersten Halbzeit und einer klaren Führung musste der TSV Bayer 04 Leverkusen dann doch noch zittern, um sich gegen die HSG Bensheim/Auerbach durchzusetzen. Es war Rechtsaußen Svenja Huber vorbehalten, 18 Sekunden vor dem Abpfiff per Siebenmeter den Siegtreffer zum fünften Bayer-Heimsieg zu erzielen.
“Das war eine sehr gute erste Halbzeit. Wir haben viele Dinge besser gemacht, die wir schon gegen Dortmund gut gemacht haben. Mariana Lopes und Lilli Holste haben das im Rückraum gegen die dichte Bensheimer Deckung gut gelöst. Auch in der Abwehr standen wir gut und sind so ins Tempospiel gekommen”, war Elfentrainer Martin Schwarzwald naturgemäß mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Hälfte eins zufrieden und ergänzte: “Nach dem Wechsel hatten wir teilweise keine guten Abschlüsse einhergehend mit einem nicht so guten Rückzug.”
“Wir kriegen in der ersten Halbzeit 17 Tore. Das ist nicht unser Anspruch. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich Abwehr liebe”, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm und betonte: “Es ist ärgerlich, weil mehr drin gewesen wäre, aber dafür müssen wir 60 Minuten unser Potential abrufen. Das haben wir nicht gemacht. Am Ende war es ein Schlagabtausch mit dem glücklicheren Ende für Leverkusen. Ich glaube, wenn man die zweite Halbzeit sieht, dann wäre ein Unentschieden in Ordnung gewesen.”
HSG Bad Wildungen Vipers – HL Buchholz 08-Rosengarten 30:20 (13:9)
Gleich eine Woche nach der ursprünglichen Ansetzung konnte die Partie zwischen der HSG Bad Wildungen Vipers und den Handball-Luchsen nachgeholt werden. Beide Teams waren unter der Woche im Einsatz. Während Bad Wildungen im DHB-Pokal die Segel streichen musste, kassierte Buchholz 08-Rosengarten ein knappes 26:27 gegen den Thüringer HC.
“Wir waren nicht in der Lage, das Niveau aus dem Spiel gegen Thüringen zu wiederholen, da der Substanzverlust zu groß war”, sagte Luchse-Coach Dubravko Prelcec im Nachgang. “Der Wille war zwar da, aber der Kopf hat nicht mitgespielt, denn leider haben sie nicht das abrufen können, was vorgegeben war”, sagte Prelcec. “Und wenn die Mädels sich nicht an den Matchplan halten, dann haben wir keine Chance.”
“Es war toll zu sehen, dass die ganze Mannschaft die Emotionen der vergangenen Wochen so positiv umgesetzt hat. Wir haben gezeigt, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen. Alle Spielerinnen haben füreinander gespielt und es ist ein positiver Konkurrenzkampf entstanden”, freute sich hingegen Vipers-Trainerin Tessa Bremmer über den klaren Sieg. Mit nun acht Punkten Vorsprung gegenüber den Gästen, die derzeit den Relegationsplatz belegen, sind die Vipers nun im gesicherten Mittelfeld angekommen.
Kurpfalz Bären – SV Union Halle-Neustadt 23:30 (9:16)
Vier Punkte hinter den Vipers und vier Punkte vor den Luchsen ist nun der SV Union Halle-Neustadt. Die Wildcats ließen bei den Kurpfalz Bären keine Zweifel aufkommen und siegten letztlich souverän. Die Hausherrinnen bleiben damit Tabellenletzter, ebenso auf den Abstiegsplätzen sind Frisch Auf Göppingen und der 1. FSV Mainz 05.
“Wir haben den Anfang verpennt, sind dann aufgewacht und haben in der zweiten Halbzeit gut gedeckt. Auch vorne ging dann mehr”, so Trainer Adrian Fuladdjusch nach der Partie, der anfügte: “Ich muss Jule Haupt heute besonders erwähnen, wir haben ein tolles Spiel von ihr gesehen.”
Rückschlag im Abstiegskampf Wildcats verlieren gegen Göppingen
Maßlose Enttäuschung bei den Wildcats: Halles Handball-Erstligist unterlag am Samstag in heimischer Halle dem Drittletzten der Tabelle Göppingen mit 24:27.
Zwar bleibt der Aufsteiger als Zwölfter nach wie vor auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Doch durch die Niederlage in dem so genannten Vier-Punkte-Spiel schmilzt das Polster auf nur noch vier Zähler. In dem alles andere als hochklassigen Duell ging Union zwischenzeitlich immer wieder in Führung (16. Minute 9:5; 24.: 12:10, 40.: 19:18). Doch wie schon gegen Mainz und Oldenburg leisteten sich die Gastgeberinnen zu viele Fehler, die der 14. Göppingen gnadenlos für sich ausnutzte. In der Schlussphase stemmte sich Halle zu wenig gegen die drohende Niederlage. „Ich habe heute bei Göppingen gesehen, die wollten gewinnen. Das habe ich bei uns in der zweiten Halbzeit vermisst, diesen Einsatzwillen“, monierte Vereinspräsident Bodo Meerheim nach dem Abpfiff und forderte eine Reaktion von den Spielerinnen: „So kann es nicht weitergehen. Nächster Gegner am kommenden Samstag ist Schlusslicht Kurpfalz Bären Ketsch.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 13.02.2021 – Petra Szag
Rückschlag im Abstiegskampf: Offensivschwache Wildcats verlieren gegen Göppingen
Die Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt haben im Kampf um den Klassenerhalt einen Rückschlag hinnehmen müssen. Gegen den Bundesliga-Drittletzten Frisch Auf Göppingen verlor der Aufsteiger am Samstag sein Heimspiel mit 24:27 (14:14). Damit ist der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz für die Schützlinge von Jan-Henning Himborn von sechs auf vier Punkte geschmolzen. Die Hallenserinnen fanden nach leichten Startschwierigkeiten zunächst ihren Rhythmus und hatten sich nach einer Viertelstunde eine 9:5-Führung erkämpft. Doch dann riss der Spielfaden beim SV Union. Göppingen zog kurz vor der Pause mit 14:13 in Front. Nach dem Seitenwechsel lag Halle beim 19:18 (40.) das erste und letzte Mal in der zweiten Halbzeit vorn und konnte zumindest bis zum 23:23 (52.) noch auf den vierten Saisonsieg hoffen. Doch in den letzten acht Minuten zeigten die Gastgeberinnen Nerven und leisteten sich im Angriff eklatante Fehler.
Den größten Anteil am dritten Saisonerfolg der Gäste hatten Romy Morf-Bachmann (6), Anja Brugger und Iris Andjic (je 5). Für Halle erzielten Helena Mikkelsen (9/2) und Swantje Heimburg (5/2) die meisten Tore.
Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk vom 13.02.2021 – DPA
Re-live: HBF: SV Union Halle-Neustadt vs. FRISCH AUF Göppingen
Es war um 5.30 Uhr in der Früh dieses Sonntags, als die finale Entscheidung fiel: Die Wildcats fahren nicht nach Buxtehude. Das für knapp zehn Stunden später angesetzte Bundesligaspiel des Aufsteigers beim Tabellenneunten in Niedersachsen musste vertagt werden. Denn das Busunternehmen, das Union gebucht hatte, hob angesichts des heftigen Schneetreibens die Hände. Die 370 Kilometer auf der Autobahn wären einfach zu riskant. „Ich habe daraufhin allen Spielerinnen Bescheid gegeben, dass sie sich den Weg zu unserem Treffpunkt an der Erdgasarena sparen können“, sagt Unions Trainer Jan-Henning Himborn, für den damit eine schlaflose Nacht voller Ungewissheit zu Ende ging.
Wildcats suchen nach Ausweichtermin für Spiel in Buxtehude
Überraschend kam der Stopp aber nicht. Schon am Freitagabend hatten sich die Hallenserinnen mit ihrem Gegner sowie dem Ligabeauftragten Uwe Stemberg angesichts der Wetterprognosen darauf verständigt, kurzfristig zu entscheiden, ob angereist werden kann. Noch am Samstag gegen 23 Uhr hielt der Blick aus dem Fenster die Hoffnung am Leben, dass das Wetter vielleicht doch nicht so schlimm wird. Ein Trugschluss. Nun geht es darum, einen Ausweichtermin zu finden. Das ist angesichts des vollgepackten Terminkalenders gar nicht so einfach. Das einzig spielfreie Wochenende am 20./21. März ist für Länderspiele geblockt – und Buxtehude hat Auswahlspielerinnen im Kader, die ihrer Ligamannschaft dann nicht zur Verfügung stünden. „Bleibt wohl nur ein Spiel in der Woche“, sagt Himborn. Dessen Schützlinge sind bekanntlich nicht alle Vollprofis. Doch nicht nur wegen dieser zusätzlichen Wochentagsbelastung tun sich die Wildcats mit der Verschiebung schwer.
Abstiegskampf pur: Wildcats vor Heimspiel gegen Göppingen
„Den Spielrhythmus zu verlieren, ist nicht gut“, erklärt Himborn, „und die Mädels haben sich ja auch viel vorgenommen, wollten das besser machen, was gegen Oldenburg zuletzt nicht geklappt hatte”. Das muss nun warten bis zum nächsten Samstag, wenn der Gegner Göppingen heißt. Zumindest kann der Fokus nun gleich auf dieses im Kampf um den Klassenerhalt so wichtige Spiel gelegt werden. Am Montag ist statt Regeneration und Aufarbeitung des Buxtehude-Spiels schon Vorbereitung auf Samstag angesagt. Und am Sonntag hatten alle frei, durften sich beim Spaziergang im Schnee den kalten Wind um die Nase wehen lassen. (mz)
Mit einem starken Auftritt konnten die Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt das Spiel gegen TSV Bayer 04 Leverkusen für sich entscheiden. Für die Wildcats ein wichtiger Sieg im Abstiegskampf der ersten Liga.
Die Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt haben nur knapp einen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt verpasst. Der Aufsteiger verlor am Sonntag sein Bundesliga-Gastspiel bei der HSG Bensheim/Auerbach mit 22:23 (12:14). Nach dem fünften Spiel in Serie ohne Sieg konnte Union den Abstand zur Abstiegszone nicht vergrößern. Den größten Anteil am Erfolg von Bensheim hatten Torfrau Jessica Klockler, Lisa Friedberger (8/3) und Elisa Stuttfeld (5). Für Halle erzielten Cecilie Woller (6), Swantje Heimburg und Helena Mikkelsen (je 4) die meisten Tore.
Die Gäste verschliefen die Anfangsphase und lagen nach sechs Minuten mit 0:4 in Rückstand. Zwar kam der SV Union schnell wieder zum 4:4-Ausgleich (10.), konnte aber im Verlauf der Partie nicht ein einziges Mal in Führung gehen. Aus den vielen technischen Fehlern der Gastgeberinnen schlugen die Hallenserinnen zu wenig Kapital und liefen stets einem knappen Rückstand bis zum Abpfiff vergeblich hinterher.
Die Erstliga-Handballerinnen von Union Halle-Neustadt haben sich mit einer deftigen Niederlage in die fünfwöchige EM-Pause verabschiedet. Der bis dato Achte der Eliteklasse unterlag am Samstag in der Erdgas-Arena Bad Wildungen mit 19:32 und musste damit über seine erste Heimniederlage in dieser Saison quittieren. Nur bis zum 8:8 in der 24. Minute spielten die Hallenserinnen auf Augenhöhe. Danach häuften sich die technischen Fehler, die der Gegner gnadenlos mit Kontertoren bestrafte. Den Wildcats wiederum fehlte im Angriff die Präzision.
Union Halle verliert wie schon im Pokal gegen Bad Wildungen
„Keine unserer Spielerinnen hat heute Normalform erreicht“, sagte nach dem Abpfiff der sichtlich enttäuschte Union-Trainer Jan-Henning Himborn, „wir haben diesmal als Mannschaft nicht funktioniert und auch viel zu ängstlich agiert.“ Schon einmal hatte der Aufsteiger in dieser Saison gegen die Vipers gespielt: Auch im Pokal vor zwei Wochen setzte es – in Bad Wildungen ebenfalls eine klare Niederlage (31:37). Treffsicherste Hallenserin war diesmal Jenice Funke, die es auf vier Tore brachte – drei davon vom Siebenmeterpunkt.
Seit zwei Jahren ist Lea Gruber eine hallesche Wildkatze. In dieser Saison feiert sie ihr Debüt in der 1. Bundesliga. Der Mitteldeutsche Rundfunk war bei der Schwäbin zuhause und blickt mit der Rückraumspielerin zurück auf die ersten Spiele der laufenden Saison.
Zum TV Beitrag vom Mitteldeutschen Rundfunk (27.10.2020)
Foto: Michael Vogel
Den Führungswechsel an der Spitze der Handball Bundesliga Frauen gab es bereits am Mittwoch: Weil sich der Thüringer HC beim VfL Oldenburg schwer tat und nur hauchdünn mit 30:29 (13:14) gewann, eroberte die SG BBM Bietigheim Rang eins nach einem 36:17 (17:8) über den SV Union Halle-Neustadt. Tabellendritter mit weißer Weste blieb Borussia Dortmund, das sich bei Frisch Auf Göppingen souverän mit 28:17 (15:7) durchsetzte. Am Samstag verlor Anfangs-Spitzenreiter Bensheim/Auerbach weiter an Boden, in Buxtehude setzte es ein 29:32. Metzingen kam unterdessen, nach der Niederlage gegen Leverkusen unter der Woche, am Samstag bei den Kurpfalz Bären in Ketsch ins Laufen und verbuchte einen 35:14-Kantersieg, der das Team in Richtung Mittelfeld führt. International jubelte der Thüringer HC.
Während die SG BBM Bietigheim in Ljubljana und Borussia Dortmund gegen Buducnost Podgorica in der Champions League mit jeweils einem 26:28 erneut knapp Punkte verpassten, hat der Thüringer HC in der European Handball League die dritte Runde erreicht. Nach dem 39:24 im Hinspiel gegen den österreichischen Vertreter WAT Atzgersdorf folgte am Sonntag ein 42:21 – nach em schnellen 13:4 waren die Fronten dabei früh geklärt. “Es war ein nettes Spiel mit Höhen und Tiefen. Ich denke, wir haben den Zuschauern in der Halle ein ansehnliches Spiel geboten”, so THC-Coach Helfried Müller.
1. FSV Mainz 05 – Neckarsulmer Sport-Union 21:27 (10:15)
Die Meenzer Dynamites begannen in ihrem Heimspiel gegen die Neckarsulmer Sport-Union recht nervös. Nach gut 20 Minuten legte Coach Florian Bauer beim Stand von 1:5 die erste grüne Karte und machte deutlich, was die Mannschaft besser machen muss. Das zeigte zunächst auch Wirkung, zumindest bis zum 4:7. Danach stand es dann aber schnell 6:11 (20.). Zu viele einfache Fehler, nicht genutzte Überzahlchancen und schnell herausgespielte Tore der Gäste führten zum 10:15 zur Pause. Im zweiten Abschnitt fand Mainz besser in die Partie, beim 19:21 waren die Gastgeberinnen auf zwei Tore heran. Doch Neckarsulm hielt Kurs, Mainz versuchte es mit einer Umstellung auf zwei Kreisläuferinnen und eine etwas offensivere Abwehrvariante – doch die Gastgeberinnen vergaben zu viele Chancen und musste sich nach dem 20:23 mit 21:27 geschlagen geben. “Wir haben heute zu viele Fehler gemacht und die kampfstarken Mainzerinnen so immer wieder ins Spiel kommen lassen. Aber hier in Mainz ist es nie einfach”, befand Sport-Union Trainerin Tanja Logvin. Während Neckarsulm nun bei 7:5 Punkten steht, wartet Mainz weiterhin auf die ersten Pluspunkte der Saison. Das Fazit von 05er-Coach Florian Bauer: “Heute ist es recht einfach zu analysieren: Wir haben viel zu viele Chancen vergeben. Daran müssen wir weiter arbeiten. Ich habe auch gute Abwehraktionen gesehen und unser Angriffsspiel wird immer strukturierter. Also schauen wir nach vorne und versuchen, im nächsten Auswärtsspiel in Halle besser abzuschneiden.”
TSV Bayer 04 Leverkusen – HSG Bad Wildungen Vipers 33:18 (17:12)
Leverkusen ist nach dem Erfolg gegen Metzingen in Fahrt und rückte mit einem Kantersieg gegen die Vipers aus Bad Wildungen in der Tabelle weiter nach vorne. Die Gäste, die vor Kurzem erst Bensheim/Auerbach die erste Saisonniederlage beigebracht hatten, verloren bereits nach gut zehn Minuten den Faden, mit einer Fünfer-Serie zog Leverkusen auf 11:5 davon und nahm ein 17:12 mit in die Kabinen. “Wir wollten in der Woche eine Entwicklung sehen und über die Abwehr gelingt uns das. Die Baustellen werden so langsam abgearbeitet”, freute sich Michael Biegler. Renate Wolf ergänzte: “Wir haben das Spiel von hinten raus aufgezogen und standen von Beginn an sehr gut in der Abwehr. So konnten wir schnell nach vorne umschalten und dann über das Tempospiel viele Tore erzielen.” Leverkusen hielt das Tempo aufrecht, beim 27:15 lagen gut zehn Minuten nach Wiederbeginn bereits zwölf Treffer zwischen den Teams, beim 33:18 waren es nach sechzig Minuten dann fünfzehn. “Nun dürfen wir uns allerdings nicht zu sehr auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern müssen konzentriert an die kommenden Aufgaben gehen”, blickte Wolf voraus auf den Freitag, an dem es im Eurosport-Spiel im Free-TV gegen den Thüringer HC geht.
HL Buchholz 08-Rosengarten – HSG Blomberg-Lippe 26:27 (15:17)
Eine Achterbahnfahrt sahen unterdessen die erlaubten 198 Zuschauer in Buchholz. Die favorisierten Gäste aus Blomberg diktierten zunächst das Geschehen, über 6:2 setzte sich die HSG auf 15:7 ab. Doch die Luchse kämpften sich zurück in die Partie, mit einer Fünfer-Serie verkürzten sie bis zur Pause den Abstand auf zwei Tore.
Blomberg zog nach Wiederbeginn allerdings wieder davon, beim 25:20 lagen wieder fünf Tore zwischen den beiden Teams und die HSG schien auf dem Weg zu zwei sicheren Auswärtspunkten. Doch wieder bäumten sich die Luchse auf, nutzten die Fehler der Gäste und kamen zu Beginn der letzten Minute durch Evelyn Schulz zum Anschlusstreffer. Doch Blomberg brachte das 27:26 über die Zeit, ein letzter direkter Freiwurf der Gastgeberinnen landete in der Mauer. “Ich bin glücklich, dass wir heute die Punkte mitgenommen haben”, atmete Blombergs Coach Steffen Birkner auf und führte aus: “Es war das erwartet schwere Spiel. Erst schien alles nach Plan zu laufen, dann hat sich jedoch gezeigt, dass wir noch nicht stabil genug sind. Wir haben zu viele Fehler gemacht und die Luchse zu einem Comeback eingeladen. Am Ende bin ich jedoch auch stolz auf meine Youngster, die sich von schlechten Aktionen nicht haben entmutigen lassen und bis zum Ende weiter Gas gegeben haben.”
Buxtehuder SV – HSG Bensheim/Auerbach 32:29 (16:14)
Mit vier Siegen standen die Flames der HSG Bensheim/Auerbach im September etwas überraschend sogar an der Tabellenspitze, doch im Oktober folgte nun bereits der zweite Rückschlag. Nach der Niederlage gegen Bad Wildungen musste sich die Mannschaft von Heike Ahlgrimm auch in Buxtehude geschlagen geben. Der BSV glich durch das 32:29 seine Punktebilanz auf 6:6 aus. Vor 410 Zuschauern erzielte Lynn Schneider den ersten Treffer, doch ein Doppelschlag ließ die Führung dann zu den Flames wechseln. Buxtehude tat sich zunächst schwer, nach dem 3:5 lief der Ball aber besser und mit einer Dreier-Serie konnten die Gastgeberinnen beim 6:5 die Führung zurückholen. Buxtehude blieb in der Folge in Vorlage, beim 12:9 sogar mit drei Toren. Die Gäste stellten nach Treffern ihrer besten Torschützinnen Lisa Friedberger (8/5) und Sarah Johanna Dekker (7) aber umgehend wieder den Anschluss her. Nach einem 16:14 zur Pause blieb es auch im zweiten Abschnitt spannend. Buxtehude konnte sich mehrfach auf drei Treffer absetzen, doch die Flames ließen nicht abreißen. Auch nicht nach dem 29:26 vier Minuten vor dem Ende, lediglich eine Glanztat der starken Katharina Filter im BSV-Tor verhinderte den Ausgleich. Das 31:29 von Lone Fischer, die wie Caroline Müller-Korn sechs Tore erzielte, sorgte dann zu Beginn für die vorentscheidende Weichenstellung auf dem Weg zum 32:29-Erfolg. “Ich bin enttäuscht, weil wir es selber verbockt haben”, erklärte Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm angesichts der hohen Fehlerzahl im Spiel ihres Teams. “Die Mannschaft hat alles gegeben, das wollen wir sehen. Wir haben verdient gewonnen und waren in der Summe die drei Tore besser. Jeder Sieg gibt uns Selbstvertrauen. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung”, befand ihr Gegenüber Dirk Leun.
Kurpfalz Bären – TuS Metzingen 14:35 (9:18)
Das zweite Spiel des Samstags bot weniger Spannung: Die TuS Metzingen stand spätestens nach der am Mittwoch gegen Leverkusen erlittenen Niederlage angesichts von 2:6 Punkten unter Druck. Dieser entlud sich vor 150 Zuschauern beim Schlusslicht in der Neurotthalle in Ketsch vor allem in einer engagierten Leistung in der Deckung. Diese führte zu einem schnellen 6:0, aber auch zu einer frühen Roten Karte gegen Tamara Haggerty. “Wir waren von Beginnan sehr konzentriert”, so TuS-Trainerin Edina Rott. Die Kurpfalz Bären konnten erst nach über elf Minuten ihren ersten Treffer erzielen, danach stabilisierten sich die Gastgeberinnen aber zunächst ein wenig. Den Ton gab aber weiter Metzingen an, beim 15:5 gab es bereits im ersten Abschnitt den ersten Zehn-Tore-Abstand, die Kurpfalz Bären konnten durch das 9:18 von Sina Michels diesen zur Pause aber wieder in den einstelligen Bereich verschieben. Doch den Bären fehlte die Durchschlagskraft, am Ende konnte nur Cara Reuthal mehr als zwei Tore erzielen. Neben der starken Deckung der Metzingerinnen war ein weiterer Grund die überragende Madita Kohorst, die auch zu Beginn des zweiten Abschnitts über zehn Minuten ohne Gegentor blieb – die Gäste zogen so auf 26:9 davon. An ihre 16 Paraden knüpfte Nicole Roth in der Schlussviertelstunde mit sechs weiteren an – für Metzingens Torhüterinnen stand beim 35:14-Kantersieg eine Quote von über 60 Prozent abgewehrte Bälle zu Buche. Beste Werferinnen der Gäste waren Marlene Zapf und Bo van Wetering mit je acht Treffern. “Die zwei Punkte waren sehr wichtig heute und haben klargemacht, dass wir es besser können als wir es gegen Leverkusen gezeigt haben. Die Abwehr war sehr konzentriert und wir haben es geschafft 60 Minuten unser Tempospiel durchzuziehen. Der Sieg gibt uns ein gutes Gefühl für die nächste Woche, dennoch müssen wir weiter hart an uns arbeiten”, so Edina Rott.
SG BBM Bietigheim – SV Union Halle-Neustadt 36:17 (17:8)
Keine Zweifel ließ die SG BBM Bietigheim vor heimischer Kulisse aufkommen. Das Team von Markus Gaugisch setzte sich mit 36:17 (17:8) gegen den SV Union Halle-Neustadt durch. Für den mehrfachen Deutschen Meister konnten Antje Lauenroth und Anna Loerper je sieben Tore erzielen, beim Aufsteiger trafen mehrere Spielerinnen dreimal. Gleich von Beginn an legten die Enztälerinnen das Tempo vor, erst nach sechs Minuten musste Emily Stang Sando beim 4:1 hinter sich greifen. Die Gäste hatten nur ein kleines Zwischenhoch, als man mit drei Toren in Serie noch einmal zum 8:6 (19.) verkürzen konnte. Ansonsten diktierte das Team von Markus Gaugisch und führte zur Halbzeit klar mit 17:8. Pausenübergreifend blieben die Wildcats fast eine Viertelstunde ohne eigenen Torerfolg, ehe Marija Gudelj dann mit dem 20:9 (37.) den Bann brechen konnte. Zurück ins Spiel kamen die Gäste aber nicht mehr, über ein 26:10 (44.) und 30:12 (51.) zog man zum komfortablen Heimsieg weg.
VfL Oldenburg – Thüringer HC 29:30 (14:13)
Erst ganz zum Schluss sollte das 30:29 (13:14) des Thüringer HC beim VfL Oldenburg feststehen. Beate Scheffknecht rettete mit ihrem einzigen Tor den Gästen den Sieg, zuvor hatte Marketa Jerabkova mit 11/4 Toren den THC auf Kurs gehalten. Für den VfL erzielten Merle Carstensen (8/6) und Toni-Luisa Reinemann (5/1) am häufigsten.
Die Partie war über weite Strecken ein Duell auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen. Das größte Polster in Halbzeit eins warf der Thüringer HC beim 8:10 (22.) von Asli Iskit heraus. Zur Pause hatten sich aber die Gastgeberinnen wieder in die Vorlage gekämpft, Merle Carstensen sicherte den 14:13-Pausenstand. Die Niedersächsinnen kamen mit Treffern von Toni-Luisa Reinemann und Lana Teiken gut aus der Pause, doch dann drehte bei den Gästen immer mehr Marketa Jerabkova auf, die Tschechin erzielte den Anschlusstreffer zum 20:19 (43.) und konnte unter anderem mit einem Doppelschlag zum 26:26 (56.) egalisieren. Oldenburg fehlte nicht viel für einen Punktgewinn, einen verworfener Siebenmeter von Merle Carstensen nutzte der THC, um in die Vorlage zu kommen und letztlich mit dem Schlusspfiff noch den Sieg zu feiern.
Frisch Auf Göppingen – Borussia Dortmund 17:28 (7:15)
Auf Rang drei in Lauerstellung aufgrund eines Nachholspiels gegen Bayer Leverkusen ist Borussia Dortmund, das bei Frisch Auf Göppingen mit einem 28:17 (15:7) nichts anbrennen ließ. Johanna Stockschläder (7) und Merel Freriks (5) waren Toptorjägerinnen beim BVB, für die Gastgeberinnen konnten Roxana Ioneac und Michaela Hrbkova je fünf Tore erzielen. Dortmund legte gleich furios los, führte schnell mit 8:1 (12.) und kontrollierte fortan das Geschehen. Göppingen verzweifelte unter anderem an BVB-Torfrau Isabell Roch und war beim 5:14 (25.) schon auf neun Treffer zurückgefallen. In Halbzeit zwei konnten die Württembergerinnen die Partie zwar etwas ausgeglichener gestalten, in Gefahr geriet der Auswärtserfolg für die Borussinnen allerdings nie. Clara Monti Danielsson schob das Polster beim 10:20 (40.) erstmals in den zweistelligen Bereich, am Ende stand für Göppingen ein klares 17:28 zu Buche.
Was für eine Dramatik: Beim Wiedersehen mit Ex-Trainerin Tanja Logvin sah Halle lange Zeit wieder der sichere Verlierer aus. Doch die Wildcats gaben nie auf und holten sich doch noch einen wichtigen Zähler. Die “Wildcats” aus Halle-Neustadt sorgen in der 1. Handball-Bundesliga weiter für Furore. Gegen Neckarsulm rissen ein verloren geglaubtes Spiel noch aus dem Feuer und schafften ein 24:24. Damit bleibt Halle in heimischer Halle weiterhin ungeschlagen und hat bereits fünf Punkte auf der Habenseite.
Berg- und Talfahrt mit Happyend
Das Spiel des Aufsteiger hatte Höhen und Tiefen, zur Pause führte Halle gegen den Favoriten, der von Ex-Trainerin Tanja Logvin trainiert wird, aber mit 13:11. Dann kam Halle gut in die zweite Halbzeit, führte sogar mit 15:11. Doch danach war der Stecker wie gezogen, die Gäste holten auf und lagen mit 23:20 vorn. Doch nach einer Auszeit fingen sich die Wildcats wieder und schafften 30 Sekunden vor Schlusstatsächlich noch den Ausgleich.
Mit dem Punkt konnte auch Außenangreiferin Swantje Heimburg gut leben: “Am Ende ist es ein gewonnener Punkt. Wir freuen uns, sind zurückgekommen. Wir haben gezeigt, dass wir in der Liga richtig sind. Wir werden es aber am Ende der Saison schaffen.”
Die Handballfrauen von Union Halle-Neustadt sind am dritten Spieltag der Bundesliga leer ausgegangen. In einer umkämpften Partie musste sich sich das Team von Trainer Himborn am Samstagabend bei Frisch Auf Göppingen mit 24:26 geschlagen geben.
Die noch sieglosen Gastgeberinnen erwischten den etwas besseren Start, führten kurzzeitig mit zwei Toren (2:0, 3:1). Beim Stand von 5:5 legten die Wildcats einen 3:0-Lauf hin und behielten die Führung aber nur bis zur 29. Minute, da sich FAG wieder herankämpfte (11:11).
Entscheidung im Endspurt Nach der Pause (12:12) entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch, wobei sich Göppingen steigerte und etwas absetzen konnte (39./17:15). Im Anschluss kämpften sich die Gäste aber wieder heran (45./18:18). In den letzten drei Minuten bekam die Union-Abwehr jedoch die starke Michaela Hrbkova (8/1 Tore) nicht in den Griff, die in dieser Phase mit drei Treffern in Folge Göppingen auf die Siegerstraße warf.
Für die Hallenserinnen erzielten Marija Gudelj (5) und Danique Boonkamp (4/3) die meisten Tore.