Die Wildcats haben am Samstagabend überraschend gegen den Tabellenvorletzten TSV Nord Harrislee verloren. Ein Grund für die 24:26-Niederlage an der dänischen Grenze lag im deutlichen Leistungsabfall gegenüber dem Heimsieg am letzten Spieltag gegen die Spreefüchse Berlin. Obwohl die Schützlinge von Interimstrainerin Bianka Eckardt gut ins Spiel fanden und bereits in der 13. Minute mit 7:5 in Führung lagen, schafften sie es nicht, die nötige Ruhe und Übersicht zu erreichen. Eine hohe Anzahl technischer Fehler und eine magere Torquote zogen sich wie ein roter Faden durchs Spiel. Die Gastgeber merkten schnell, dass sie sich gegen das Team aus Sachsen-Anhalt wichtige Punkte im Abstiegskampf sichern konnten. Mit einer konsequenten 6:0-Abwehrformation brachte der Nordexpress den Angriff der Wildcats fast vollständig zum Erliegen. Harrislee konnte das Spiel dadurch innerhalb weniger Minuten wenden und bis zur Halbzeitpause mit drei Toren in Führung gehen.
Im zweiten Spielabschnitt setzten die Hallenserinnen ihre schwache Leistung fort. Mehrere Torchancen wurden nicht verwertet und unnötige Ballverluste verhinderten eine Aufholjagd wie zuletzt gegen die Spreefüchse Berlin. Ohne das nötige Tempo und die Durchschlagskraft des Rückraumes waren die offensiven Möglichkeiten begrenzt. Harrislee konnte die Führung in der zweiten Halbzeit konstant halten. Vor allem die groß gewachsene Rückraumspielerin Daniela Gustin warf Tore für den Nordexpress. Trainerin Bianka Eckardt schätzt die Partie so ein: „Meine Mannschaft konnte nur in Defensivarbeit überzeugen. Im Angriff haben wir keinen Druck auf die Abwehr von Harrislee ausüben können und haben uns in den entscheidenden Phasen einfache Fehler geleistet.“ Besonders bitter wird den Wildcats die Schlussphase in Erinnerung bleiben. Eine offensive Deckungsvariante schien das richtige Mittel gegen die sehr jungen Gastgeber zu sein. Schnell reduzierte sich der Rückstand von drei auf ein Tor. 90 Sekunden vor Schluss hätte Monic Burde mit einem Siebenmeter ausgleichen können. Diese Möglichkeit sowie der nachfolgende Konter von Elisa Möschter wurden jedoch nicht genutzt, was sich letztendlich in der knappen 24:26-Niederlage widerspiegelte.
Damit die Köpfe für das bevorstehende schwere Spiel gegen Dortmund wieder frei sind, wartete Trainerin Bianka Eckardt mit der Spielauswertung der Niederlage nicht wie üblich bis Montag. Stattdessen bat sie ihre Schützlinge sofort in den Bus zur Besprechung. Rückraumspielerin Eileen Uhlig: „Wir als Mannschaft können uns den Leistungsunterschied zwischen den zwei Spielen auch nicht erklären. Wir waren einfach zu unkonzentriert und konnten unsere individuellen Vorteile, die wir gegenüber Harrislee haben, nicht abrufen.“ Mittlerweile trennen die Wildcats nur noch zwei Punkte vom ersten Abstiegsplatz. Sie müssen die schlechte Leistung vom Samstag nun abhaken und nach vorne blicken. Vertretungscoach Bianka Eckardt verbringt den Sonntag vor dem PC, um sich schon erste Videoanalysen des Gegners Borussia Dortmund anzusehen. Am Montag beginnen die Vorbereitungen auf das Heimspiel mit einem Techniktraining.
Mikszto, Voigt, – J. Hummel 5, Burde 5/1, S. Hummel 4, Michel 4, Uhlig 4/2, Jäger 1/1, Stuparicova 1, Möschter, Kracht
Redaktion: Marcel Gohlke