Markranstädt – Das heiß umkämpfte Finale bei der Mini-Weltmeisterschaft in Markranstädt zwischen Gastgeber Deutschland und Mitfavorit Barbados beeindruckte sogar Rekordnationalspielerin Grit Jurack. „Wahnsinn was hier los ist, die Mädels fighten um jeden Ball, das Niveau ist enorm hoch“, sagte Deutschlands Handball-Ikone am Samstagabend nach dem 19:15-Finalsieg von WM-Debütant Barbados, der im normalen Liga-Alltag der weiblichen E-Jugend für den SV Koweg Görlitz spielt. Als die Botschafterin der Frauen-WM 2017 zusammen mit Markranstädts Bürgermeister Jens Spiske den selbst getöpferten WM-Pokal namens „Hanni Piranni“ dem Siegerteam überreichte, hatten nicht nur die acht- bis zehnjährigen Kids Tränen in den Augen. Auch die gut 500 Zuschauer im stimmungsvollen Rund des Sportcenters Markranstädt feierten ihre Helden auf den Parkett.
„Was für ein grandioses Turnier, unglaublich, was die Verantwortlichen hier auf die Beine gestellt haben, absoluter Respekt“, lobte Görlitz-Trainerin Kathrin Täschner. Auch Sachsens Handball-Präsident Uwe Vetterlein war hin und weg: „Das ist genau unser Weg, in fünf bis sieben Jahren werden wir diese Mädels in den Auswahlmannschaften wiedersehen“, meinte der DHB-Vizepräsident.
Am Ende des langen Turniertages setzten sich die Favoriten durch. Gastgeber Deutschland (SC Markranstädt I) musste sich in einem hochklassigen Finale Barbados (Görlitz) geschlagen geben. Im Spiel um Platz drei setzte sich Frankreich (Berliner TSC) mit 19:14 gegen das Überraschungsteam von Schottland durch. Die zweite, deutlich jüngere Mannschaft des SC Markranstädt präsentierte sich als „Bravehearts“ bissig und kämpferisch und zog mit einem Vorrunden-Überraschungssieg gegen die körperlich deutlich überlegenen Russinnen (NHV Concordia Delitzsch) ins Halbfinale ein. Erst im kleinen Finale wurden die in Schottenröcke einlaufenden Mädels dann von Frankreich gestoppt.
Die erst neunjährige Pia Loona McKastner schaffte es als Jüngste sogar ins Allstarteam der WM, genauso wie die wurfgewaltige Marlene Tucholke und die agile Mia Novy vom Team Deutschland. Die Wahl für die Top-Sieben der WM nahm der ehemalige Co-Trainer der Frauen-Nationalmannschaft und Europapokalsieger Klaus Franke vor. „Es war ein beeindruckendes Event. Wir konnten den Kindern einfach alles bieten: Einmarsch mit Hymne und Vorstellung, einen originellen WM-Pokal, T-Shirts, Akkreditierungen und nicht zuletzt eine stimmungsvolle Halle – mehr geht nicht“, sagte Ideengeber Michael Herda, zugleich Nachwuchskoordinator beim SC Markranstädt.
Der SV UNION Halle-Neustadt ist als Dänemark angetreten und belegt den 5. Platz. Im Spiel um Platz 5 setzte man sich mit 9:5 gegen Russland durch. In der Vorrunde gab es eine 7:3 Niederlage gegen Deutschland und eine 12:2 Niederlage gegen Frankreich.
Quelle: Pressemeldung SC Markranstädt