Nichts Neues in der 2. Frauenhandball-Bundesliga: Die HSG Bensheim/Auerbach siegt und die direkte Konkurrenz patzt. Dank des hart umkämpften 24:22 (11:8)-Heimsieges gegen SV Union Halle-Neustadt und der gleichzeitigen Ausrutscher von Trier und Rosengarten, die damit sogar hinter Beyeröhde und Rödertal zurückfielen, bauten die Flames ihren Vorsprung auf zwölf (Minus-)Punkte auf (Nichtaufstiegs-)Rang drei bei noch zehn ausstehenden Begegnungen aus. Wer soll den souveränen Spitzenreiter und das wohl beste Flames-Team aller Zeiten auf dem Weg in die Bundesliga noch aufhalten?
Wie schon eine Woche zuvor beim 29:19 gegen Lintfort herrschte am Samstag vor 760 Zuschauern aber nicht nur eitel Sonnenschein. Mit den Wildcats präsentierte sich in der Weststadthalle nämlich der erwartet starke Gegner, der dem Spitzenreiter in diesem Duell auf Augenhöhe alles abverlangte. Die HSG musste fast bis zum Schluss um Saisonsieg Nummer 18 gehörig bangen.
So war es extrem wichtig, dass auf die Defensivabteilung des Ahlgrimm-Teams einmal mehr Verlass war. Gestützt auf gewohnt Sicherheit, Souveränität und Ruhe ausstrahlende Torhüterin Pauline Radke ließ diese den allerdings bis zur letzten Sekunde kämpfenden Gästen nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Hier sind ganz besonders Sarah van Gulik, die an allen Ecken und Enden zu finden war und zu Recht die Auszeichnung “Spielerin des Tages” erhielt, sowie die stets für Unruhe am gegnerischen Kreis sorgende Caroline Thomas hervorzuheben.
Coolness und Cleverness zeichneten Ivana Sazdovski aus, die ihre knallharten und präzisen Würfe zumeist mit spektakulären Treffer krönte. Akzente setzten auch die immer stärker werdende Larissa Platen und Josephine Körner, die diesmal in der Startformation stand. Überragende Spielerin bei den Gästen war Torhüterin Anica Gudelj, die erst im November von einem Club aus der Ersten Liga in Bosnien und Herzegowina zu den Wildcats gestoßen war und so manchen vielversprechenden Wurf der Flames entschärfte. Nicht effektiv genug war indes beim SV Union die Wurfausbeute von Nadine Smit und Helena Mikkelsen, die beim 0:1 (3.) und 6:8 (17.) je einen Siebenmeter verwarfen sowie von Swantje Heimburg. Top-Shooterin Eileen Uhlig (Kreuzband- und Meniskusverletzung) wurde doch schmerzlich vermisst.
Die Flames legten los wie die Feuerwehr und führten nach fünf Minuten mit 3:0. Die Wildcats erwiesen sich aber als recht bissig und ließen nie locker, was die Zwischenstände von 4:5 (11.) 6:7 (16.) und 8:9 (21.) unterstreichen. Nachdem Sanne Hoekstra und Josephine Körner bis zur 27. Minute für eine 11:8-Führung des Tabellenführers gesorgt hatten, gelang diesem acht Minuten lang kein Treffer mehr. Dies lag auch an der doppelten Unterzahl wegen der Zeitstrafen für Hoekstra und Thomas. Elisa Möschter nutzte diese zu zwei sehenswerten “Bogenlampen” zum 9:11 (31.) und 10:11 (32.).
Bis zur 43. Minute blieb das eine tolle Moral zeigende Gästeteam auf Tuchfühlung, ehe sich die Flames erstmals eine Vier-Tore-Führung (17:13) herausgearbeitet hatten. Aber auch diese bedeutete noch keinen Freifahrtschein, kämpfte sich doch Halle-Neustadt immer wieder heran. Lisa Mößingers Treffer zum 24:21 (57.16 Min.) schien eigentlich schon die Entscheidung zu bedeuten, doch das 20:22 von Stefanie Hummel 44 Sekunden später ließ den SV Union noch einmal hoffen – letztlich aber doch vergebens.