Einmal mehr bestimmte der internationale Terminkalender das Geschehen in der Handball Bundesliga Frauen. Im EHF-Pokal konnten mit Metzingen, Bietigheim und Oldenburg gleich drei Mannschaften Siege einfahren. In der Bundesliga konnte Borussia Dortmund in der oberen Tabellenhälfte zum Buxtehuder SV aufschließen, im Tabellenkeller holten Bad Wildungen und Blomberg wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.

Für die Überraschung des 13. Spieltags sorgten vor allem die Bad Wildungen Vipers, die dem Buxtehuder SV ein 30:30-Unentschieden abtrotzten. “Ich freue mich unheimlich über den Punkt”, strahlte Vipers-Trainerin Tessa Bremmer angesichts der erfolgreichen Aufholjagd, denn der BSV führte nach zwanzig Minuten schon mit fünf Toren (6:11). “Wir haben sehr konzentriert gespielt, so wie ich es mir vorgestellt habe”,  war auch BSV-Coach Dirk Leun zufrieden. Die am Ende zwölfmal erfolgreiche Laura Vasilescu habe man aber “viel zu nah ans Tor herankommen lassen”.

Buxtehude ist mit 15:11 Zählern weiterhin Vierter, punktgleich ist aber nun Borussia Dortmund. Der BVB setzte sich gegen den SVG Celle mit 26:24 durch. “Es war nie das Gefühl da, dass wir dieses Spiel nicht gewinnen könnten”, meinte Dortmunds Trainerin Ildiko Barna. “Ich habe ihnen gesagt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass nur Kleinigkeiten fehlen”, so Celles Trainer Martin Kahle. Kapitänin Natasha Ahrens ergänzte: “Wir steigern uns von Spiel zu Spiel. Ich glaube fest daran, dass bald eine gegnerische Mannschaft kippen wird.”

Punkte hat Celle bitter nötig, denn der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt nach diesem Wochenende bereits vier Zähler. Die HSG Blomberg-Lippe setzte sich beim TV Nellingen mit 35:27 durch. “Der Sieg ist letztlich in dieser Höhe verdient. Wir hatten gehofft, mit Blomberg mithalten zu können. Wir hatten hohe Erwartungen. Vielleicht kamen diese zu früh oder waren zu hoch”, resümierte Hornets-Coach Pascal Morgant. Blombergs Trainer André Fuhr war “natürlich überglücklich, dass wir diese beiden Punkte bekommen haben” und bekannte: “Ich dachte nicht, dass es so einfach wird. Ich habe nach unserem Erfolgserlebnis gegen Oldenburg damit gerechnet, dass es eine ganz schwere Angelegenheit werden wird.”

Oldenburg empfängt nun in der Liga am Mittwoch Bayer Leverkusen. Die Elfen fielen durch Bad Wildungens Punktgewinn auf Rang zehn zurück und haben wie Blomberg und Neckarsulm jeweils acht Pluspunkte. Der VfL hingegen rangiert mit 13 Pluspunkten auf Rang acht. Im EHF-Pokal gelang den Oldenburgerinnen ein 29:28-Sieg in Nantes, womit sie die ersten Zähler in der Gruppenphase holten. “Ich bin so unwahrscheinlich stolz auf mein Team, das sechzig Minuten lang volle Kanne gespielt hat. Jede hat alles gegeben und einen tollen Kampf geliefert”, so VfL-Coach Leszek Krowicki.

Eine Niederlage gab es hingegen für den HC Leipzig, der sich bei Brest Bretagne Handball am Ende mit 20:23 geschlagen geben musste. “Ich bin sehr stolz auf mein Team. Vor drei Wochen haben wir gegen Brest noch mit 19 Toren verloren und die Mädels haben seither einen guten Job gemacht”, freute sich HCL-Trainer Norman Rentsch, dessen Team nun bis zum Auswärtsspiel bei Alba Fehérvár KC in einer Woche regenerieren kann. Seine Ligapartie in Göppingen absolviert der HCL erst am 15. Februar.

Das Viertelfinale vor Augen hat hingegen die TuS Metzingen nach einem 39:17-Sieg über Glassverket IF. “Wir haben in dieser Partie alles in die Waagschale geworfen. Das Ergebnis spricht für sich”, so Kreisläuferin Julia Behnke nach der Partie. Derzeit sind die Ermstälerinnen punktgleich mit Lada Togliatti und NFH Nykøbing. Zu den Däninnen wird man am letzten Spieltag, am 12. Februar, reisen und nur ein Auswärtssieg brächte den Sprung unter die besten Acht.

Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale hat auch wieder die SG BBM Bietigheim. Die Enztälerinnen benötigen nach dem 28:23-Erfolg bei Byasen Trondheim einen einfachen Sieg über ÉRD HC, um die Gruppenphase auf dem zweiten Platz abzuschließen. “Jetzt sind wir wieder zurück im Rennen und tanzen weiter auf drei Hochzeiten”, freute sich SG-Sportdirektor Gerit Winnen, dessen Mannschaft in der Liga am Mittwoch noch auf den Thüringer HC trifft.

Der Deutsche Meister kassierte in der EHF Champions League eine 24:32-Niederlage beim FTC Budapest. “Wir haben sehr gut begonnen und spielten nach 25 Minuten beim 10:11 noch immer auf Augenhöhe. Danach aber haben wir zu viele Chancen vergeben”, bilanzierte THC-Trainer Herbert Müller, der im Spitzenspiel in der Liga eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft sieht: “Wir müssen dort punkten, sonst wäre das eine Vorentscheidung im Titelrennen. Denn ich wüsste nicht, wo Bietigheim sonst noch verlieren sollte.”

Tabelle 1. Bundesliga

Platz Team Spiele Differenz Punkte
1. SG BBM Bietigheim 12 145 24:0
2. Thüringer HC (M) 12 78 22:2
3. TuS Metzingen 12 62 20:4
4. Buxtehuder SV 13 24 15:11
5. Borussia Dortmund 13 4 15:11
6. HC Leipzig (P) 12 24 14:10
7. Frisch Auf Göppingen 13 -5 14:12
8. VfL Oldenburg 12 16 13:11
9. Bad Wildungen Vipers 13 -53 9:17
10. Bayer 04 Leverkusen 12 -32 8:16
11. HSG Blomberg-Lippe 13 -26 8:18
12. Neckarsulmer SU (N)                   13 -60 8:18
13. SVG Celle 13 -85 4:22
14. TV Nellingen (N) 13 -92 2:24

 

Tabelle 2. Bundesliga

Platz Team Spiele Differenz Punkte
1. HSG Bensheim/Auerbach 17 79 31:3
2. HC Rödertal 17 41 23:11
3. DJK/MJC Trier 16 24 20:12
4. SGH Rosengarten-Buchholz (A) 16 41 19:13
5. TV Beyeröhde 17 25 19:15
6. SV Union Halle-Neustadt 17 5 19:15
7. TG Nürtingen 17 -1 19:15
8. FSG Mainz 05/Budenheim 17 -4 17:17
9. HSG Kleenheim (N) 17 -12 16:18
10. HSG Hannover-Badenstedt (N) 17 -16 15:19
11. BSV Sachsen Zwickau 17 -18 14:20
12. Kurpfalz Bären Ketsch (N) 17 -6 13:21
13. TSV Haunstetten 17 -40 13:21
14. TuS Lintfort (N) 17 -42 13:21
15. SV Werder Bremen 17 -38 10:24
16. SG H2Ku Herrenberg 17 -38 9:25

 

Weitere Informationen zur 1. und 2. Handball Bundesliga Frauen finden Sie auf www.hbf-info.de.