Cheftrainer Jörgen Gluver zitierte seine Wildcats sofort nach Schlusspfiff zur Aussprache in die Kabine. Die Mannschaft und auch der Trainer waren nach der 30:31 Niederlage gegen den TV Beyeröhde sichtlich enttäuscht und geschockt. Mit der vierten Niederlage in Folge ist man jetzt im Tabellenkeller der 2. Bundesliga angekommen und somit gab es Redebedarf auf beiden Seiten.
Eigentlich hatte der Sonntagnachmittag in der ERDGAS Sportarena gut begonnen. Mit Nicole Roth standen dem SV UNION Halle-Neustadt gleich drei Torhüterinnen zur Verfügung. Die mit einem Zweitspielrecht ausgestattete Torfrau vom HC Leipzig erwischte einen guten Tag und hatte großen Anteil an dem guten Beginn in der 1. Halbzeit. Mit einer 9:5 Führung lagen die Wildcats nach 13 Minuten absolut im Soll und das Spiel lief nach Jörgen Gluvers Plan. Schon zum Ende der ersten Halbzeit geriet das Spiel der Wildcats allerdings ins Stocken und die Gäste konnten bereits in der 25. Minute zum 11:11 ausgleichen. Es waren vor allem drei Spielerinnen, die die Hallenserinnen nicht in den Griff bekamen. Sandra Münch, Jennifer Jörgens und Natalie Adeberg erzielten als Trio 23 Tore im gesamten Spielverlauf und hatten einen gewaltigen Anteil an dem Auswärtserfolg der Beyeröhder Handballdamen.
Die zweite Halbzeit zeigte den Hallenserinnen dann wieder eine altbekannte Schwäche auf. „Wir haben allein in der zweiten Halbzeit 20 Tore bekommen, das ist ein Grund für die schmerzhafte Niederlage“, so Trainer Jörgen Gluver. Gästetrainerin Meike Neitsch legte viel Wert auf eine starke und schnelle zweite Welle im Angriffsspiel. Dies setzte ihre Mannschaft auch fast in Perfektion um und so rannten die Wildcats stets einem kleinen Rückstand hinterher. Auch die taktischen Veränderungen wie eine offensivere Deckungsvariante oder ein zusätzlicher Feldspieler durch das Hinausnehmen der Torfrau brachten keine Veränderung im Spiel der Wildcats und konnten den Tempohandball der Gäste nicht stoppen. Am Ende stand eine 30:31 Niederlage auf dem Protokoll, die vor allem in der Abwehr in der 2. Halbzeit entstanden ist.
Am kommenden Wochenende reisen die Hallenserinnen nach Ketsch. Bei dem Aufsteiger muss sich die Mannschaft vor allem in der Defensive steigern und die bekannte Auswärtsschwäche ablegen, sonst wird auch dieses Spiel für die Hallenserinnen eine große Hürde.
Redaktion: Marcel Gohlke