Das war die erste Niederlage des Juniorteams in einem Punktspiel seit Neugründung vor 18 Monaten. Einmal musste es ja passieren! In einem Heimspiel will ja keiner verlieren, aber der Gegner aus Staßfurt war ja nicht irgendjemand.
Die Wildgänse hatten sich aus finanziellen Gründen aus der dritten Liga abgemeldet und versuchen einen Neuanfang in eben dieser Liga. Überraschend hatte Salzland das letzte Heimspiel gegen Schönebeck vergeigt und war nun mit Selbstvertrauen und viel Routine nach Halle gekommen, um sich hier die Punkte zurückzuholen.
Das zeigten sie auch in den ersten Spielminuten. Nach kurzer Zeit führte Salzland mit 4:1 und es konnte einen Angst und Bange werden, das das so weiter geht. Mit den drei Spielerinnen Yvonne Sachse, Victoria Göpel und Stephanie Jäger hatte der Gast Leistungsträger die nicht nur ihre Routine mitbrachten sondern auch mit intelligenten Spielzügen überzeugten. Da war handeln angesagt. So musste Trainer Marco Rösike schon schneller als ihm lieb war nach 5 Minuten das Spiel unterbrechen, um den neuen Weg anzusagen.
Das hat auch geholfen, denn unsere Deckung wurde zusehends sicherer und damit konnten wir folgerichtig auch im Angriff überzeugen. Jetzt wurde es ein Spiel auf Augenhöhe und in der 13. Spielminute gelang Toni Reppe durch einen schnellen Konter der Ausgleich zum 7:7. Damit begann das Spiel von vorn und war unglaublich spannend. Beide Mannschaften zeigten jetzt, dass sie zu den Favoriten um die Meisterkrone gehören. Unsere Deckung leistete weiterhin Schwerstarbeit und im Angriff spielten wir sehr variabel, so das die Tore von allen Positionen erzielt wurden.
Mit zwei sicher verwandelten Siebenmetern bereitete Laura Winkler in der 25. Spielminute den ausgeglichenen Halbzeitstand von 15:15 vor. Auch die Manndeckung für Laura verpuffte, weil wir auch gedanklich hellwach waren.
Nach 30 Minuten großer Unterhaltung bekamen die Zuschauer jetzt 10 Minuten Zeit um sich auf eine zweite ansprechende Halbzeit zu freuen. Es ging auch gleich ordentlich weiter. Trainer Marco wechselte wie in Calbe die Jüngste Spielerin Linksaußen Caroline Held zur zweiten Halbzeit ein und sie enttäuschte auch gegen Salzland nicht. Schlitzohrig unterbrach sie zweimal einen Angriff unserer Gäste und erzielte zwei wichtige Tore. Mit ihren 16 Jahren ist sie spielerisch und körperlich schon sehr präsent. Anschließend nutze Toni Reppe ihre zwei Konterchancen und erzielte Tor 19 und 20. Es war die 38. Spielminute, es stand 20:17 für unser Juniorteam und Salzland sah seine Zielstellung in Gefahr. Der Gästetrainer nahm sich jetzt 60 Sekunden Zeit um seine Wildgänse auf den richtigen Weg zu bringen. Er unterbrach natürlich auch unser flüssiges Spiel und leider fingen wir nun an zu viele technische Fehler zu produzieren. Nach zwei Minuten und beim Stand von 20:20 unterbrach nun Marco die Begegnung und versuchte das Spiel zu retten. Aber leider ließ jetzt bei allen Spielerinnen die Konzentration nach und darunter litt auch unser effektives Spiel. Auch Einzelaktionen brachten nur noch Resultatsverbesserung ohne Salzland nun wirklich zu ärgern. Mit einer erneuten Auszeit kurz vor Ultimo versuchte unser Trainer noch etwas zu retten, aber da war der Gast auf drei Tore enteilt und feierte schon mit einem Lächeln den erwarteten Sieg. Caroline Held warf dann das letzte Tor zum 26:29 und damit war die Niederlage dann amtlich.
Natürlich waren alle Juniorteam Spielerinnen traurig über dieses verlorene Heimspiel vor ihrem Publikum, aber die Leistung war trotzdem sehr ansprechend. Mit dieser Erkenntnis sollte die Traurigkeit schnell beendet werden. Sie haben ja gegen einen Gegner verloren der mit ehemaligen Bundesligaspielerinnen angetreten war. Gegen Können und Erfahrung reicht eben manchmal die jugendliche Unbekümmerheit nicht.
Trotzdem bleibt das Juniorteam auf Tabellenplatz zwei und kann in dem nächsten Spiel in Buna schon die gute Leistung bestätigen und vielleicht auch punkten.
Tor: Maria Fritsche und Eva Sirlinger
Feld: Lisa Thieme 3, Susan Suchandke 2, Maria Jung 2, Fabienne Welhöner 1, Sophia Plötz 2, Luisa Hessler 3, Laura Winkler 5, Toni Reppe 5, Caroline Held 3
Anna Dietrich fehlte wegen Krankheit
Redaktion: Burkhard Gräßler