Der Geräuschpegel schlug gewaltig nach oben aus. Die Union-Handballerinnen johlten vor Begeisterung, die Trainer des Zweitligisten klatschten lautstark – und Monic Burde hatte feuchte Augen. Der Rückraumspielerin der Wildcats galt der Jubelsturm. „Ein unglaubliches Gefühl war das“, meinte sie später.
Beim 37:27-Auswärtssieg in Wuppertal beim TV Beyeröhde gab Burde nach einem Jahr Zwangspause am Samstag ihr Comeback, beim Wurf zum 22:11 trug sie sich sogar in die Torschützenliste ein. Später gelang ihr das ein weiteres Mal (28:19). „Die Mädels“, so sagte sie über ihre Teamkolleginnen, „haben es mir ja auch einfach gemacht.“ Unions Sieg war zu keiner Zeit in Gefahr.
Vor einem Jahr war der Handballerin die Schulter aus dem Gelenk gesprungen. Die lädierten Bänder mussten zweimal operiert werden. Auch während ihrer Reha blieb sie Kapitän, war bei nahezu allen Spielen dabei.
Wohl auch deshalb gelang ihr ohne größere Probleme die Rückkehr. „Sie hat nie wie ein Fremdkörper gewirkt“, meinte Co-Trainerin Bianka Eckert. Und das, obwohl die gelernte Rückraumspielerin in der Abwehr auf der ungewohnten Linksaußen-Position ran musste. Da geht es meist nicht ganz so ruppig zu. Im Angriff spielte Burde erst auf Halblinks, später auf Halbrechts. Insgesamt 20 Minuten lang. Das war auch der Situation geschuldet, das einige Mitspielerinnen angeschlagen waren.
Dennoch gab Halle von Beginn an die Richtung vor. Die Abwehr stand, das Konterspiel lief. Über die Stationen 5:1 (5.) und 12:3 (13.) erarbeiteten sich die Wildcats bis zur Halbzeit ein 22:12. Der Vorsprung verwalteten sie in Hälfte zwei trotz vieler Zeitstrafen. Sechs ihrer neun Zwei-Minuten-Strafen gab es für Union nach dem Seitenwechsel. Eileen Uhlig (36.) sah nach der dritten Ahndung Rot.
Am Sonntag ließ Monic Burde ihre linke Schulter trotzdem durchchecken. Vorsichtshalber, um zu sehen, wie sie alles verkraftet hat. „Eine reine Sicherheitsmaßnahme“, versichert Burde. Schließlich will sie am kommenden Samstag gegen Bensheim wieder mit von der Partie sein.