Die Wildcats des SV UNION Halle-Neustadt mussten sich am Mittwochabend mit 24:35 (14:16) gegen den Tabellenführer aus Bietigheim geschlagen geben. Katrin Schneider musste personell nur auf Maxime Struijs verzichten. Die Niederländerin kämpft weiterhin mit den Folgen eines Infekts. Die 641 Zuschauer sahen in der ersten Halbzeit einen selbstbewussten Auftritt der Gastgeber. Bis zur 12. Spielminute konnten die Wildcats eine knappe ein Tore-Führung verteidigen. Rückhalt in dieser Spielphase war erneut Torhüterin Anica Gudelj, welche einige Würfe der Gäste entschärfte. Bietigheim wie erwartet dann mit schnellem Tempohandball. Innerhalb von drei Minuten konnte der Favorit das Spiel auf 5:7 drehen. Die Wildcats gaben aber nicht auf und überzeugten oft mit ihrem variablen Spiel. Tore von den Außenpositionen oder aus dem Rückraum verhinderten ein Wegziehen von Bietigheim. Selbst als Xenia Smits in der 21. Minute auf 9:14 erhöhte, ließen die Hallenserinnen die Köpfe nicht hängen. Katrin Schneider nutze das Spiel, um fast allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben und wechselte großzügig. Cara Reuthal und die Außenspielerinnen Vanessa Dierks und Marija Gudelj setzen in der Schlussphase der ersten Halbzeit noch mal die Akzente und brachten die Hallenserinnen bis zur Pause wieder auf Schlagdistanz zurück.
High-Speed-Handball in der zweiten Halbzeit von Bietigheim
Gästetrainer Markus Gaugisch kann mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden gewesen sein und wechselte mit Karolina Kudlacz-Gloc eine erfahrene Spielerin ein. Die Polin zeigte zusammen mit Kelly Dulfer in der zweiten Halbzeit eine starke Abwehrleistung. Aus einer offensiven und aggressiven Deckung heraus zwangen sie die Hallenserinnen zu technischen Fehlern und Ballverlusten. Mit High-Speed-Handball stellte der Ligaprimus dann die Weichen schnell auf Sieg. Bereits in der 35. Minute führten die Gäste mit 15:20. Bei den Wildcats konnte sich in der zweiten Halbzeit immer wieder Julia Niewiadomska in Szene setzen. Die Rückraumspielerin fungierte als Spielführerin und war mit 7 Treffern die torgefährlichste Spielerin bei den Wildcats. Bietigheim verwaltete am Ende das Spiel und gewann auch in der Höhe verdient mit 24:35.
Stimmen zum Spiel:
Katrin Schneider (Trainerin SV UNION Halle-Neustadt):
„Wir haben trotz der Niederlage mit elf Toren eine gute Leistung gezeigt. Die Erfolge gegen Zwickau und Waiblingen haben uns Sicherheit gebracht. In einigen Situationen haben wir den Ball zu lange hin und her gespielt. Ich bin stolz vor allem auf die erste Halbzeit, dass wir uns dort so gut zurück gekämpft haben und in der zweiten Halbzeit waren es dann einfach zu viele Fehler, die gegen Mannschaft wie Bietigheim konsequent bestraft werden.“
Markus Gaugisch (Trainer SG BBM Bietigheim):
„Die erste Halbzeit hat gezeigt, was hier in Halle los ist. Eine überragende Halle mit einem Publikum, was für den Handballsport brennt. Wir freuen uns, dass wir hier am Standort Halle unseren Handball zeigen dürfen. Spielerisch haben wir uns in der ersten Halbzeit zu viele technische Fehler geleistet, was zeigt, dass wir aktuell nicht in so einem lockeren Spielfluss sind wie noch vor der EM-Pause.”
Zahlen zum Spiel
Gudelj, Lepschi, Sieg, Niewiadomska 7/5, Dierks 3, Gudelj M. 2, Woller 2, Mikkelsen 2, Reuthal 2, Lundström 2, Östlund 1, Tietjen 1, Fischer 1, Woch 1, Nukovic
Zuschauer: 641
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Halle | Bietigheim |
Wurfeffektivität |
24/38 (63%) | 35/46 (76%) |
Paraden |
8/43 (19%) | 6/30 (20%) |
Technische Fehler |
6 | 4 |
Gegenstoßtore |
3/3 |
10/10 |
Siebenmeter | 5/5 (100%) |
3/4 (75%) |
Steals | 5 |
6 |
Tore in Überzahl | 3 |
2 |
Tore in Unterzahl | 0 |
2 |
Links zum Spiel
Fotos: Michael Vogel