Als um 21:00 Uhr die ersten Spielerinnen im VIP-Bereich ankamen, waren sie gezeichnet von ihrem Bundesligaspiel, das sie zuvor abgeliefert hatten. Sabrina Cichy hatte ein geschwollenes Auge, Elisa Möschter eine geschwollene Stirn und Stefanie Hummel eine Rippenprellung und Eileen Uhlig eine Verletzung am Kopf. Es war ein Kraftakt, dieser 37:33 Heimerfolg gegen den TSV Nord Harrislee. Die 250 Zuschauer in der Universitätssporthalle sahen ein Spiel, das von Anfang an mit offenem Visier geführt wurde, wobei die Gäste besser ins Spiel fanden. Das, was in den letzten Wochen das Prunkstück der Wildcats war, die Abwehr, wurde immer wieder mit einfachen Kombinationen und Zuspielen am Kreis ausgehebelt. Nach elf Minuten lagen die Wildcats bereits mit 7:10 zurück. Das Team von Michal Lukacin steigerte sich im Gegensatz zur Vorwoche deutlich im Angriffsspiel. Sowohl der Rückraum als auch die Außen wurden in der Offensive mit eingebunden, und so ging Torgefahr von allen Positionen aus. Die Wildcats blieben durch Tore von Eileen Uhlig, Elisa Möschter und Dagmara Stuparicova auf Schlagdistanz und ließen den Nord-Express aus Harrislee nicht vorzeitig mit zwei Punkten abfahren. Bei den Gästen überzeugte vor allem Lena Schulz, die insgesamt neun Feldtore machte und nur schwer zu halten war. Mitte der ersten Halbzeit stockte dann vielen Zuschauer der Atem, als Stefanie Hummel mit ihrer Gegenspielerin zusammenprallte und minutenlang von Florian Erstling und dem Mannschaftsarzt des Universitätsklinikums Halle-Kröllwitz Dr. Frank Noack behandelt wurde. Die Wildcats kämpften von nun an noch leidenschaftlicher, schafften es aber nicht, in der ersten Halbzeit in Führung zu gehen. Mit einem 17:17 wechselte man die Seiten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stand dann auch wieder Stefanie Hummel auf dem Parkett, welche von nun an mit einer Beckenprellung spielte. Die Kreisspielerin war ein Symbol für die ganze Mannschaft, die in den zweiten Spielabschnitt mit so viel Engagement und Siegeswillen ins Spiel ging, dass es Harrislee von nun an schwer hatte. In der 35. Minute brachte Dagmara Stuparicova ihre Wildcats das erste Mal im Spielverlauf in Führung. Diese Führung gaben die Hallenserinnen bis zum Schluss nicht mehr ab und präsentierten sich mit starken 20 Schlussminuten. Insgesamt drei Mal mussten die Wildcats Situationen überstehen, in denen sie auf Grund von Zeitstrafen nur zu viert auf dem Parkett standen. Aber auch diese Hürde übersprangen die Hallenserinnen. In doppelter Unterzahl gelang es den Wildcats dennoch, Tor zu erzielen und so baute man die Führung bis zu 47. Minute auf 27:23 aus. Diese Vier-Tore-Führung gab man dann bis zum Schlusspfiff auch nicht mehr aus den Händen und konnte sich gemeinsam mit den Fans über den achten Tabellenplatz freuen. „Wir haben die Deckung von einer 5:1- auf eine 6:0-Formation umgestellt. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Wir haben in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit hervorragend in der Abwehr gespielt und kamen dadurch zu einfachen Kontertoren. Dadurch haben wir auch die Unterzahlsituationen sehr gut verkraftet.“ Den größten Anteil am Erfolg hatten Stefanie Hummel (9/1), Dagmara Stuparicova (7), Jacqueline Hummel (6) und Eileen Uhlig (6/3).
Kommende Woche wartet dann gleich der nächste „heiße Tanz“ in der Universitätssporthalle. Mit dem BSV Sachsen Zwickau kommt der Tabellensiebte an die Saale gereist. Mit einem weiteren Erfolg könnte man erneut einen großen Sprung in der Tabelle machen. Anwurf ist am Samstag um 18:00 Uhr.
Redaktion: Marcel Gohlke