Der SV UNION Halle-Neustadt muss einen erheblichen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt hinnehmen. Mit 22:28 mussten sich die Wildcats am Mittwochabend dem 1. FSV Mainz 05 geschlagen geben. Beide Vereine kämpfen um den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga. Die Gastgeberinnen lagen von Beginn an im Hintertreffen und konnten zu keinem Zeitpunkt im Spiel ihre Leistung abrufen. Bereits in der 9 Minute beim Spielstand von 1:4 war Jan-Hennig Himborn gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, um seine Mannschaft wachzurütteln. Die Gäste aus Rheinland-Pfalz spielten weiter konsequent und profitierten oft von den technischen Fehlern der Hallenserinnen. Mainz konnte die Führung bis zur Halbzeit auf 10:15 ausbauen. Auch wenn es in der 41. Minute beim Stand von 18:19 noch mal eng wurde, standen sich die Hallenserinnen dann oft selbst im Weg. Klare Torchancen wurden reihenweise liegen gelassen. Mainz hingegen mit konsequentem und konzentriertem Handball nutzen die erneute Schwächephase der Wildcats um zum 22:28 Endstand wegzuziehen. Bei den Wildcats war Sophie Lütke mit 7 Toren die beste Torschützin. Aus Mainz konnte sich Elisa Burkholder mit 6 Treffern am meisten in die Torschützenliste eintragen.
Cecilie Woller Verletzungsbedingt raus
In der 10. Minute schepperte es gewaltig in der ERDGAS Sportarena. Helena Mikkelsen setzen ihren Siebenmeter zum 3:5 Zwischenstand unter die Latte in das Mainzer-Tor. Es hätte ein Weckruf für das Team von Jan-Henning Himborn sein können. Die Wildcats starteten kopflos und mit viel Hektik in das durch das Sportgericht angesetzte Nachholspiel. Frühzeitig in der Partie konnte sich die Gäste vom 1. FSV Mainz absetzen. Selbstbewusster und konzentrierter bestritt das Team von Florian Bauer das wichtige Spiel im Kampf um den Klassenerhalt. Allein 15 technische Fehler leisteten sich die Wildcats in dieser Partie. Zu allem Überfluss musste man frühzeitig dann auch noch auf Cecile Woller verzichten. Die Spielmacherin hatte nicht genug Stabilität im Knie und muss am Donnerstag zu abschießenden Untersuchungen die Sport-Klinik in Halle aufsuchen. Mainz baute im weiteren Spielverlauf die Führung bis zur Halbzeit auf 10:15 aus.
Wildcats kämpfen sich zurück bevor die Chancen wieder liegenbleiben
Jan-Henning Himborn versuchte mit neuen Spielerinnen in der Halbzeit den Abwärtstrend entgegenzuwirken. Julia Redder erzielte dann in der 41. Minute den Treffer zum 18:19. Das Spiel war wieder offen und die Hallenserinnen kämpften sich zurück. Mainz hatte jetzt aber mit Nina Kolundzic eine Torhüterin im Tor stehen, an der sich die Wildcats die Zähne ausbissen. Allein in dieser Phase ließen die Hallenserinnen drei klare Torchancen nach Tempogegenstößen liegen. Die Körpersprache der Wildcats wurde immer weniger und man musste zu sehen wie Mainz innerhalb von zehn Minuten auf 19:25 wegzogen. Der Tabellenvorletzte brachte das Spiel dann sicher und souverän zu Ende und feierte verdient den zweiten Sieg innerhalb von vier Tagen. Bei den Hallenserinnen dagegen Fassungslosigkeit und Enttäuschung über die gezeigte Leistung. Vor allem mit dem Leistungsvermögen im Angriff und der Chancenverwertung kann man im halleschen Lager nicht zufrieden sein. Viel Zeit, diesen Rückschlag aufzuarbeiten, hat das Team nicht. Bereits am Samstag kommt mit Bayer 04 Leverkusen die nächste Mannschaft an die Saale gereist.
Stimmen zum Spiel
Florian Bauer (Trainer 1. FSV Mainz 05):
Unsere Abwehr hat wie gegen Ketsch mit viel Leidenschaft richtig gut gespielt. Dadurch konnten wir auch viele einfache Tore im Tempogegenstoß erzielen. Wir wollten das Gefühl des Jubels heute noch mal erleben und das meine Mannschaft das so umgesetzt hat, macht mich stolz.
Jan-Henning Himborn (Trainer SV UNION Halle-Neustadt):
Wir sind von Anfang an nicht in das Spiel gekommen, obwohl ich ausdrücklich vor Mainz gewarnt habe, dass sie mit breiter Brust hier aufspielen werden. Egal wenn ich eingewechselt habe, hatte keiner meiner Spielerinnen heute Normalform. Wenn du die Torchancen, die wir uns erspielt haben, nicht nutzt kannst du kein Spiel gewinnen.