Leise Chancen auf einen Erfolg hatten sich die halleschen Wildkatzen ja ausgerechnet. Das 16:26 in Leverkusen zum Start mit der dürftigen zweiten Hälfte, als das Team nur fünf Törchen zustande gebracht hatte, war ausgewertet. Mund abputzen, Fehler minimieren, dann sollte gegen Buxtehude Zählbares in der Erdgas Sportarena bleiben.
Union Halle-Neustadt anfangs mit vielen Fehlversuchen
Doch die Gäste führten nach zwei Minuten 2:0, da hatte Union noch nicht einmal aufs Tor geworfen. Dann parierte Anica Gudelj zweimal großartig, doch weil sich vorn Fehlversuch an Fehlversuch reihte und die Zuspiele missrieten, stand es vier Minuten später 0:4. Geburtstagskind Danique Boonkamp erzielte per Siebenmeter dann endlich (8.) den ersten Union-Treffer zum 1:4. Beim 3:8 (14.) nahm Coach Jan-Henning Himborn eine erste Auszeit. Es brauchte Lösungen, das Buxtehuder Abwehrbollwerk zu knacken.
Und nach dem 6:9 (18.) durch Pia Dietz vom eigenen Kreis keimte Hoffnung. Marija Gudelj machte in Unterzahl das 7:9 (19.). Und die Torhüterinnen – Lara Lepschi parierte einen Siebenmeter – hielten Union mit Glanztaten auf Schlagdistanz. Doch vorn hakte es weiter, wurden gute Torgelegenheiten ausgelassen. Weil aber auch die Gäste keineswegs glänzten, blieb es eng (9:11/26.). Beim 10:11 (27.) nahm Buxtehudes Trainer eine Auszeit. Mit 12:13 ging es in die Pause – alles drin. Und mit ein paar Zwei-Minuten-Strafen weniger (Stand hier 6:2) hätten die Wildcats das Spiel drehen können. Aber die Möglichkeit, dies zu schaffen, bestand ja durchaus.
Torhüterin Anica Gudelj begeistert mit Weltklasse-Paraden
Und Durchgang zwei begann verheißungsvoll. Nachdem Boonkamp nervenstark auch ihren vierten Siebenmeter verwandelt hatte, hieß es 13:13 (32.). Die erste Führung in diesem Spiel, das 14:13 (34.), bescherte den Wildcats Lea Gruber mit einem Kontertor. Jenice Funke stellte auf 15:13. In dieser Phase begeisterte zudem Anica Gudelj mit Weltklasse-Paraden. Doch weil es vorn wieder an Treffsicherheit mangelte, kam Buxtehude zum Ausgleich (15:15/39.). Zu allem Übel sah Cecilie Woller mit der dritten Zeitstrafe Rot. Die Folge: das 15:16. Boonkamp glich aus dem Rückraum aus (42.).
Das Spiel atmete pure Spannung. 17:16 durch Funke per Siebenmeter. Die 200 Zuschauer waren begeistert und feierten auch das 18:16 (45.) von Leonie Nowak. Beim 19:19 (50.) verlangte es Himborn nach einer Auszeit. Es folgten das 20:19 und das 21:19 durch Julia Redder (52.) sowie das 22:19 durch Boonkamp. Doch natürlich gaben die Gäste nicht auf. Beim 22:22 (56.) war die Partie wieder offen. Das 23:22 erzielte Helena Mikkelsen. Wieder Ausgleich (58.). Mikkelsen 24:23 (59.) taute nun auf. Und Gudelj hielt mit drei sensationellen Paraden die Führung fest. Als dann Nowak 21 Sekunden vor Schluss das 25:23 machte, war der dann umjubelte Sieg perfekt. (mz)