Der SV UNION Halle-Neustadt bleibt der Ligaprimus in der 2. Handball-Bundesliga. Im Derby gegen den Tabellenzweiten aus Leipzig behielten die Wildcats mit 29:26 (16:13) die Oberhand. Die 1.200 Zuschauer in der ausverkauften SWH.arena sahen ein leidenschaftliches Handballspiel mit allem, was dazugehört. Dramatik, wechselnde Führungen und viel Emotionen. Bereits vor dem Spiel hielten die Fans der Wildcats den Atem an. Bei der Erwärmung verletzte sich Tina Wagenlader am Knie und stand somit kurzfristig nicht zur Verfügung. Da auch Lucy Strauchmann verletzungsbedingt fehlte, musste Madeleine Östlund als einzige Kreisspielerin durchspielen.
Tina Wagenlader auch Lea Gruber fallen aus
Die Gäste aus Leipzig, welche von mehr als 100 Fans begleitet wurden, kamen wie die Gastgeberinnen gut ins Spiel. Beide Offensivreihen nutzten ihre Torchancen und so stand es bereits in der 9. Minute 5:5. Mit zunehmender Spielzeit kamen jetzt immer mehr die Torhüterinnen ins Spiel. Nele Kurzke im Tor des HC Leipzig vereitelte gleich drei Chancen der Wildcats. Hinzu kam der nächste Schockmoment für die Wildcats. Spielmacherin Lea Gruber verletzte sich am Knöchel und stand für die restliche Spielzeit auch nicht mehr zur Verfügung. Der HC Leipzig nutzte die Verunsicherung im Spiel der Hallenserinnen aus und zog durch Tore von Pauline Uhlemann und Joanna Granicka auf 6:9 weg. Ines Seidler stellte ihre Mannschaft auf der Rückraummitte um. Ziel war es, die Außenspielerinnen mehr ins Spiel zu integrieren. Emma Hertha und Ex-Leipzigerin Lilli Röpcke nutzten ihre Chancen und kämpften sich somit zurück ins Spiel. Mit einer starken Sará Suba im Tor drehten die Wildcats das Spiel. Nach 22 Minuten führte der Gastgeber mit 12:10. Diese Führung gaben die Hallenserinnen bis zum Schlusspfiff nicht mehr her.
Leipzig fehlt der Mut
Mit einer 16:13 Führung gingen die Wildcats in die Kabine. Auch nach dem Seitenwechsel dominierten die Hallenserinnen das Spiel und konnten bis auf 22:16 wegziehen. Für Leipzig wurde es in der Phase immer schwieriger, da man auch eine Disqualifikation gegen Hanna Ferber-Rahnhöfer wegstecken musste. „Wir haben in dieser Phase des Spiels zu viele einfache Fehler im Angriff gemacht und waren dann auch teilweise zu unerfahren. Ich habe heute aber auch streckenweise eine gute Leitung meiner Mannschaft gesehen, mit einer starken Nele Kurzke im Tor.“, so Gästetrainer Erik Töpfer nach dem Spiel. Dass die junge Leipziger Mannschaft Potenzial hat und berechtigterweise Tabellenzweite ist, belegt die Endphase der Partie. Mit einer Aufholjagd verkürzte der HC Leipzig durch ein Siebenmeter-Tor von Joanna Granicka sieben Minuten vor Schluss auf 25:24. In einer spannenden Schlussphase behielten die Wildcats aber wieder einmal die Nerven und konnten mit ihrer Routine den 22. Sieg in Folge einfahren. „Das war heute Werbung für die 2. Handball-Bundesliga. Die Zuschauer haben ein gutes Handballspiel gesehen und haben eine emotionale und auch faire Stimmung in die SWH.arena gezaubert. Zum Spiel kann ich nur sagen, dass ich jetzt komplett leer im Kopf bin. Wir haben eine sehr starke Abwehr gespielt und ich kann nur immer wieder sagen, dass es eine tolle Leistung der gesamten Mannschaft ist, was wir diese Saison abrufen”, so Ines Seidler auf der Pressekonferenz.
Für beide Mannschaften ist jetzt eine Woche Pause, bevor es dann in das Saisonfinale geht. Die Zielrichtung der Wildcats ist klar, so schnell wie möglich die Meisterschaft der 2. Liga und auch den Aufstieg in die 1. Bundesliga an die Saale zurückzuholen.
Statistik zum Spiel:
Suba, Lepschi, – Östlund 6, Penzes 6/2, Hertha 5, Reuthal 4, Kieffer 3, Röpcke 3, Marksteiner 1/1, Wipper 1, Wagenlader, Ilge, Gruber, Straube, Wilke
Zuschauer: 1.200
|
WILDCATS | HC Leipzig |
Siebenmeter |
3/4 | 5/6 |
Zeitstrafen | 1 |
4 |
Wurfeffektivität |
29/53 – 54% | 26/53 – 49% |
Paraden |
13/51 – 25% |
14/49 – 29% |
Technische Fehler |
7 | 6 |
Steals |
0 | 4 |
Tore in Überzahl | 6 |
0 |
Tore in Unterzahl | 1 |
5 |
Gegenstoßtore | 4/4 |
2/2 |
Tore von Außen | 4 |
1 |
Links zum Spiel:
Foto: Michael Vogel