Die Wildcats vom SV UNION Halle-Neustadt beenden die Hinrunde der 2. Handball-Bundesliga Frauen als souveräner Hinrundenmeister. Die sonst perfekte weiße Weste wurde nur durch die Auswärtsniederlage am 2. Spieltag bei der TG Nürtingen beschmutzt. Seit der Schlappe dominiert das Team von Ines Seidler die Liga und konnte am Samstagabend bei der HSG Bad Wildungen Vipers erneut einen deutlichen Sieg einfahren. Mit Kreativität versuchte Gastgeber-Trainer Peter Schildhammer, das Tempospiel der Hallenserinnen zu unterbinden. Mit einer sehr offensiven Deckungsvariante und einer persönlichen Deckung gegen Lea Gruber sollte das Spiel der Hallenserinnen zum Erliegen gebracht werden. Die Wildcats ließen sich von der speziellen Deckungsvariante aber nicht verunsichern. Wie in den letzten Spielen überzeugte das Team aus Sachsen-Anhalt durch eine kompakte und sichere Abwehr. Durch Ballgewinne konnte man sich frühzeitig in der Partie absetzen. In der 12. Minute erzielte Emma Hertha bereits das 3:10 für den Tabellenführer. Für Bad Wildungen waren die Hallenserinnen schwer ausrechenbar. Mit einer guten Übersicht wurde das Spiel immer wieder breit gemacht und so konnte am Kreis Lucy Strauchmann oder im Rückraum Ilona Kieffer immer wieder Akzente setzen.
Unzufriedenheit bei Ines Seidler mit der Abwehr
Mit dem zweiten Teil der ersten Halbzeit war Ines Seidler nach dem Spiel nicht so zufrieden. „Wir sind mit Respekt hier hergefahren und ich finde die Einstellung meiner Mannschaft überragend. Bei so einem Ergebnis bin ich natürlich sehr zufrieden. Was mir nicht gefallen hat, ist die Abwehrleistung zum Ende der ersten Halbzeit. Hier haben wir die kleinen, wendigen Spielerinnen nicht in den Griff bekommen“, so die Trainerin. Innerhalb von knapp 15 Minuten haben die Hallenserinnen in der Phase des Spiels 10 Gegentore bekommen. Einen Vorwurf an Torhüterin Sará Suba kann man da allerdings nicht machen. Die Ungarin glänzte im Spielverlauf erneut mit einer Quote von 36,4 % und zwölf Paraden. Da die Hallenserinnen weiterhin im Angriff mit der nötigen Konstanz auftraten, hatte die Defensiv-Schwäche keine Auswirkung auf das Ergebnis. Mit 14:20 trennte man sich zur Halbzeit.
Wildcats bauen die Führung aus
Den zweiten Spielabschnitt nutzten beide Trainer, um den Kader großzügig zu wechseln. Statt Lea Gruber übernahm in Halbzeit zwei Tabea Wipper die Spielgestaltung. Auf den Spielfluss hatte dies dieses Mal keine Auswirkung, und die Hallenserinnen konnten bis zum Abpfiff die Führung noch auf 24:35 hochschrauben. Bei Bad Wildungen überzeugte vorwiegend die Schwester von Emma Hertha, Julia Hertha, mit fünf Treffern. Bei den Wildcats konnte sich Cara Reuthal mit sieben Treffern am häufigsten in die Torschützinnen Liste eintragen. Peter Schildhauer war nach dem Spiel nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Vipers. „Halle ist nicht umsonst Erster, das hat man heute deutlich gesehen. Sie haben einen breiten Kaden und können kompromisslos über 60 Minuten mit Tempo spielen. Damit haben alle Mannschaften der 2. Liga Probleme. Meine Mannschaft hat sich heute aber gut gewehrt”.
Durch die 26:29-Niederlage der Spreefüxxe Berlin gegen den HC Leipzig ist aus dem Dreikampf um den Aufstieg ein Zweikampf geworden. Drei Punkte haben die Saalestädterinnen Vorsprung vor dem Zweitplatzierten vom HC Rödertal.
Statistik zum Spiel
Suba, Sieg – Reuthal 7, Gruber 6, Kieffer 6, Penzes 3, Strauchmann 3, Östlund 2, Hertha 2, Wipper 2, Röpcke 2, Wagenlader 1, Illge 1
Zuschauer: 420
Schiedsrichter: Leonard Bona / Malte Frank
Zeitstrafen:
HSG Bad Wildungen Vipers: 0
SV UNION Halle-Neustadt: 1
Siebenmeter:
HSG Bad Wildungen Vipers: 4/7
SV UNION Halle-Neustadt: 1/2
Foto: foto.art.sburg