Emotionale 24 Stunden lagen hinter dem SV Union Halle-Neustadt, bevor das Spiel gegen die Gäste aus Dortmund angepfiffen wurde. Los ging es am Freitagnachmittag, als der Verein den Abgang des Sportdirektors Jan-Henning Himborn bekannt gab. Kurz danach folgte der nächste Knall. Trainer Till Wiechers wurde ab sofort freigestellt und niemand geringeres als Unions Feuerwehrmann Himborn soll für die letzten drei Saisonspiel als Interimstrainer einspringen. Nach Bekanntgabe der Trainerumstellung wurde vor dem Abschlusstraining vom Präsidium eine Reaktion der Mannschaft gefordert. Für den Verein aber auch für die Zuschauer und Fans. Und die Reaktion der Mannschaft kam. Von der ersten Minute an lieferten sich die Wildcats und der BVB einen Schlagabtausch und beide Mannschaften waren auf Augenhöhe. Die Wildcats waren hellwach und aggressiv in der Abwehr und im Angriff wurden mit viel Willen und Körpereinsatz gespielt. Nach 30 Minuten gingen beide Mannschaften mit einem 18:19 in die Kabine und alle hatten das Gefühl, dass heute etwas drin ist.

Nervenkrimi in der Schlussphase

Die Wildcats legten einen Start nach Maß nach dem Seitenwechsel hin. In der 32. Minuten glich Julia Niewiadomska zum 19:19 aus. Dank einer aggressiven Abwehr und einiger starker Paraden von Lara Lepschi hatte es Dortmund schwer, den Ball im Tor unterzubringen. Dafür traf Cara Reuthal dreimal hintereinander und sorgte dafür, dass die Saalestädterinnen mit 22:19 in Führung gingen.  Edita Nukovic netzte in der 42. Minute sogar zum 23:19 ein. Ganze 13 Minuten hatte es gedauert, bis Dortmund in Hälfte zwei das Tor traf. Eine starke Zoe Sprengers verkürzte durch eine 7m zum 23:20. Ab diesem Zeitpunkt war es ein nervenaufreibendes Spiel, nicht nur für die Spielerinnen sondern für alle 561 Zuschauer in der swh.arena. Dortmund kämpfte sich Tor um Tor heran, während die Wildcats einige hundertprozentige Chancen liegen lassen. In der 52. Minute schaffte Dortmund den Ausgleich (25:25) und zog auf zwei Tore davon. Doch die Mannschaft von Jan Himborn zeigte Charakter und wollte sich unbedingt mit mindestens einem Punkt belohnen. Tore von Lilli Röpcke und Julia Niewiadomska brachten die Wildcats in der 58. Minute zum 27:27 heran. Alicia Stolle traf allerdings noch einmal für Dortmund zum 27:28. Es waren noch zwei Minuten auf der Uhr, genug Zeit für Halle den Ausgleichstreffer zu erzielen. Wieder war es Julia Niewiadomska, die sich ein Herz fasste und sich zum 28:28 durchsetzte. Dies sollte auch das Endergebnis  sein. Dank einer aggressiven Abwehr und der Parade von Lara Lepschi, belohnte sich Halle mit einem gewonnenen Punkt gegen den BVB Dortmund.

Die nächste Hürde im Kampf um den Klassenerhalt ist am 18.05. in Buxtehude. Anpfiff ist in der Halle Nord um 16 Uhr.

Röpcke 6/8, Woller 5/10, Lundström 4/5, Reuthal 4/8, Hertha 3/4, Niewiadomska 3/6, Nukovic 2/2, Mikkelsen 1/3, Kieffer, Woch, Rösner, Strauchmann, Wilke

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https://sportdeutschland.tv/handball-bundesliga-frauen/hbf-sv-union-halle-neustadt-sichert-sich-noch-einen-punkt-gegen-den-favoriten-borussia-dortmund-highlights