Die Wildcats haben am Samstagabend mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen 29:27 (15:12) Heimsieg gefeiert. Die favorisierten Gäste gingen im Spielverlauf nicht einmal in Führung. Der stark dezimierte Kader der Wildcats mit vier Spielerinnen aus dem Juniorteam kämpfte verbissen um jeden Ball in der SWH.arena. Die 260 Zuschauer sahen ein Bundesligaspiel, was über die gesamte Strecke spannend war. Erfolgreichste Spielerin bei den Wildcats war Torhüterin Anica Gudelj mit einer Quote an gehaltenen Bällen von über 40 %. Beste Torschützin im Team von der Saale war Julia Niewiadomska mit 9 Treffern. Bei den Gästen überzeugte Irene Espinola Perez mit 6 Toren.
Verletzung von Lea Gruber überschattet Heimsieg
Das Bundesligaspiel zwischen dem SV UNION Halle-Neustadt und der Sport-Union Neckarsulm hatte eine Vorgeschichte. Die Hallenserinnen baten nachdem COVID-19 Ausbruch im Team erneut im Vorfeld um eine Spielverlegung. Von der spielleitenden Stelle der Handball Bundesliga Frauen gab es eine Absage. 8 Vertragsspielerinnen sowie vier Spielerinnen aus dem Juniorteam standen im Kader der Wildcats. Die Situation verschärfte sich frühzeitig, als auch noch Rückraumspielerin Lea Gruber mit einer drohenden schweren Verletzung unter Begleitung von Mannschaftsarzt Kay Brehme das Feld verlassen musste. Die genaue Diagnose wird erst zu Wochenbeginn feststehen. Exakt um solche Verletzungen zu vermeiden, wollten die Vereinsverantwortlichen das Spiel verlegen. Das Team rutschte jetzt noch enger zusammen und überzeugten kämpferisch auf voller Linie. Elisa Möschter erzielte in der 21. Minute das erste Tor nach ihrem Bundesligacomeback zum 10:8 für die Wildcats. Insgesamt fügten sich die Neulinge im Team der Hallenserinnen glänzend ein. Sowohl Elisa Möschter wie auch die erst 19-jährige Isabelle Rösner erzielten jeweils drei Tore. Die Gäste scheiterten im gesamten Spielverlauf immer wieder an Anica Gudelj, die ein bärenstarker Rückhalt für die Wildcats war.
Julia Niewiadomska und Lena Smolik spielen stark auf
In der zweiten Halbzeit versuchte Gästetrainerin Tanja Logvin mit einer offensiven Deckung gegenüber Camilla Madsen das Spiel der Wildcats zu stören. Die Hallenserinnen zeigten sich unbeeindruckt und konnten sich in der Phase des Spiels auf Julia Niewiadomska und Lena Smolik verlassen. Sie nutzten den dadurch frei gewordenen Raum für schöne Einzelaktionen aus. Die Hallenserinnen spielten sich in einen Rausch und der Favorit aus Neckarsulm wurde mit zunehmender Spielzeit immer unsicherer in seinem Auftreten. Die Willensstärke der Wildcats war an dem Abend einfach zu groß für die Gäste. Als Lena Smolik in der 54. Minute die Führung auf 27:22 erhöhte, war das Spiel gelaufen. Neckarsulm konnte am Ende nur noch Ergebniskosmetik betreiben.
Stimmen zum Spiel:
Katrin Welter (Trainerin SV UNION Halle-Neustadt)
“Es ist relativ schwer, gerade, Worte zu finden. Wir haben heute gesehen, was für eine einzigartige Mannschaft wir haben. Es war der pure Wille. Das Spiel hätte wie auch das am Mittwoch eigentlich nicht stattfinden dürfen, aber wir haben eine krasse Antwort gegeben. ”
Tanja Logvin (Trainerin Sport-Union Neckarsulm)
„Es ist für mich unverständlich, wir haben dieses Spiel viel zu leichtgenommen und ich habe heute keine Wörter für die Leistung meiner Mannschaft. Ich kann heute nur den Mädels aus Halle-Neustadt für eine hervorragende Leistung und diesen unbändigen Willen gratulieren!“
Gudelj (19 Paraden), Niewiadomska 9, Madsen 5, Nukovic 4, Möschter 3, Smolik 3, Redder 2, Rösner 3, Strauchmann, Welhöner, Rutsch
Siebenmeter: 5/8 (Halle) – 3/3 (Neckarsulm)
Zeitstrafen: 1 (Halle) : 2 (Neckarsulm)
Zuschauer: 260