Der 7. Halle (Saale) Cup ist Geschichte und hat einen neuen Turniersieger gefunden. Der BSV Sachsen Zwickau sichert sich in einem spannenden Endspiel gegen den SV UNION Halle-Neustadt den Turniersieg. Die Überraschungsmannschaft des Turnieres war aber der Aufsteiger in die 2. Liga, der MTV Heide. Die Norddeutschen mussten sich nur knapp den Wildcats geschlagen geben und gewannen im weiteren Turnierverlauf gegen den HC Leipzig.

TV-Beitrag vom Mitteldeutschen Rundfunk (21. August 2021)

Bilder vom Turnier von Michael Vogel

Die Spiele im Überblick

BSV Sachsen Zwickau vs. HC Leipzig 32:23 (13:12)

Zum Auftakt des Turniers starteten der BSV Sachsen Zwickau und der HC Leipzig, also 1. Liga gegen 2. Liga. Somit war die Favoritenrolle klar zu Gunsten des BSV verteilt. Die 165 zahlenden Zuschauer sahen trotzdem eine ausgeglichene Halbzeit, in der es hin und her ging und keine Mannschaft sich absetzen konnte. Es gab in der 1. Hälfte nie eine größere Differenz als ein Tor. Es wurde schnelle Abschlüsse gesucht und die Torhüterinnen auf beiden Seiten hatten wenig Chancen sich auszuzeichnen. So wurde der BSV-Trainer Norman Rentsch etwas lauter in der Auszeit. Ähnlich wird es wohl zur Halbzeit gewesen sein, denn seine Mannschaft kam deutlich konzentrierter aus der Kabine und so gelang es dann Anfang der Hälfte sich mit 5 Toren abzusetzen. Danach fing sich der HCL wieder, konnte aber kaum noch verkürzen und der Abstand wurde durch die Hälfte transportiert. Erst in den letzten Minuten konnten Zwickau dann noch einmal erhöhen und ging mit einem 32:23-Sieg von der Platte.

BSV Sachsen Zwickau:
Hravatin 5, Nagy 5, Hausherr 5/3, Fege 4, Ertl 3, Frankova 3, Wick 3, Pester 2, Stojkowska 1
HC Leipzig:
Seidel 5/4, St. Hummel 4, J. Hummel, 3/1, Ferber-Rahnhöfer3, Conrad 2, Weise 2/1, Theilig 1, Glimm 1

SV UNION Halle-Neustadt vs. MTV Heide 20:19 (11:9)

Im zweiten Turnierspiel kam es wieder zu einer Begegnung zwischen 1. und 2. Liga. Der gastgebende SV Union Halle-Neustadt traf auf den MTV Heide. Die Favoritenrolle für Union war hier noch klarer, den die Mannschaft aus dem hohen Norden der Republik ist ein Aufsteiger in die 2. Bundesliga der Frauen. Von dieser Favoritenrolle war in dieser Begegnung allerdings nicht viel zu sehen. Die Wildcats starteten nervös in die Begegnung und der Aufsteiger trat couragiert auf und ging mehrfach in Führung. Erst Mitte der 1. Hälfte fand Union zu seinem Spiel und ging selbst in Führung, ohne sich dabei aber weiter absetzen zu können. So ging es mit einem 11:9 zum Pausentee.
In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und es deutete sich die erste Überraschung im Turnier an, auch weil in der 38. Minute der MTV noch in Führung lag. Die Überraschung konnte Union jedoch durch zwei Tore von Julia Redder in den Schlussminuten verhindern. Nach der Schlusssirene gab es noch einen direkten Freiwurf für den MTV, der beinahe noch den Ausgleich gebracht hätte, fand der Ball doch den Weg an die Latte. Am Ende stand ein glücklicher Sieg für den Gastgeber.

SV UNION Halle-Neustadt:
Niewiadomska 4/2, Spur Petersen 3, Heimburg 3, Dierks 3, Gruber 2, Redder 2, M. Gudelj 1, Smolik 1,
MTV Heide:
Bruhn 6/3, Kretschmann 5, Thomsen 3, Pfleiderer 3, Thomssen 2

SV UNION Halle-Neustadt vs. HC Leipzig 21:12 (9:4)

Die Wildcats hatten gleich in der nächsten Partie die Möglichkeit, es besser zu machen, nun im Derby gegen den HC Leipzig. In der vergangenen Woche konnte der SVU gegen den HCL auswärts in einem Testspiel gewinnen. Beide Mannschaften kennen sich natürlich ganz gut, ob der geografischen Nähe. Bis zur Mitte der ersten Hälfte tasteten sich beide Mannschaften ab. Danach gelang es den Wildcats sich peu à peu abzusetzen. Ein Zwischenspurt brachte Union eine 5-Tore-Halbzeitführung (9:4). Den Vorsprung konnte der HCL nicht mehr egalisieren, sondern im Gegenteil zog Halle-Neustadt im letzten Viertel des Spiels noch einmal an, erhöhte noch einmal die Tordifferenz und gewann am Ende souverän mit 21:12.

SV UNION Halle-Neustadt:
Gruber 5, Redder 4, Smolik 3, Heimburg 2, Nukovic 2, Dietz 1, Spur Petersen 1, Mikkelsen 1, Niewiadomska 1/1, M. Gudelj 1
HC Leipzig:
Glimm 3, Theilig 2, Conrad 2, St. Hummel 2, J. Hummel 1, Seidel 1/1, Uhlmann 1

HC Leipzig vs. MTV Heide 19:27 (7:11)

Die vierte Begegnung brachte das Aufeinandertreffen der beiden Ligakonkurrenten in der 2. Bundesliga, HC Leipzig traf auf MTV Heide. Beide Mannschaften waren vor dem Spiel noch ohne Sieg bzw. Punkt. So richtig offen war die Begegnung nur in der Anfangsphase, denn der MTV Heide bestätigte die Leistung, die sie gegen die Wildcats auf die Platte gebracht haben und erarbeiteten sich früh eine Führung. Die später als beste Spielerin des Turniers gewählte Ellis Meg Bruhn drehte so richtig auf für den MTV. Für den HCL war es schon die dritte (letzte) Turnierbegegnung und auch zweite Begegnung infolge. Dem HCL merkte man an, dass so langsam die Kräfte nachließen. Der MTV erarbeitete sich zwischenzeitlich eine 10-Tore-Führung. Mehr als Ergebniskorrektur blieb für Leipzig nicht übrig. So sicherte sich der MTV Heide die ersten Punkte im Turnier.

HC Leipzig
Theilig 5, J. Hummel 4/3, Siedel 3, Ferber-Rahnhöfer 2, Conrad 2, St. Hummel 2, Uhlmann 1
MTV Heide
Bruhn 10, Kretschmann 6, Mader 3, Thomassen 3, Thomsen 2, Pfleiderer 2, Benwald 1

MTV Heide vs. BSV Sachsen Zwickau 13:24 (8:11)

Der MTV Heide traf im 5. Turnierspiel auf den BSV Zwickau. Die Zwickauer versuchten von Anfang weg, die Begegnung zu dominieren und sich abzusetzen. Das ging zunächst gut auf. So hatte der BSV in der 15. Minute fünf Tore Vorsprung. Der MTV ließ sich davon aber nicht beeindrucken und kam wieder bis auf ein Tor heran. Diese Aufholjagd hat reichlich Körner gekostet. Mit zwei Spielen infolge und dem mit Abstand kleinsten Kader der vier Mannschaft ging dem MTV dann die Puste aus. Ab der 25. Minute gelang dann nur noch ein Tor und Zwickau sicherte sich die Punkte am Ende souverän.

MTV Heide
Kretschmann 6, Olf 2/1, Pfleiderer 2, Fahl 1, Benwald 1,Saur 1
BSV Sachsen Zwickau
Hravatin 4, Magnusdottir 3, Fege 3, Nagy 3, Wick 2, Rösike 2, Choinowski 2/1, Frankova 2, Ertl 2, Stojkowska 1

SV UNION Halle-Neustadt vs. BSV Sachsen Zwickau 15:16 (6:8)

Das Bundesligaduell und auch abschließende Spiel sollte also die Entscheidung über den Turniersieg bringen, so hatten doch beide Gegner BSV Sachsen Zwickau und SV Union Halle-Neustadt vier Punkte vor diesem Finale. Für die Gastgeber begann die Partie mehr als schlecht. Zwickau legte einen 6:0-Run hin und Union gelange erst in der 13. Minute das erste Tor durch Helena Mikkelsen. Hervorzuheben ist die außergewöhnliche Torhüterleistung beider Torhüterinnen Unions (Anica Gudelj 1. Hälfte, Lara Lepschi 2. Hälfte), die diese Begegnung überhaupt spannend hielt, den mehrere 7m und klarste Chancen Zwickaus konnten entschärft werden. Bis zum Ende der 1. Hälfte konnte sich Union bis auf zwei Tore herankämpfen (6:8). Nach dem Wechsel starteten die Wildcats fulminant und konnte in der 24. Minute erstmals mit 9:8 in Führung gehen. Erneut fand der BSV zurück in die Erfolgsspur und sich wieder mit drei Toren absetzen (12:15, 33.). Auch das konnte Union noch einmal egalisieren (15:15, 39.). Doch der BSV ging in der letzten Spielminute erneut in Führung. Union hatte noch einmal die Chance zu egalisieren, doch der letzte Wurf ging über’s Tor. Ein Unentschieden hätte aufgrund der Vorergebnisse auch nicht gereicht für Union. Somit ging der Turniersieg an den BSV Sachsen Zwickau und die Wildcats müssen sich mit dem Silberrang zufriedengeben.

Beide Mannschaften treffen ziemlich bald im Bundesligaauftakt am 04. September in Zwickau erneut aufeinander. Mal schauen, ob die versemmelte Generalprobe dann bei der Premiere vergessen gemacht werden kann.

SV UNION Halle-Neustadt
Mikkelsen 4, Tietjen 3, Nukovic 2, Redder 2, M. Gudelj 2, Nowak 1, Gruber 1
BSV Sachsen Zwickau
Hausherr 3/1, Magnusdottir 2, Stojkowska 2, Choinowski 2, Hravatin 2, Frankova 2, Wick 1, Nagy 1, Ertl 1

Turnierplatzierungen

  1. Platz: BSV Sachsen Zwickau
  2. Platz: SV UNION Halle-Neustadt
  3. Platz MTV Heide
  4. Platz HC Leipzig

Beste Spielerin: Ellis Meg Bruhn (MTV Heide)

Beste Torhüterin: Anica Gudelj (SV UNION Halle-Neustadt)

Redaktion: Knud Zabrocki

Bilder: Michael Vogel