Die 1. Liga pausierte aufgrund der WM-Qualifikation, aber fünf Partien in der 2. Handball Bundesliga Frauen fanden am Wochenende statt. Während der BSV Sachsen Zwickau der Rückkehr in die Beletage ein Stück näher gekommen ist, schöpfte Kirchhof Hoffnung im Abstiegskampf. Die HSG Freiburg hat keine Chance mehr auf den Relegationsplatz. In der kommenden Woche stehen im Unterhaus lediglich zwei Nachholpartien auf dem Programm.
BSV Sachsen Zwickau – TG Nürtingen 19:16 (11:7)
Der BSV Sachsen Zwickau konnte seine Spitzenposition festigen und steht vor der Rückkehr in die 1. Liga, nachdem man bereits 1991/92 und 1995/96 dem Oberhaus angehörte. “Wir haben einen ganz großen Schritt gemacht. Noch zwei Siege, dann ist es soweit”, so BSV-Coach Norman Rentsch gegenüber dem MDR nach dem Heimsieg über die TG Nürtingen mit Blick auf die Tabelle, wo die Füchse Berlin mit sechs Zählern Rückstand und vier ausstehenden Spielen noch einzig verbliebener Konkurrent sind. Mit einer offensiven Abwehrvariante machte Nürtingen den erfolgsverwöhnten Angreiferinnen des BSV das Leben schwer. Außerdem hatte die Turngemeinde mit Lena Schmid an diesem Tag eine herausragende Akteurin, die ihren Vorderleuten mit Glanzparaden den Rücken stärkte. “Wir haben heute sehr beherzt und engagiert gespielt, perfekt wäre es gewesen, wenn die wenigen klaren Chancen die wir hatten, genutzt worden wären”, lobte TG-Coach Simon Hablizel seine Mannschaft.
SG H2Ku Herrenberg – HC Rödertal 30:18 (13:8)
Auf Rang zwei vorgerückt, aber ohne Lizenzantrag für einen möglichen Aufstieg in die 1. Liga, rangiert derzeit die SG H2Ku Herrenberg. Die Kuties trotzten dem Ausfall dreier Stammkräfte und siegten gegen den Vorletzten HC Rödertal klar mit 30:18 (13:6). “Aus diesem Grund und auch wegen der Art und Weise, wie wir dieses Spiel gewonnen haben, freuen wir uns natürlich sehr”, erklärte Kuties-Trainer Mike Leibssle der Kreiszeitung Böblingen: “Alle Feldspielerinnen haben sich in die Torschützenliste eingetragen, eine super Teamleistung.”
“Um ehrlich zu sein, war Herrenberg trotz ihrer Ausfälle heute einfach eine Nummer zu groß für uns. Ich bin mit unserer Deckung noch zufriedener als mit dem Angriff”, bilanzierte HCR-Trainerin Egle Kalinauskaite und ergänzte: “Im Angriff waren es einfach zu viele Fehler, wodurch wir uns dann einfache Konter-Tore einfingen.”
SG 09 Kirchhof – HSG Freiburg 31:25 (16:9)
Big Points im Kampf um den Klassenerhalt sammelte die SG 09 Kirchhof mit dem 31:25 (16:9) über das Schlusslicht, die HSG Freiburg. Die Red Sparrows haben bei noch drei ausstehenden Partien keine Chance für den Sprung auf den Relegationsplatz. Kirchhof kann mit 13:31 Zählern sogar noch auf den direkten Klassenerhalt hoffen, beim nach Pluspunkten gleich liegenden TVB Wuppertal fiel die Partie in Leipzig aus. Angeführt von ihren beiden Topspielerinnen Jana Schaffrick (7) und Diana Sabljak (7/1), sowie der torgefährlichsten Spielerin des Abends Iva van der Linden (8), setzten sich die Gastgeberinnen früh zum 10:6 ab und führten zwischenzeitlich mit 24:12.
“Wir haben bis zur letzten Sekunde gekämpft und gespielt, als wäre es Unentschieden gestanden!”, lobte Trainer Ralf Wiggenhauser seine Red Sparrows, während Kirchhofs Kapitänin Diana Sabljak am Ende gegenüber der HNA einräumte: “Wir haben uns nicht mehr an unsere Marschroute gehalten.”
HSV Solingen-Gräfrath – TuS Lintfort 27:24 (17:12)
Spannend war das Derby zwischen der HSV Solingen-Gräfrath und der TuS Lintfort, wo die Gastgeberinnen ihren fünften Platz festigten und nach Pluspunkten zu den auf Rang vier liegenden Gästen aufschlossen. “In einem spannenden Spiel hat sich am Ende Gräfrath glücklich aber verdient durchgesetzt”, ärgerte sich Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein nur kurz über das verlorene Spiel. “Der HSV war definitiv in einigen Punkten die etwas bessere Mannschaft und das muss man dann auch akzeptieren.” “Es war das erwartet kämpferisch enge Derby, bei dem wir den Sieg einfach mehr wollten”, freute sich HSV-Trainerin Kerstin Reckenthäler. Lintfort hat drei Spiele weniger absolviert und, während die Solingerinnen sich auf ein spielfreies Wochenende freuen, muss Lintfort erneut ins Bergische Land zum nächsten Derby nach Wuppertal reisen. “Jetzt gilt es, die Niederlage schnell abzuhaken und sich auf die nächsten beiden Spiele zu konzentrieren. Wir wollen auf jeden Fall den guten Platz in der Tabelle so lange es geht verteidigen”, so Grenz-Klein.
VfL Waiblingen – TSV Nord Harrislee 32:29 (15:12)
Zwei Pluspunkte hinter Lintfort und Solingen-Gräfrath ist der VfL Waiblingen, der sein Heimspiel gegen den TSV Nord Harrislee mit 32:29 (15:12) gewinnen konnte. Die Nordfrauen führen als Tabellenachter die untere Tabellenhälfte an. Die Tigers waren vor allem zwischen der 31. und 55. Minute das bessere Team und führten zwischenzeitlich mit bis zu acht Toren Vorsprung. Aus einer erneut geschlossenen Mannschaftsleistung ragten beim VfLTorhüterin Celina Meißner und Aaricia Smits (7/2 Tore) heraus.
“Alle Spielerinnen haben die Dinge, die wir unter der Woche in der Vorbereitung auf das Spiel besprochen und trainiert haben, hervorragend umgesetzt”, resümierte der zufriedene Waiblinger Co-Trainer Adrian Müller, der wie vor einer Woche nochmals Thomas Zeitz (Quarantäne) als Chef-Coach vertrat. “Durch die beiden frühen Zeitstrafen gegen Caren Hammer und der späteren Verletzung von Tanja Padutsch mussten wir immer wieder umstellen. Doch alle eingewechselten Spielerinnen haben sich nahtlos eingebracht. Es gab keine Brüche im Spiel.”