Sieben Partien hielt das Wochenende in der Handball Bundesliga Frauen bereit, neben sechs Partien des 19. Spieltags wurde auch eine Partie vom vergangenen Wochenende nachgeholt. Einen Rückschlag gab es bei den Spitzenteams für die Neckarsulmer Sport-Union. Im Abstiegskampf konnten der SV Union Halle-Neustadt und die HSG Bad Wildungen Vipers wertvolle Zähler sammeln.
Buxtehuder SV – Borussia Dortmund 21:28 (12:12)
“Das war eine starke Performance. Ich habe großes Vertrauen in unsere Mannschaft”, so Dortmunds stellvertretender Abteilungsleiter Andreas Bartels nach dem Sieg im Fernsehspiel beim Buxtehuder SV gegenüber den Ruhrnachrichten. Der Spitzenreiter hatte allerdings große Mühe, konnte erst mit acht Toren in Serie zum 14:22 die Kontrolle auf dem Parkett erlangen.
“Die Deckungsumstellung von Dortmund hat Wirkung gezeigt. Wir sind mit der Isolation unserer Mitte nicht zurechtgekommen. Da haben wir verpasst Dampf zu machen und haben drei bis vier Chancen zu viel verworfen. Da müssen wir im Kopf schneller umschalten und Lösungen finden, wo wir angreifen können”, bilanzierte Buxtehudes Coach Dirk Leun im Nachgang.
“Buxtehude war ein schwieriger, unangenehmer und im positiven Sinne nerviger Gegner. Wir haben uns das Leben aber auch selbst schwer gemacht. Unsere Zahl an technischen Fehler war viel zu hoch und wir sind nicht ins Tempospiel gekommen”, so BVB-Coach André Fuhr, dessen Team auch die Belastung vom 38:28-Sieg bei der HSG Bensheim/Auerbach in den Knochen steckte.
Frisch Auf Göppingen – TuS Metzingen 31:37 (15:25)
Tabellenzweiter bleibt die TuS Metzingen, die ihr Derby bei Frisch Auf Göppingen souverän gewinnen konnte. Schon früh rannten die Gastgeberinnen einem Rückstand hinterher, zur Pause waren die Fronten beim 15:25 deutlich geklärt. Die letzte Viertelstunde setzte die TusSies-Trainerin auf die vielen jungen Spielerinnen und ließ diese an Erfahrung sammeln.
“Wir haben eine richtig starke erste Halbzeit gespielt. Ich denke die 25 Tore waren wirklich eine perfekte Ausbeute. Dass wir dann etwas nachlassen war abzusehen und lag auch daran, dass wir ein paar Dinge ausprobiert haben. Ich bin sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung und glücklich über den Derbysieg”, fasste Edina Rott die Partie zusammen.
“Metzingen hat uns in der ersten Hälfte überrannt. Der Rückstand war nach 20 Minuten schon so groß, dass wir nichts mehr ausrichten konnten und das Spiel entschieden war”, so auch Göppingens Toptorschützin Michaela Hrbkova und auch Chefcoach Nico Kiener musste einräumen: “Der Sieg von Metzingen geht absolut in Ordnung. Sie haben es vor allem in der ersten Hälfte richtig gut gemacht. Da haben wir uns viel zu viele Gegenstöße eingehandelt und in der Abwehr nur reagiert, statt selber zu agieren.”
SG BBM Bietigheim – Neckarsulmer Sport-Union 36:24 (16:13)
Dritter bleibt die SG BBM Bietigheim, die sich klar gegen die Neckarsulmer Sport-Union behaupten konnte. Für die Gäste war es die zweite Niederlage in Folge, schon zuvor musste man sich unter der Woche bei der HSG Blomberg-Lippe mit 29:30 geschlagen geben. Bietigheim hatte hingegen im DHB-Pokal das Ticket für das OLYMP Final4 mit einem 34:22-Heimsieg über Bad Wildungen gelöst. “Wir machen in der ersten Halbzeit viele Sachen richtig, verpassen einige Torchancen, aber sind mit Bietigheim auf Augenhöhe. In der zweiten Hälfte lassen wir viele Sachen wie unseren Kampfgeist oder die richtige Attitüde vermissen und ergeben uns den Bietigheimerinnen”, sagte NSU-Trainerin Tanja Logvin.
“Die Power war über 60 Minuten gut. Wir haben sehr viel Tempo gemacht und uns schon in der ersten Halbzeit viele Chancen herausgespielt. Das Neckarsulmer Torwart-Duo war da aber im Eins-gegen-eins oft noch der Sieger”, so Bietigheims Cheftrainer Markus Gaugisch, der gegenüber der Bietigheimer Zeitung ergänzte: “In der zweiten Halbzeit hatten wir dann nur noch vier Fehlwürfe. Hinten heraus haben wir das Spiel souverän gestaltet. Wenn wir von außen eine ordentliche Quote gehabt hätten, wäre der Sieg noch deutlicher ausgefallen.”
1. FSV Mainz 05 – HSG Blomberg-Lippe 24:35 (12:18)
Nach Pluspunkten mit Bietigheim gleichauf bleibt die HSG Blomberg-Lippe, die bei den Meenzer Dynamites nur wenig Probleme hatte und sich nach dem 11:11-Zwischenstand schon vor der Pause deutlich löste. Nach dem Pausentee wirkte die HSG souveräner, stellte die Mainzerinnen mit einer soliden Abwehr vor große Probleme.
“In der ersten Halbzeit haben wir uns schwergetan, verwerfen zu viele Bälle und scheitern reihenweise an der starken Mainzer Torfrau. Wir haben über 60 Minuten sehr gut und fair verteidigt, können ansonsten natürlich viele Dinge besser machen”, so Blombergs Trainer Steffen Birkner.
Mainz-Trainer Florian Bauer war bis auf die letzten fünf Minuten vor der Halbzeit mit seiner Mannschaft relativ zufrieden. “Wir haben bis zum 11:11 gut mitgehalten, haben sogar geführt, dann allerdings zu schnell Gegentore gefangen. Da haben wir uns nicht mehr an die Vorgaben gehalten, gerade gegen Michalczik hat das nicht mehr funktioniert.”
TSV Bayer 04 Leverkusen – HSG Bensheim/Auerbach 27:26 (17:12)
Nach einer starken ersten Halbzeit und einer klaren Führung musste der TSV Bayer 04 Leverkusen dann doch noch zittern, um sich gegen die HSG Bensheim/Auerbach durchzusetzen. Es war Rechtsaußen Svenja Huber vorbehalten, 18 Sekunden vor dem Abpfiff per Siebenmeter den Siegtreffer zum fünften Bayer-Heimsieg zu erzielen.
“Das war eine sehr gute erste Halbzeit. Wir haben viele Dinge besser gemacht, die wir schon gegen Dortmund gut gemacht haben. Mariana Lopes und Lilli Holste haben das im Rückraum gegen die dichte Bensheimer Deckung gut gelöst. Auch in der Abwehr standen wir gut und sind so ins Tempospiel gekommen”, war Elfentrainer Martin Schwarzwald naturgemäß mit dem Auftritt seiner Mannschaft in Hälfte eins zufrieden und ergänzte: “Nach dem Wechsel hatten wir teilweise keine guten Abschlüsse einhergehend mit einem nicht so guten Rückzug.”
“Wir kriegen in der ersten Halbzeit 17 Tore. Das ist nicht unser Anspruch. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich Abwehr liebe”, so Flames-Trainerin Heike Ahlgrimm und betonte: “Es ist ärgerlich, weil mehr drin gewesen wäre, aber dafür müssen wir 60 Minuten unser Potential abrufen. Das haben wir nicht gemacht. Am Ende war es ein Schlagabtausch mit dem glücklicheren Ende für Leverkusen. Ich glaube, wenn man die zweite Halbzeit sieht, dann wäre ein Unentschieden in Ordnung gewesen.”
HSG Bad Wildungen Vipers – HL Buchholz 08-Rosengarten 30:20 (13:9)
Gleich eine Woche nach der ursprünglichen Ansetzung konnte die Partie zwischen der HSG Bad Wildungen Vipers und den Handball-Luchsen nachgeholt werden. Beide Teams waren unter der Woche im Einsatz. Während Bad Wildungen im DHB-Pokal die Segel streichen musste, kassierte Buchholz 08-Rosengarten ein knappes 26:27 gegen den Thüringer HC.
“Wir waren nicht in der Lage, das Niveau aus dem Spiel gegen Thüringen zu wiederholen, da der Substanzverlust zu groß war”, sagte Luchse-Coach Dubravko Prelcec im Nachgang. “Der Wille war zwar da, aber der Kopf hat nicht mitgespielt, denn leider haben sie nicht das abrufen können, was vorgegeben war”, sagte Prelcec. “Und wenn die Mädels sich nicht an den Matchplan halten, dann haben wir keine Chance.”
“Es war toll zu sehen, dass die ganze Mannschaft die Emotionen der vergangenen Wochen so positiv umgesetzt hat. Wir haben gezeigt, dass wir dieses Spiel unbedingt gewinnen wollen. Alle Spielerinnen haben füreinander gespielt und es ist ein positiver Konkurrenzkampf entstanden”, freute sich hingegen Vipers-Trainerin Tessa Bremmer über den klaren Sieg. Mit nun acht Punkten Vorsprung gegenüber den Gästen, die derzeit den Relegationsplatz belegen, sind die Vipers nun im gesicherten Mittelfeld angekommen.
Kurpfalz Bären – SV Union Halle-Neustadt 23:30 (9:16)
Vier Punkte hinter den Vipers und vier Punkte vor den Luchsen ist nun der SV Union Halle-Neustadt. Die Wildcats ließen bei den Kurpfalz Bären keine Zweifel aufkommen und siegten letztlich souverän. Die Hausherrinnen bleiben damit Tabellenletzter, ebenso auf den Abstiegsplätzen sind Frisch Auf Göppingen und der 1. FSV Mainz 05.
“Wir haben den Anfang verpennt, sind dann aufgewacht und haben in der zweiten Halbzeit gut gedeckt. Auch vorne ging dann mehr”, so Trainer Adrian Fuladdjusch nach der Partie, der anfügte: “Ich muss Jule Haupt heute besonders erwähnen, wir haben ein tolles Spiel von ihr gesehen.”