Aus 14 mach 16: Das ist der Plan für die 1. Handball-Bundesliga der Frauen in der kommenden Saison. Somit würden in der 2. Liga noch 13 statt 15 Vereine im Wettkampf mit dem heimischen Platzhirschen SG 09 Kirchhof spielen. Doch die Lage der beiden potenziellen Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt und HL Buchholz 08-Rosengarten ist zwei Wochen vor den Lizenzentscheidungen unterschiedlich.
Halle-Neustadt
Die Wildcats aus Sachsen-Anhalt wollen sich zum dritten Mal nach 1998/99 und 2018/19 im Oberhaus beweisen. Ganz zur Freude des neuen Trainers. Denn Christian Denk bekommt die Chance, erstklassig zu trainieren. „Halle-Neustadt ist ebenso wie Kirchhof ein Traditionsverein, in dem die Jugend besonders wichtig ist. Und mit vielen Emotionen, über die wir eine eigene Philosophie entwickeln wollen“, betont der 36-Jährige, der im Januar bei der SG 09 zurückgetreten war. Bis dahin hatte er sich über erfolgreiche Nachwuchsarbeit, das Juniorteam und die Zweitliga-Mannschaft profiliert und mit zwei fünften Plätzen 2018 und 2019 für Furore gesorgt.
Bei Halle-Neustadt findet er nun sogar ein Juniorteam in der 3. Liga vor und soll für eine noch größere Durchlässigkeit der Mannschaften sorgen. Denk plant mit einem 17er-Kader (3 Torfrauen, 14 Feldspielerinnen) für die 1. Liga. Mit Rückraumspielerin Helena Mikkelsen (VfL Oldenburg) und Rechtsaußen Alexandra Mazzucco (Thüringer HC) stehen die ersten beiden Neuzugänge fest. Einziger Abgang ist portugiesische Torfrau Isabel Gois. Zudem gibt es für den B-Lizenz-Inhaber ein Wiedersehen mit Danique Boonkamp (2016-2019) und Swantje Heimburg (2012-2014), die beide für Kirchhof spielten.
Die Corona-Krise sieht Denk indes für alle als Chance, als Mannschaft und Verein noch enger zusammenzurücken und hofft darauf, dass die Saison am 5./6. September beginnen kann. „Wir wollen und müssen jetzt Vorbilder sein. Die vielen guten Aktionen sämtlicher Erst- und Zweitligisten stimmen mich optimistisch“, betont der nun zum Profi aufgestiegene Coach. Kleingruppentraining, individuelle Einheiten und auch zur Not Spiele ohne Zuschauer – dafür aber als Stream übertragen und durch Sponsoren gefördert im Internet – sieht er als Möglichkeit, um sich für die Wettkampfphase zu wappnen.
Buchholz-Rosengarten
Sie werden doch nicht schon wieder? Nachdem die Handball-Luchse 2018 und 2019 als Meister den Sprung in die 1. Liga nicht wagten, haben sie dieses Mal als Tabellenführer (nicht als Meister, denn der wurde weder in 1. noch 2. Liga gekürt) immerhin die Lizenz beantragt. Allerdings – und das räumt der Verein in seiner Pressemitteilung ein – auch, um nicht eventuell mit einem Abzug von acht Punkten bestraft zu werden.
Doch die Lizenz steht auf wackligen Beinen. „Unsere eingereichte Erstliga-Etatplanung ist von der Handball-Bundesliga abgelehnt worden, da wir mit einem finanziellen Verlust im hohen fünfstelligen Bereich rechnen müssen“, erklärte Geschäftsführer Sven Dubau. Diesen Fehlbetrag gelte es über Sponsoren bis Anfang Mai auszugleichen.
2. Liga
Unabhängig der Hängepartie um die Norddeutschen braucht sich die SG 09 Kirchhof an keine neuen Gesichter gewöhnen. Denn alle anderen aktuellen Zweitligisten stellten einen Lizenzantrag. Aus den 3. Ligen rückt indes niemand nach oben. Mit dem TV Hannover-Badenstedt, TV Aldekerk, Germania Fritzlar, TSG Eddersheim und ESV Regenburg verzichteten alle aufstiegsberechtigten Teams. Die top platzierten Reservemannschaften Buxtehuder SV II, Borussia Dortmund II und TuS Metzingen II dürfen nicht aufsteigen.
DHB-Pokal
Für die aktuelle Endrunde um den DHB-Pokal, das Final-Four, wird eine Verlegung in die zweite Jahreshälfte geprüft. Sicher ist, dass die HBF den DHB-Pokal 2020/21 nur mit Erst- und Zweitligateams durchführen wird. Über den genauen Modus wird noch entschieden. Der Termin für das Final-Four-Turnier in der Porsche-Arena Stuttgart ist der 15. und 16. Mai 2021.