Angefressen war sie, das gab Nadine Smit am Tag nach dem 24:25 in Rödertal zu, noch ziemlich lange. Nicht, weil die Personalmisere sich bei Union weiter zugespitzt hat. Oder weil Gegner Rödertal eine Spielverlegung partout nicht wollte. „Ich war vor allem deshalb sauer, weil wir uns nicht belohnen konnten für unsere starke Leistung“, erklärte die vierfache Torschützin. Schließlich hätten alle „einen megaguten Job“ gemacht.
Handball: Wildcats mit dezimierter Mannschaft gegen HC Rödertal
Alle – das war das letzte Häuflein unverletzter oder nicht erkrankter Spielerinnen vom Handball-Zweitligisten Union. Weil neben den mittlerweile vier Langzeitverletzten auch noch Julia Redder schwer erkältet passen musste und Lea Gruber vom Arzt wegen ihrer Augenverletzung noch kein grünes Licht bekam, waren die lichten Reihen mit weiteren Juniorspielerinnen aufgefüllt worden. Neben den drei, die nun ohnehin komplett mit der Ersten trainieren, rückten auch Lucy Strauchmann und Justine Schmitz auf. Und obwohl man so noch nie zusammen gespielt hat, also Spielzüge vorab nicht zusammen einstudieren konnte, zeigten sich die Wildcats konkurrenzfähig. „Natürlich darf man nicht erwarten, dass auf Anhieb alles klappt und auch jeder Wurf reingeht“, meinte Nadine Smit. Zumindest aber hielt Halle ordentlich gegen (6:6/14. Minute; 11:11/24.), führte zwischenzeitlich sogar (16:14/34.). Und doch war der Kräfteverschleiß sehr groß.
Nadine Smit blickt nach vorn
Als dann auch noch in „ganz prägnanten Situationen die Schiedsrichter gegen uns entschieden haben, hat es das auch nicht gerade leichter gemacht“, sagte Nadine Smit. Trotzdem: So nah dran an den vorab kaum für möglich gehaltenen Punkten zu sein und dann doch leer auszugehen, das tut weh. Zur Resignation führt das aber nicht. Im Gegenteil. „Wir schauen einfach von Spiel zu Spiel“, sagte Halles Nummer zehn, „und sind wir am Saisonende vorn dabei, dann werden wir aufsteigen.“ Noch scheint alles möglich.
SV Union Halle-Neustadt gegen Solingen wieder komplett?
„Ich habe bei Union noch nie eine Mannschaft wie diese erlebt. Die Mädels wollen diesen Aufstieg so sehr“, sagte Marcel Gohlke aus dem Vorstand des Tabellenzweiten. Nun versuche man, Zeit zu gewinnen, bemühe sich um die Verlegung des Heimspiels am Samstag gegen Kirchhof. Spätestens am 7. März gegen Solingen sollten zwei, drei der derzeit noch angeschlagenen Spielerinnen wieder fit sein. (mz)