Der kurzweilige Sieger-Sonntag ging für die 13-fache Torschützin Saskia Lang in die Verlängerung. Nachdem die 32-Jährige mit ihren Zweitliga-Handballerinnen von Union Halle-Neustadt das mitteldeutsche Derby gegen den HC Leipzig mit 41:32 (22:16) gewonnen hatte, wechselte sie in den Kohlrabizirkus. Beim Eishockey-Drittligisten Icefighters verstärkt die Ex-HCL-Spielerin (2011 bis 2017) das Marketing-Team. In der Brüderhölle hat sie noch nie gespielt, saß aber zum Drittliga-Derby des HCL gegen Markranstädt unter den Zuschauern.
„Wir waren immer in der Arena“, erinnerte sich die Nationalspielerin an ihre zahlreichen Bundesliga-Auftritte. Ins deutsche Oberhaus wollen Lang und die Wildcats nach einer Ehrenrunde wieder zurück. Mit 6:0 Punkten und einem geteilten Tabellenspitzenplatz mit dem TSV Nord Harrislee hat Halle schon einmal eine klare Ansage gemacht. Gern hätten sich auch die jungen HCL-Damen am Sonntag vor gut 700 Fans den Sieg gekrallt, doch dafür haperte es an einigen Stellen. „Unsere Abwehr war nicht gut. Wir hätten aktiver nach vorn spielen müssen. Aber wir lernen daraus und arbeiten weiter an unserer Mannschaftsleistung“, sagte Laura Majer, die wiederum als Siebenmeter-Schützin überzeugte. HCL-Trainer Jacob Dietrich bemängelte ebenso die schwache Abwehr. „Wir waren einfach zu passiv. Halle hat dagegen mit guter Dynamik und Tempo agiert. Wir hätten ihnen gern das Leben schwerer gemacht“, sagte Dietrich, dessen Team nach dem Auftakterfolg und zwei Niederlagen den elften Platz einnimmt. „Jetzt gilt es, den Kopf hochzukriegen und wieder bessere Ergebnisse zu liefern.“
Anfangs hielt der HCL noch munter mit, blieb dann aber ein ums andere Mal der zweite Sieger. Übergreifendes Lob zollte Kerstin Mühlner (56). „Mir hat es gefallen. Es war ein extrem flottes Spiel und ein offener Schlagabtausch, dessen Ergebnis etwas zu hoch für Halle ausgefallen ist“, sagte die Weltklasse-Handballerin und sammelte Tochter Maxi ein. Die 18-Jährige spielt Bundesliga in Bad Wildungen und fährt heute mit HCL-Juniorennationalspielerin Pauline Uhlmann zum Auswahllehrgang nach Kienbaum.
Das Sonntags-Duell lockte weitere Spielerinnen mit HCL-Vergangenheit in die Halle. Nina Wörz und Katja Kramarczyk beispielsweise, die Saskia Lang applaudierten. Viele Hände wurden geschüttelt, Umarmungen gab es am laufenden Band. Auch der scheidende HCL-Präsident Rainer Hennig freute sich über das Wiedersehen und gestand: „Wir hätten sie ebenso gern gehabt, das war aber finanziell nicht zu stemmen.“