Was für eine Stimmung, was für eine zweite Halbzeit……

Nach 15 Minuten drohte ein Debakel gegen die übermächtigen Wildcats aus Halle, aber mit großartigem Kampf und einer enormen Laufbereitschaft in der offensiven Abwehr, gelingt es unserer Damen 1, dem Favoriten nochmal nahe zu kommen. Gänsehautmoment des Spiels: Unsere 17jährige Toni spielt die ersten 15 Minuten 2.Bundesliga in ihrem Leben und hält zwei hundertprozentige. Dieses Spiel zeigt einmal mehr: Egal welchen Platz wir in der Tabelle belegen: Aufgeben ist keine Option. #verein(t)
 
Im letzten Heimspiel der Gröbis im Jahr 2017 wurden erst nach dem Spiel, auf dem Weihnachtsmarkt der HCD-Teams, Weihnachtsgeschenke verteilt. Es war klar, dass die Gastmannschaft aus Sachsen-Anhalt keine Geschenke zu verteilen hat sondern zwei Punkte mitnehmen will. Leider konnten die Gröbis die Chance, sich selbst zu beschenken, auch diesmal nicht nutzen.   Eine vermeintliche Vorentscheidung war bereits in der ersten Halbzeit gefallen, in der Anfangsphase zwischen der 4. und der 14. Spielminute, was Coach Hendrik Pleines auch veranlasste, bei einer Spielzeit von 16 Minuten bereits die zweite Auszeit zu nehmen.  Nur bis zum Spielstand von 2:2 durch das Tor von Sina Fischer in Minute 3:34 bestanden noch alle Möglichkeiten, aber mit einem 8:1 Lauf für die Gäste in den folgenden 13 Minuten musste man von einer Vorentscheidung ausgehen.
Die Anschlusstore 4 und 5 (nach der zweiten Auszeit) durch Bea Mazzucco ließen die zahlreichen Zuschauer wieder hoffen, bevor der SV Union Halle-Neustadt dann mit 3 Toren in Folge wieder einen 8-Tore-Abstand herstellen konnte.  In der Folgezeit bis zur Pause konnten durch beherzte Aktionen im 1 gegen 1 einige 7-Meter herausgeholt werden, die Vera Balk mit einer Ausnahme souverän verwandelte. Die Gröbis gingen optimistisch in die Halbzeitbesprechung, nachdem 6 Sekunden vor der Halbzeitsirene erneut Bea Mazzucco einnetzte und der Halbzeitstand 10:16 war.  

Mit der Halbzeitansprache konnten neue Energien freigesetzt und die zweite Halbzeit konnte auch gewonnen werden, was aber zum Sieg nicht reichte. Das erste Tor in der zweiten Halbzeit erzielten erneut die Gäste, die einen 7-Meter nach einer zweifelhaften Zeitstrafe gegen Svenja Jänicke verwandeln konnten. Nach 6 Minuten der zweiten Halbzeit führten die Gäste wieder mit 8 Toren, bevor dann die erste von zwei sehr guten und konsequenten Phasen der Gröbis begann. Trotz zweier Zeitstrafen gegen die Gröbis gelang es bis zur 47. Minute den Abstand auf 3 Tore zu verkürzen, was auch an der herausragenden Abschlussquote von Vera Balk lag, die insgesamt auf 14 Treffer kam.  
Die Abwehr in ihrem Gesamtverbund arbeitete in dieser Phase optimierter und konnte Gegentreffer vermeiden. Die vermeintliche Vorentscheidung, die der Halbzeitstand vermittelte, zog den Gröbis noch nicht den Zahn. Sie hatten den Biss und die richtige Einstellung, um das Spiel noch drehen zu können.   Was wäre gewesen wenn…in den nächsten Minuten nicht drei Tore nur für den Gegner gefallen wären und es also in der 50. Minute wieder einen 6 Tore-Abstand gab, beim Stand von 21:27. Die Trainer Pleines und Fischer wollten einen neuen Impuls setzen und trafen eine effektive Entscheidung. Ins Tor kam die frisch gebackene Jugend-Nationalspielerin Antonia Thurner, die in einer unaufgeregten und souveränen Art und Weise auftrat und sofort  gute Würfe des Gegners  entschärfte, damit dem Team nochmals Selbstvertrauen gab und die spannende Schlussphase einleitete.  Aus Sicht der Zuschauer zeigte das Schiedsrichtergespann dann in dieser entscheidenden Phase weniger Fingerspitzengefühl, als es das Engagement von Coach Hendrik Pleines am Spielfeldrand mit einer 2-Minuten-Strafe für das Team ahndete.  

In der 55. Minute stand es nach Toren durch Balk und Fischer 24 : 28, als Torfrau Thurner den 7-Meter der gegnerischen Nr. 10, Nadine Smit hielt und die Anschlusstreffer 25 und 26 von Vera Balk durch zwei 7-Meter ermöglichte.  In Minute 57:31 hieß es 26:28 und es schien noch etwas möglich zu sein. Im Zuschauerbereich hielt es niemanden mehr auf den Sitzen und der sogenannte 8te Mann versuchte mitzuhelfen.  Die SV Union Halle-Neustadt ist aber eine Mannschaft mit erfahrenen Spielerinnen, die nicht leicht aus der Ruhe zu bringen sind und auch hier die hektische Endphase des Spiels routiniert zu Ende gebracht haben. Nach dem 29. Tor durch Helena Mikkelsen konnten die Gröbis nur noch durch das 5. Tor von Bea Mazzucco das Ergebnis verbessern und die Partie endete mit der 27:29 Niederlage der Gröbis.

Der Sieg der Wildcats war verdient und nie ernsthaft gefährdet. Erneut lässt sich ein Fazit ziehen, ähnlich aller bisherigen Spiele.  Die Gröbis haben die sportlichen Fähigkeiten und die Leidenschaft mit den anderen Mannschaften der 2. Liga mitzuhalten. In jedem Spiel gibt es sogar Phasen, in denen sie überlegen sind. Es gelingt aber bisher nicht, über die gesamte Spielzeit eine konstante und überdurchschnittliche Leistung in allen Mannschaftsteilen gleichzeitig abzurufen.

Dies überrascht nicht und definiert gleichzeitig das Ziel für die Rückrunde und das Jahr 2018.  Die Mannschaft wird sich nach der Weihnachtsgans täglich treffen, um sich auf das Spiel gegen den Mitaufsteiger Waiblingen-Korb in der Porsche Arena / Stuttgart vorzubereiten. Inhalt der Trainingsarbeit könnte u.a. sein, die Interaktionen zwischen Rückraum und den abschlussstarken Kreisspielern wieder zu intensivieren sowie allgemein schneller und mutiger in der Vorwärtsbewegung und im Torabschluss zu agieren.   Die Gröbis wünschen allen Handballfans und insbesondere ihren treuen Zuschauern ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und bedanken sich für die großartige Unterstützung im Jahr 2017.  
 
Quelle: Amelie Bayerl