Melsungen. Die Zweitliga-Handballerinnen des SV Union Halle- Neustadt haben die sechste Auflage des Heinrich-Horn-Gedächtnisturniers gewonnen. „Ich bin sehr zufrieden, wir haben ein tolles Turnier gespielt“, freute sich Union-Trainer Jörgen Gluver. Seine Mannschaft blieb dabei ungeschlagen.
Dafür reichte den Sachsen-Anhalterinnen schließlich ein Remis gegen den Bundesliga-Aufsteiger HSG Bensheim/Auerbach. Den entscheidenden Treffer für den SV erzielte ausgerechnet die Ex-Kirchhoferin Swantje Heimburg. Aus spitzem Winkel traf die Rechtsaußen trotz Unterzahl zum 15:15-Endstand – und sicherte ihrer Sieben so den Turniersieg, weil Bensheim zuvor überraschend gegen den tschechischen Erstligisten Handball Club Zlin nicht über ein Unentschieden hinausgekommen war. Dabei erwischten die Südhessinnen mit der Ex-Wildungerin Sarah van Gulik den besseren Start und führten schnell 4:1 (8.), bevor Halle ins Spiel fand und – angetrieben von Linkshänderin Helena Mikkelsen – beim 5:5 (11.) erstmals wieder ausgeglichen hatte. „Wir haben immer gekämpft und als Mannschaft richtig gut funktioniert“, lobte Gluver. Nach Wiederanpfiff zog der Zweitligist gar auf 12:10 (22.) davon, wobei zwei Lattentreffer von Mikkelsen einen höheren Vorsprung verhinderten. Bensheim hingegen spielte nun seine Routine aus und fand über Carolin Thomas zurück in die Partie. Als die Kreisläuferin in Überzahl zum 15:14 (30.) traf, schien das Spiel entschieden. Ehe Heimburg der umjubelte Ausgleich gelang.
Daneben zeichnete sich das Turnier vor allem durch seine Ausgeglichenheit aus. Lediglich Zweitligist Hannover-Badenstedt mit der Ex-Kirchhoferin Jana Pollmer lieferte eine schwache Vorstellung ab. Auch der als Favorit gehandelte SV Werder Bremen landete letztlich nur auf dem sechsten Platz. „Die Mannschaft hat aber Potenzial und wird in der Liga sicher stärker sein“, warnt SG-Coach Christian Denk. Als Überraschung entpuppte sich hingegen Zlin. Die Tschechinnen, die mit elf Stunden Fahrtzeit die längste Anreise hatten, präsentierten sich als unangenehmer Gegner. Der durchaus Bundesligist Bensheim und dem späteren Turniersieger Halle Paroli bieten konnte.
Wankelmütig war der Auftritt von Gastgeber Kirchhof. Zum Auftakt reichte es für die SG trotz Pausenführung gegen Hannover nur zu einem Remis. „Ein Spiel, das wir niemals hätten verlieren dürfen“, ärgerte sich Denk. Nach dem 17:18-gegen Zlin sah sich der SG-Coach gar zu einer „Standpauke“ genötigt. Die nahmen seine Schützlinge ernst und besiegten die Ligakonkurrenten Bremen und Nürtingen. „Wir können mit unserer Leistung zufrieden sein“, sagte Kreisläuferin Kim Mai, „aber wir machen noch zu viele individuelle Fehler.“ Positiv verläuft auch die Integration der Neuzugänge. Torhüterin Katarzyna Demianczuk überzeugte über das gesamte Turnier, und auch Spielmacherin Paulina Muchocka deutete ihr Potenzial an. „Sie tut dem Team gut“, freute sich Denk. Daneben waren Danique Boonkamp auf der Mitte, Mai als Visser-Ersatz sowie Diana Sabljak Aktivposten im SG-Angriff.