Kaum zu glauben. Aber auch der aufstiegsambitionierte SV Union Halle-Neustadt konnte den derzeitigen Lauf der Zweitliga-Handballerinnen der SG Kleenheim nicht stoppen. Nach zuletzt vier Siegen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte ließ die Mannschaft um Trainer Lazar Cojocar auch den Gästen aus dem Osten, gegen die man in der Hinrunde noch eine deutliche 24:33-Niederlage kassiert hatte, in der eigenen Oberkleener Weidig-Halle im Grunde keine Chance und feierte am Ende einen 25:22 (13:9)-Erfolg.
“Wir haben das heute gut gemeistert, denn Halle hat eine starke Abwehr und druchaus das Zeug für die erste Liga”, war Cojocar “ganz, ganz stolz” auf sein Team, das sich “wieder einmal Respekt in der ganzen Liga” verschafft hatte. “Wir waren heute vor allem in der ersten Halbzeit überhaupt nicht richtig da und haben letztlich verdient gegen eine clevere Mannschaft verloren”, musste sein Hallenser Übungsleiterkollege Jörgen Cluver enttäuscht anerkennen und wollte dabei auch den Umstand, dass sich zwei seiner Schützlinge noch kurzfristig verletzt hatten, nicht als Entschuldigung gelten lassen.
Die Kleenheimerinnen ließen sich von Beginn an weder vom Hinspielergebnis noch vom vierten Tabellenrang des Gegners beeindrucken und gaben durchweg den Ton an. Der Gastgeber drückte im Spiel nach vorne mächtig auf die Tube, erwischte die sich zu spät orientierende Abwehr immer wieder auf dem falschen Fuß und erspielte sich folgerichtig eine 7:2-Führung nach elf Minuten. Und weil auch die Defensivabteilung gute Arbeit verrichtete, blieb es zunächst bei diesem Abstand. Einziges Manko war die Chancenverwertung, denn hätte nicht Halle-Neustadts Torhüterin Anica Gudelj noch ein paar Mal stark pariert und hätte die SGK nicht noch viermal aus aussichtsreichster Position nur Alu getroffen, wäre der SV bis zur Pause in ein regelrechtes Desaster geschlittert. So lag er dann beim Kabinengang beim 13:9 eben “nur” mit vier Toren hinten.
In Durchgang zwei drehten auf Gästeseite die Hummel-Zwillinge Jaqueline und Stefanie auf und besorgten in steter Abwechslung die nächsten acht Treffer ihres Teams. Auch weil die Sachsen-Anhalterinnen zunehmend Zeitstrafen-Probleme bekamen und Kleenheim immer wieder mit blitzschnellen Toren über die Schnelle Mitte – vor allem in Person der starken Andrea Schulz – nachlegte, kam der Aufstiegskandidat nur beim 15:13 (35.) noch einmal bis auf zwei Tore heran. Die Heimmannschaft behielt das Heft des Handelns bis zum Schluss in der Hand und brachte die Punkte Nummer neun und zehn in Folge dann auch mit kühlem Kopf sicher ins Ziel. Mit diesen hat der künftig wieder Drittligist mehr Zähler Abstand zur Abstiegszone (sieben) als auf einen Aufstiegsrang (fünf).
Kleenheim: Tornow (n.e.), Sölva; Tietböhl, Schulz (6), Rühl (1), Leib (2), Reeh (5), Ringleb (8/5), Nowak, Jensen (3), Wagner.
Halle-Neustadt: Gudelj, Voigt; Reppe, Dietz, J. Hummel (7/2), Hummel (6), Möschter, Andreassen, Winkler, Smit (3/2), Heimburg (1), Tolic, Mikkelsen (2), Steenholt Sörensen (3).
Schiedsrichter: Heinz/Lenhardt (Neuhausen/Göppingen). – Zuschauer: 150. – Zeitstrafen: 6:16 Minuten (Rühl, Ringleb, Wagner – Dietz/3, Möschter, Smit, Mikkelsen/3). – Rote Karten: Mikkelsen (47., drei Zeitstrafen), Dietz (58., drei Zeitstrafen). – Siebenmeter: 5/5:8/4.