Drei rote Karten und insgesamt dreizehn Zeitstrafen füllten nach Spielende das Spielprotokoll. In einem erwartet intensiven, körperbetonten und emotionalen Spiel, behielt unsere Bundesligareserve in eigener Halle gegen die Damen vom SV Koweg Görlitz einen kühlen Kopf und siegte am Ende verdient mit 23:21 (15:10). Bereits im Hinspiel war es ein kampfbetonter Schlagabtausch beider Teams gewesen. Damals musste das Team von Ina Schaarschmidt und Manuela Bock in Görlitz eine schmerzliche 23:22-Niederlage einstecken. Deshalb stand das Rückspiel und zugleich viertletzte Ligaspiel klar unter dem Motto: Revanche nehmen und die Punkte in der Saalestadt behalten.
In den ersten zehn Minuten des Spiels nahmen sich beide Mannschaften nichts. Nach dem ersten Treffer der Gäste zum 1:0 sahen die Zuschauer ein enges und kämpferisches Spiel auf Augenhöhe, in der sich keines der beiden Teams absetzen konnte (2:2; 2:4; 6:6). Dann stellte sich unser Juniorteam jedoch immer besser auf den gegnerischen Angriff ein und ließ in den verbleibenden 18 Minuten bis zur Halbzeit nur noch vier Gegentore zu. Gleichzeitig gelang es unseren jungen Talenten durch schön herausgespielte Angriffe Tor um Tor zu erzielen (8:6; 11:8; 13:9). Mit 15:10 ging es schließlich in die Halbzeitpause.
Der Start in die zweite Hälfte gestaltete sich eher holprig. Viele, einfache technische Fehler prägten das nun eher hektische Spiel und die Gäste nutzen dies, um auf 15:12 zu verkürzen. Dann fand man jedoch schnell die Linie wieder und stellte den alten 5-Tore-Vorsprung her (17:12). Doch die Görlitzerinnen gaben sich zu keiner Zeit auf und kämpften weiter und weiter, um den Abstand zu verkürzen. Dies gelang, unterstützt durch das Wurfpech unserer Bundesligareserve, eindrucksvoll (18:15; 19:17). Beim Stand von 19:17 sollte dann eine minutenlange Spielunterbrechung folgen. Hintergrund war, dass es Unstimmigkeiten des Gästetrainers mit dem Kampfgericht und den Unparteiischen gab. Ergebnis war eine rote Karte gegen den Trainer der Görlitzerinnen. Nicht einfach für unsere jungen Talente in dieser Phase die Ruhe und Konzentration zu behalten. Das Spiel war bis dahin bereits von zahlreichen Zeitstrafen gekennzeichnet, was den Spielfluss eh schon erschwerte. Doch anders als im Rückspiel zeigte sich unser Juniorteam von den nun aufkochenden Emotionen seitens der Gäste unbeeindruckt und sorgte mit einem 5:1-Lauf zum 23:18 in den letzten 15 Minuten des Spiels für die Entscheidung. Selbst zwei rote Karten gegen Tina Stehlik (45.) und Anna Dietrich (53.) kompensierten die übrigen Spielerinnen überzeugend. Die letzten drei Tore im Spiel sollten dann den Gästen gehören. Am Ende war die Freude über die gewonnenen zwei Punkte natürlich riesengroß – Revanche geglückt!
Viel Zeit zum Durchatmen bleibt dem Team jedoch nicht. Denn schon am 13. April, Gründonnerstag, steht das Nachholspiel gegen den TSV Niederndodeleben auf dem Plan, auf dem nun der absolute Fokus liegt. Bevor es in ein freies, verlängertes Osterwochenende geht und die Spielerinnen Kraft für den Saisonendspurt und die beiden HVSA-Pokalfinalspiele (06.Mai und 13. Mai) tanken können, heißt es, am Donnerstagabend zunächst nochmal alle Kräfte zu mobilisieren. Anwurf ist um 19 Uhr in der Robert-Koch-Straße. Unterstützt das Team bitte wieder lautstark von den Rängen. Dankeschön!
Für das Juniorteam spielten: Fritsche, Wolf, Plötz 2 Tore, Reppe 9/3, Dietrich 3, F. Welhöner 1, Hasselbusch 2, Paul 4, Stehlik 1, Thieme 1, Böhme, Held, J. Welhöner, Dierks
Zeitstrafen: Halle-Neustadt 7, SV Koweg Görlitz 6
Strafwürfe: Halle-Neustadt 3/davon 3 verwandelt; SV Koweg Görlitz 2/davon 1 verwandelt