International verlief das Wochenende sehr erfolgreich: Der Thüringer HC punktete in der EHF Champions League und auch Bietigheim und Metzingen konnten im EHF-Pokal gewinnen. In der Handball Bundesliga Frauen beherrschte der Abstiegskampf den 16. Spieltag, dessen Gewinner die HSG Blomberg-Lippe mit einem Sieg bei Neckarsulm ist .
Der Thüringer HC hat sich in der EHF Champions League teuer verkauft und gegen den ungarischen Spitzenclub FTC-Rail Cargo Hungaria aus Budapest ein 29:29-Unentschieden erreicht. Die favorisierten Gäste erkämpften sich mit Glück noch das Remis – der Deutsche Meister lag kurz vor Schluss noch mit drei Toren vorne. “Was diese Mannschaft heute geboten hat, war einfach großartig. Ich kann ihr nur ein Riesenkompliment machen”, so Trainer Herbert Müller, wenngleich der Traum vom Viertelfinale endgültig geplatzt ist und am Samstag bei Vardar Skopje der letzte internationale Auftritt in dieser Saison folgt.
In der Liga feierte der Deutsche Meister bereits am vergangenen Dienstag einen wahren Torreigen und sicherte sich mit einem 44:27-Auswärtssieg beim Schlusslicht TV Nellingen den zweiten Tabellenplatz.
Noch erfolgreicher verlief das Wochenende für die beiden deutschen Vertreter im EHF-Pokal. Die SG BBM Bietigheim siegte vor heimischer Kulisse gegen Kuban Krasnodar mit 33:26 (16:13) und hat nun große Chancen auf den Einzug ins Halbfinale. “Meine Mannschaft hat überragend gespielt”, freute sich BBM-Trainer Martin Albertsen, auch wenn der zwischenzeitliche Neun-Tore-Vorsprung (29:20) nicht ins Ziel gerettet wurde. “Ob die sieben Tore Vorsprung für das Erreichen des Halbfinales ausreichen, wissen wir erst nächste Woche nach dem Rückspiel in Krasnodar. Aber ich verspreche, dass wir alles tun werden, was möglich ist. Wir werden dort hinfliegen, um einen Sieg nach Hause zu holen”, so Albertsen.
Auch die Enztälerinnen waren in der Liga bereits unter der Woche auswärts gefordert und konnten mit einem Arbeitssieg (24:28) gegen starke Göppingerinnen ihre weiße Weste wahren. „Wir mussten jede Sekunde kämpfen, um am Ende mit vier Toren zu gewinnen. Das Spiel war genauso schwer, wie ich das erwartet hatte, nach nur zwei Tagen Pause seit der letzten Partie”, lautete das Fazit von SG-Trainer Martin Albertsen.
Die TuS Metzingen gewann ebenfalls ihr Viertelfinalhinspiel im EHF Cup. Gegen Nantes Loire Atlantique Handball feierte man ein 27:23 (16:12). “Der Sieg hätte bestimmt höher ausfallen können. Wir können es im Rückspiel besser machen”, bilanzierte Trainer Csaba Konkoly nach der Partie und auch Spielmacherin Anna Loerper bemerkte mit Blick auf die vielen Pfostentreffer: “Es ist ein bisschen ärgerlich, wie viele Chancen wir ausgelassen haben, aber wir können auch in Frankreich gewinnen.” Die deutsche Nationalspielerin in Diensten von Nantes, Isabell Klein, hingegen: “Wir können damit leben. Das Ergebnis ist noch zu drehen.”
Im nationalen Wettbewerb mussten die TusSies bereits am vergangenen Mittwoch gegen Buxtehude ran. Über Sieg und Niederlage entschieden bei dem Match zwischen Tabellendrittem und -fünftem nur Nuancen – zu Gunsten der Ermstälerinnen. BSV-Trainer Dirk Leun ärgerte sich über den doppelten Punktverlust, unterm Strich war er aber nicht unzufrieden mit der Leistung: „Wir haben Metzingen lange Paroli geboten.“
“Eine richtig starke erste Hälfte” hatte Blombergs Geschäftsführer Torsten Pfennig von seinen Schützlingen in Neckarsulm gesehen. Die HSG war schon mit sieben Toren vorne, ehe sich Neckarsulm zum 13:17 herankämpfte. “17 Gegentore gegen Blomberg sind eindeutig zu viel”, so NSU-Coach Emir Hadzimuhamedovic, dessen Team auch kurz vor Ende noch mit 21:25 im Hintertreffen lag und sich nur noch zum 24:25-Anschluss herankämpfen konnte.
Mit dem Sieg zog Blomberg an Bayer 04 Leverkusen vorbei, das beim HC Leipzig mit 24:27 unterlag. “Die Aufholjagd kam viel zu spät. Wir haben den Kampf erst angenommen, als die Partie schon entschieden war. Unser Rückraum hat über weite Strecken viel zu wenig Druck ausgeübt. Leipzig hat ein gutes Spiel absolviert und verdient gewonnen. Sie waren einfach viel agiler”, sagte Leverkusens Trainerin Renate Wolf mit Blick auf den Sieben-Tore-Rückstand (25:18) zehn Minuten vor dem Ende. “Wir wussten von vornherein, dass dieses Spiel kein Selbstläufer würde und wir viel investieren müssten, um am Ende als Sieger vom Parkett zu gehen. Die Mädels haben das bis auf die Anfangsphase, in der wir teilweise etwas zu hektisch agiert haben, super umgesetzt und sich mit dem Sieg für den hohen Aufwand selbst belohnt”, freute sich HCL-Trainer Norman Rentsch.
Der Abstand der Werkselfen zu den Abstiegsplätzen beträgt weiterhin sechs Zähler, denn auch der SVG Celle unterlag beim VfL Oldenburg mit 25:30. “Wenn wir in der Abwehr ein bisschen aggressiver gewesen wären, hätte es enger zugehen können”, war SVG-Trainer Martin Kahle überzeugt, dass “letztlich noch ein bisschen mehr drin gewesen wäre.” Für VfL-Coach Leszek Krowicki ist das Ergebnis “voll und ganz verdient”: “Wir haben unsere Aufgabe gut erfüllt und die Favoritenrolle übernommen. Besonders freut mich das tolle Comeback von Julia Wenzl mit drei Toren. Was sie jetzt vor allem braucht, ist Spielpraxis. Mit kompletter Mannschaft haben wir natürlich auch viel mehr Möglichkeiten. Jetzt fehlt nur noch Kim Birke.”
Oldenburg bleibt durch den Sieg weiterhin Tabellensechster, punktgleich mit dem nächsten Gegner Borussia Dortmund. Die Westfälinnen siegten in Bad Wildungen mit 26:22. “Das war eine disziplinierte Leistung, ein leidenschaftlicher Kampf unserer Abwehr. Anne Müller und Virag Vaszari hatten einen tollen Tag und Nadja Zimmermann in der Rückraummitte hat das Spiel gut geführt”, fasste BVB-Trainerin Ildiko Barna die Begegnung zusammen.
Tabelle 1. Bundesliga
Platz | Team | Spiele | Differenz | Punkte |
1. | SG BBM Bietigheim | 16 | 185 | 32:0 |
2. | Thüringer HC (M) | 16 | 104 | 28:4 |
3. | TuS Metzingen | 16 | 80 | 28:4 |
4. | HC Leipzig (P) | 16 | 40 | 22:10 |
5. | Buxtehuder SV | 16 | 34 | 18:14 |
6. | VfL Oldenburg | 16 | 9 | 17:15 |
7. | Borussia Dortmund | 16 | -14 | 17:15 |
8. | Frisch Auf Göppingen | 16 | 0 | 16:16 |
9. | Bad Wildungen Vipers | 16 | -57 | 11:21 |
10. | HSG Blomberg-Lippe | 16 | -32 | 10:22 |
11. | Bayer 04 Leverkusen | 16 | -43 | 10:22 |
12. | Neckarsulmer SU (N) | 16 | -73 | 8:24 |
13. | SVG Celle | 16 | -112 | 4:28 |
14. | TV Nellingen (N) | 16 | -121 | 3:29 |
Tabelle 2. Bundesliga
Platz | Team | Spiele | Differenz | Punkte |
1. | HSG Bensheim/Auerbach | 21 | 104 | 39:3 |
2. | TV Beyeröhde | 21 | 50 | 27:15 |
3. | DJK/MJC Trier | 20 | 34 | 26:14 |
4. | SGH Rosengarten-Buchholz (A) | 20 | 65 | 25:15 |
5. | HC Rödertal | 21 | 29 | 25:17 |
6. | SV Union Halle-Neustadt | 21 | 6 | 23:19 |
7. | TG Nürtingen | 21 | -7 | 23:19 |
8. | Kurpfalz Bären Ketsch (N) | 21 | 10 | 21:21 |
9. | FSG Mainz 05/Budenheim | 21 | -6 | 21:21 |
10. | HSG Kleenheim (N) | 21 | -26 | 18:24 |
11. | BSV Sachsen Zwickau | 21 | -20 | 16:26 |
12. | HSG Hannover-Badenstedt (N) | 21 | -41 | 15:27 |
13. | TuS Lintfort (N) | 21 | -58 | 15:27 |
14. | SV Werder Bremen | 21 | -50 | 14:28 |
15. | SG H2Ku Herrenberg | 21 | -25 | 13:29 |
16. | TSV Haunstetten | 21 | -65 | 13:29 |
Weitere Informationen zur 1. und 2. Handball Bundesliga Frauen finden Sie auf www.hbf-info.de.