Die Drittliga-Fußballer des Aufsteigers FSV Zwickau haben am Freitagabend beim CFC verloren, die Crimmitschauer Zweitliga-Kufencracks daheim gegen die Lausitzer Füchse aus Weißwasser. “Aber wir gewinnen heute”, verkündete Vereinspräsident Winfried Hermann trotzig vor dem Ostderby der 2. Bundesliga zwischen den Handballerinnen des BSV Sachsen und dem SV Union Halle-Neustadt. Obwohl die Muldestädterinnen gegen den Aufstiegsaspiranten nur als Außenseiter galten, sollte er recht behalten. Mit 29:26 (14:12) drehte der Gastgeber das Ergebnis vom letzten Aufeinandertreffen in Neuplanitz Ende Januar (26:29) genau um.
Der BSV begann mit der gleichen Startformation wie eine Woche zuvor gegen Nürtingen. Das erste Tor fiel diesmal jedoch neun Sekunden später. Stefanie Hopp, die am Kreis Schwerstarbeit zu verrichten hatte, brachte Zwickau nach 32 Sekunden in Führung. Den “Wildcats” gelang nur einmal der Ausgleich (2:2/3.), ansonsten mussten sie immer einem Rückstand hinterherhecheln. Beim Stand von 27:23 fünf Minuten vor Schluss wähnten die Fans ihre Mannschaft bereits auf der Siegerstraße. Doch sie mussten nochmal bangen. Halle-Neustadt – in den letzten zwei Minuten mit kollektiver Manndeckung – schaffte durch drei Treffer von Laura Winkler und dank eines nicht verwandelten BSV-Siebenmeters (59.) den Anschluss.
Zum Glück für die Sachsen konnten sie die letzten 56 Sekunden in Überzahl spielen, als die kaum zu haltende Eileen Uhlig (11/5 Tore) eine Zeitstrafe abbrummte. Silvia Sajbidor machte mit dem 28:26 ihr persönliches Tor-Dutzend voll, und Josy Kallenberg netzte mit der Schlusssirene zum umjubelten Endstand ein. “Gegen Ende haben wir unnötig viele Fehler gemacht – das hätte nicht sein müssen. Aber wir haben uns am Schluss nochmal konzentriert und mit drei Toren Unterschied gewonnen”, meinte Josy Kallenberg. “Wir sind froh, dass wir als Sieger vom Platz gehen. Das ist unser Ziel gewesen, und das haben wir geschafft.” Geschafft, aber glücklich wirkte auch Laura Majer, die in der 34. Minute vom Parkett musste und am rechten Knöchel behandelt wurde. Sie war einer Gegenspielerin auf den Fuß getreten und umgeknickt. Sie hat aber die Zähne zusammengebissen und sich wieder in die Schlacht geworfen wie Turner Marcel Nguyen im Olympischen Teamfinale von Rio. “Jetzt ist das Adrenalin ja noch da”, lachte sie nach Spielende. “Es war ein hartes Stück Arbeit. Wir hatten zwar unsere Schwächephasen,
aber wir haben uns nie aufgegeben und immer weitergekämpft. Das hat uns heute ausgezeichnet. Deshalb war ich auch ganz zuversichtlich, dass wir es packen.” Der Trainer dagegen hatte durchaus etwas Bedenken. “Gerade gegen Ende, als wir ein bisschen hektisch geworden sind”, gesteht Andy Palm. “In einem Derby macht man Fehler, die haben aber beide Mannschaften gemacht. Phasenweise sind wir aus unserem Konzept rausgekommen, haben uns aber immer wieder gefangen. Mit dem unbedingten Willen zum Sieg hatten wir hinten heraus auch das Glück des Tüchtigen. Wir haben verdient die zwei Punkte geholt. Ich glaube, das war wohl nicht eingeplant von Halle-Neustadt. Aber für uns ist es umso schöner.”
Einen extra Applaus vom Publikum bekam Torhüterin Aleksandra Baranowska, die mit etlichen Glanztaten zum Erfolg beitrug.