Der 30. und letzte Spieltag in der 2. Frauenhandball-Bundesliga verlief für die HSG Bensheim/Auerbach enttäuschend. Die Flames verloren vor 530 Zuschauern in der Weststadthalle das “Endspiel” um Platz vier gegen den nicht gerade auswärtsstarken SV Union Halle-Neustadt deutlich mit 25:31 (14:16) und rutschten dadurch sogar auf Platz sechs in der Abschlusstabelle ab. In die Kategorie “erfolgreich” kann die Saison damit nicht gerade eingeordnet werden, wurde das Saisonziel (Position eins bis fünf) letztlich verfehlt.
Dass Bensheim über eine halbe Stunde ohne vier seiner fünf Top-Torschützinnen auskommen musste, mag sicherlich eine Rolle bei der zwölften Niederlage gespielt haben. Nach Ivana Sazdovski und Romana Grausenburger musste auch Sanne Hoekstra nach acht Minuten wegen einer Fußverletzung passen, Pia Hildebrand trat wegen einer leichten Gehirnerschütterung – bis auf zwei Siebenmeter – erst ab Minute 40 in Aktion. Letztlich war der Erfolg der Wildcats verdient, die fehlende Effektivität und Konzentration beim Torabschluss wurde den Flames einmal mehr zum Verhängnis. “Wir haben eigentlich ganz gut reingefunden. Auch das Spiel mit zwei Kreisläuferinnen hat gut geklappt und schöne Lücken gezogen. Letztlich haben wir es aber nicht geschafft, Zugriff in der gegnerischen Abwehr zu finden und waren zu passiv in den Eins-gegen-eins-Situationen. Dass wir wie schon in den letzten Spielen viele freie Bälle verworfen haben, das rächt sich halt”, betrieb ein enttäuschter HSG-Coach Florian Bauer Ursachenforschung.
“Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die trotz der vielen Verletzten großartig gekämpft und ihre beste Abwehrleistung seit langer Zeit geboten hat. Von Torhüterin Anne Voigt ist eine gute Ausstrahlung ausgegangen”, freute sich Jörgen Gluver. Dem Cheftrainer des SV Union imponierte bei der HSG Lisa Friedberger und Martha Logdanidou.Die Wildcats hatten sich angesichts des Fehlens von gleich sieben Spielerinnen nur als Außenseiter gesehen. Die 2:0-Führung der Flames nach 84 Sekunden war auch vielversprechend, doch die Gäste deuteten schnell ihre Klasse an und machten aus einem 10:11 (19.) eine 16:13-Pausenführung. Nach dem Treffer durch Hildebrand 40 Sekunden nach ihrer Einwechslung zum 19:22 (40.) lief bei der HSG nichts mehr zusammen. In der Schlussphase wurden sie von den treffsicheren Eileen Uhlig, Martyna Rupp sowie den Zwillingen Stefanie und Jacqueline Hummel regelrecht vorgeführt.
Es gab aber auch einen Lichtblick für die Flames: Ivana Sazdovski, deren Abgang befürchtet wurde, spielt weiter für die HSG. “Ich wollte unbedingt bleiben, da ich in der Flames-Mannschaft großes Potenzial sehe”, sagte die 26-Jährige. Die mazedonische Nationalspielerin hat nach dem letzten Saisonspiel ihren Vertrag beim Frauenhandball-Zweitligisten HSG Bensheim/Auerbach um zwei weitere Jahre verlängert.
Flames-Tore: Mößinger (3), Logdanidou (2), Jespersen (2), Friedberger (5), Bartaseviciene (3), Tinti (1), Hildebrand (6/3), Moser (3). rs/hs