Die Wildcats gehen mit einem sechsten Tabellenplatz in die Weihnachtsfeiertage. Am Samstagabend gelang dem Team um Cheftrainer Jörgen Gluver der fünfte Sieg in Folge. Bei der SG H2Ku Herrenberg feierten die halleschen Wildcats einen 28:26 Auswärtssieg. „Das war ein ganz starker leidenschaftlicher und kämpferischer Auftritt unserer Mannschaft“, so Pressesprecher Marcel Gohlke. Die Wildcats waren wohl nach der sechsstündigen Anreise nach Herrenberg noch teilweise mit den Köpfen im Bus. Nicht anders ist die Anfangsphase zu erklären. Die Gastgeberinnen erwischten den besseren Start und gingen durch schnellen Konterhandball ziemlich zügig mit 0:3 in Führung. Die Wildcats, die mit einer sehr dünnen Personaldecke nach Baden-Württemberg gereist waren, brauchten zehn Minuten, bis die Abstimmung in der Defensive stimmte. Es war das erste Spiel ohne Juniorennationalspielerin Pia Dietz, die im letzten Spiel einen Kreuzbandriss erlitten hatte. Hinzu kam, dass Laura Winkler ebenfalls verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden konnte. Die schon sehr angespannte Personalsituation verschärfte sich in der 10. Minute, als Nadine Smit nach einem Schlag ins Gesicht ebenfalls für das laufende Spiel ausfiel. Die Wildcats rückten als Mannschaft jetzt noch enger zusammen und standen von nun an kompakter und aggressiver in der Abwehr. In der Offensive waren es vor allem die Rückraumspielerinnen Jacqueline Hummel und Eileen Uhlig, die die nötigen Tore erzielten und eine Wende im Spiel brachten. Stück für Stück erarbeiten sich die Wildcats eine Führung, die man bis zur Pause auf 15:11 ausbauen konnte.
„Wir haben in der zweiten Halbzeit unseren guten Rhythmus verloren und mussten dann über Kampf das Spiel gestalten. Meine Mannschaft hat das aber super gemacht und sich nicht von dem nervösen Spielverlauf anstecken lassen”, so Jörgen Gluver zum zweiten Spielabschnitt. In der Tat sahen die 350 Zuschauer in der Markweghalle eine spannende und nervenaufreibende zweite Halbzeit. Beide Abwehrreihen arbeiteten jetzt aggressiv und konzentriert, sodass sich eine packende Bundesligapartie entwickelte. Bei den Wildcats stand Nicole Roth im Tor, die genau wie Anne Voigt in der ersten Halbzeit eine gute Leistung ablieferte. Dennoch konnten die Gastgeberinnen immer wieder den Rückstand verkürzen. Gerade in der Schlussphase stand der Auswärtssieg der Wildcats auf Messers Schneide. Immer wieder mussten die Hallenserinnen eine Ein-Tor-Führung verteidigen und Rückschläge wie Zeitstrafen wegstecken. „Mittlerweile gewinnen wir auch solche Krimis. Das ist ein Zeichen, dass sich unser Team weiterentwickelt hat. Ich freue mich, dass wir so gut als Team funktionieren und Woche für Woche eine andere Spielerin in die Bresche springt, und wir uns somit gut ergänzen“, so Jörgen Gluver. Die Wildcats hatten am Samstagabend starke Nerven und spielten sogar in der Schlussphase spektakuläre Kombinationen mit einem sehenswerten Kempa-Tor. Als Stefanie Hummel wenige Sekunden vor Spielende das entscheidende Tor zum 28:26 erzielte, brach grenzenloser Jubel aus. Als Belohnung für den Auswärtssieg gab es am Ende des Spieltages den sechsten Tabellenplatz und somit die beste Platzierung der laufenden Saison.
Voigt, Roth, – Uhlig 10/6, Hummel J. 6, Hummel S. 4, Möschter 3/1, Rupp 2, Mikkelsen 1, Jäger 1, Smit 1, Reppe, Winkler, Heimburg
Redaktion: Marcel Gohlke