Der Wille versetzt Berge, sagt der Volksmund. Doch manchmal reicht eben selbst das nicht. Elisa Möschter, die Rechtsaußen-Spielerin von Union Halle-Neustadt, wollte. Beim Zweitliga-Spitzenreiter Rosengarten-Buchholz spielte sie, obwohl der Daumen der linken Wurfhand blitzeblau war. Eigentlich konnte sie den Ball kaum richtig fangen nach ihrer Kapselverletzung am Donnerstag im Training.
Dennoch wollte Elisa Möschter spielen, denn ihre Mannschaft war nach der Halswirbelverletzung von Martyna Rupp ohnehin recht schmalbrüstig aufgestellt. Und so zollte Co-Trainerin Bianka Eckardt nach dem 31:38 gestern ihrer Spielerin Respekt. „Keine Frage, sie hat gekämpft. Wie übrigens alle anderen im Team. Aber es hat nicht gereicht.“ Das blaue Auge für ihr Team konnte sie nicht verhindern.
Der Gegner, der in der Hinrunde in Halle noch deutlich verloren hatte, war eine Nummer zu groß. Und er wollte diesen Sieg auf Teufel komm raus. Denn mit den zwei Punkten sind die Norddeutschen nun auch rein rechnerisch durch. Der Aufstieg ist ihnen nicht mehr zu nehmen. „Rosengarten-Buchholz war besser, das muss man einfach so erkennen“, sagte Eckardt und verwies auf einen offensichtlichen Nachteil ihrer Schützlinge: „Sie waren uns körperlich klar überlegen.“
Dabei hatte Union durchaus Chancen. Doch schon in den ersten Minuten verpassten es Dagmara Stuparicova zweimal von der Außenposition und Jacqueline Hummel vom Siebenmeter-Punkt, Halle einen Vorsprung als Startkapital in die Partie zu geben.
So rannte Union immer wieder einem Rückstand hinterher. Um sich dann doch wieder heranzukämpfen. Zur Halbzeit waren die Favoritinnen gerade einmal noch ein Tor weg (16:17).
Doch nach und nach machte sich der Kräfteverschleiß bei den Hallenserinnen bemerkbar. Und sie leisteten sich zu viele technische Fehler. Die Quittung bekamen sie in Form von Konter-Gegentoren. Schien bis zum 20:20 (34.) noch alles möglich, so konnten sich die Wildcats danach nicht mehr des Gefühls erwehren, dass für sie nichts zu holen sein wird. Von der 39. (23:24) bis 49. Minute (23:29) gelang ihnen kein Treffer, das war die Vorentscheidung. Dazu kamen klare Nachteile auf der Torhüter-Position. Die Erfolgserlebnisse für Patrycja Mikszto hielten sich in Grenzen – gegen einen zukünftigen Erstligisten war das zu wenig. (mz)