“Was wäre wenn…” – das denken sich viele Fans während einer langen Saison. Und der Gedanke taucht sicher auch bei dem ein oder anderen Anhänger der Wildcats auf, als er am Samstag die ERDGAS Sportarena nach einem souveränen 34:29 (16:13)-Sieg über Borussia Dortmund verließ. Was wäre gewesen, wenn die Handballerinnen von Union bereits in der Hinrunde so funktioniert hätten wie beim umjubelten Heimsieg über den amtierenden Spitzenreiter? Für Jacqueline Hummel, mit 13 Toren einmal mehr beste Werferin, stellt sich diese Frage nicht. “Wir wissen das wir jetzt besser spielen, die ersten Spiele sind abgehakt.”
Nach durchwachsenen Start drehte Union den 0:2-Rückstand schnell in eine eigene 4:2-Führung. “Die Anfangsnervosität gehört glaub ich dazu. Wir haben uns gesagt, dass wir den Fokus halten müssen,” erklärte Jacqueline Hummel die Trendwende nach wenigen Minuten. Dabei profitierten die Wildcats von der schwachen Trefferquote der Borussen. Bianka Eckardt, Co-Trainer von Union, machte die Fehlerquote nicht nur am Gegner fest: “Wenn du die richtig aggressiv angehst, machen die natürlich auch Fehler.” Obwohl sich Halle noch mehrere Fehler bei Tempogegenstößen leistete, zogen sie auf 10:5 dank Toren von Jacqueline Hummel und Linda Jäger davon.
Und die Rückraumschützin Hummel war vor der Pause noch gefragt, denn beim Stand von 12:12 (22.) drohte das Spiel erst- aber auch letztmals zu kippen. “Solche Phasen gibt es immer wieder. Man nimmt dann die Verantwortung und wenn es klappt, dann klappts…” Da es bei ihr im Abschluss bis zur Halbzeit acht mal “klappte”, las sich der 16:13-Halbzeitstand auch dank des kurz vor Ultimo erzielten Tores von Dagmar Stuparicova sehr positiv.
In der zweiten Halbzeit spielte Union die Führung souverän nach Hause. Das bis zum Schluss hohe Tempo spricht für die Kondition der Mannschaft, eine gut aufgelegte Patrycja Mikszto im Tor ließ die aufkeimenden Diskussionen über ihren Abgang im Sommer verstummen. Beim 29:21 (52.) waren alle Messen gelesen, der Tabellenführer Dortmund entthront. Doch die nächsten Aufgaben werden nicht leichter: kommende Woche geht es nach Neckarsulm. Der Viertplatzierte unterlag am Wochenende beim nun mehr frisch gebackenen Spitzenreiter Rosengarten lediglich knapp mit 27:25.