Der SV Union Halle Neustadt hat das Starensemble der Füchse Berlin punktlos nach Hause geschickt. Die Wildcats gewannen gegen die Spreefüxxe mit 33:29 (14:18).Nach dem Spiel sprachen viele Spielerinnen vom “Spaß“ am Spiel, der wieder Einzug gehalten hätte. Zuvor hatten sie auf dem Feld bewiesen, welches Potential in der zuletzt angeschlagenen Mannschaft schlummert, auch wenn mit Nadja Bolze und Fabienne Kracht dem dünn besetzten Kader zwei Spielerinnen fehlten. Gerade einmal acht Feldspielerinnen standen Bianka Eckardt zur Verfügung, der Aufstiegskandidat Berlin reiste mit vollem Kader an, darunter die beiden Nationalspielerinnen Natalie Augsburg und Christine Beier.So begann das Spiel fast erwartungsgemäß, Berlin setzte sich nach und nach in den ersten 14 Spielminuten mit fünf Toren zum 4:9 ab. Doch schon jetzt hatte auch das Publikum Spaß am Spiel gefunden, vielleicht witterte der eine oder andere Zuschauer schon jetzt, dass die Wildcats zu einer Überraschung fähig sein könnten. Gelungene Angriffe wurden ebenso beklatscht wie gute Abwehraktionen, Halle hatte jetzt auch ins Spiel gefunden und konnte gegen die Spreefüxxe mithalten. Die erste starke Phase der Wildcats folgte ab der 15. Minute, innerhalb von drei Minuten verkürzten die Gastgeberinnen vom 4:9 zum 8:10. Kleine Fehler verhinderten den Anschlusstreffer, die Routine der Berlinerinnen setzte sich durch und so gingen die Teams beim Stand von 14:18 in die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff ging es dann schnell. Linda Jäger, zweimal Jacqueline Hummel, Monic Burde und Elisa Möschter sorgten innerhalb von knapp vier Minuten für den 19:19-Ausgleich. Im Tor der Wildcats lief Patrycja Mikszto zu Hochform auf, lieferte das beste Spiel in diesem Jahr. Zwölfmal parierte die Polin Würfe der Berlinerinnen in der zweiten Halbzeit und trug so wesentlich zum Sturmlauf der zweiten 30 Minuten bei. Als Jacqueline Hummel erst in Unterzahl zum 20:20, dann in der 38.Minute im Spiel fünf gegen fünf zur 21:20-Führung traf, kippte das Spiel endgültig zugunsten der Gastgeberinnen. Jäger, Jacqueline Hummel und Burde suchten, fanden und nutzten die Lücken in der Berliner Deckung, auch die Außen nahmen den durch das starke Rückraumspiel geschaffenen Platz dankbar an. Nach 49 Minuten traf Möschter zum 30:25, die Spreefüxxe mussten eine Demütigung befürchten. Mit ihrem Treffer zum 33:25 baute Eileen Uhlig die Führung in der 57.Minute sogar auf acht Tore aus, kassierte dann allerdings noch eine Zeitstrafe, die Berlin noch einmal zur kosmetischen Ergebniskorrektur nutzte.
“Oh wie ist das schön“, klang es von den Rängen, als die Schiedsrichter das Spiel beim 33:29 beendeten, und Trainerin Eckardt musste nach diesem Einstand viele Hände schütteln. “All diese Komplimente werde ich an die Spielerinnen weiter geben“, relativierte sie ihren Anteil am Sieg. “Die Mädels haben gezeigt dass sie wollen und sie haben gezeigt, was sie können.“ Die Tabellensituation bleibt für Union aber weiter angespannt. Die Wildcats liegen derzeit auf Platz 7. Doch zwischen den Spreefüxxen auf Platz 5 und Rosengarten auf dem ersten Abstiegsplatz 13 liegen derzeit gerade einmal fünf Punkte, zwischen den Wildcats und dem ersten Aufstiegsplatz 3, den Dortmund inne hat, im Moment auch nur vier Punkte. Die Entscheidung über Auf- und Abstieg wird in der 2.Bundesliga also aller Voraussicht nach sehr spät fallen, Union muss in den nächsten Wochen beweisen, dass es die Leistung aus dem Berlinspiel kontinuierlich abrufen kann. Weiter geht es für die Wildcats am 1.Februar beim TSV Nord-Harrislee. Am 9.Februar kommt dann mit Borussia Dortmund der nächste Aufstiegskandidat nach Halle.
SV Union Halle Neustadt: Mikszto, Voigt; J. Hummel 7 Tore/ davon 1 Siebenmeter, S. Hummel 3, Möschter 4, Michel, Burde 4, Jäger 3, Uhlig 10/7, Stuparicova 2