Der SV Union Halle Neustadt hat mit einer über weite Strecken indiskutablen Leistung sein Heimspiel gegen den HC Rödertal mit 22:30 (12:14) verloren. Ein gut vorbereiteter und hoch motivierter HC Rödertal hat den Wildcats die Weihnachtsfeier verdorben. Die Hallenser liefen schlecht auf den Gegner und dessen Abwehrvarianten vorbereitet auf, ließen über weite Strecken des Spiels jegliche Idee vermissen, wie die offensive Abwehr der Rödertalbienen zu bewältigen wäre. Dass es zur Halbzeit dennoch nur 12:14 stand war den individuellen Fähigkeiten der Wildcats zu verdanken, die sich in Einzelaktionen immer wieder durchsetzen konnten. Ein Mannschaftsspiel der Gastgeberinnen sahen die Zuschauer in der fast ausverkauften Universitätssporthalle Selkestraße dagegen selten, Impulse von der Bank waren ebenso Mangelware. Dazu verwarfen erst Eileen Uhlig beim Stand von 9:9 und später Linda Jäger beim Stand von 9:10 zwei wichtige Siebenmeter, insgesamt landeten 16 Würfe der Gastgeberinnen in den ersten 30 Minuten in den Händen der Rödertaler Torfrau oder im Aus, so dass Rödertal mit der knappen Führung in die Halbzeitpause ging.

Die zweite Halbzeit begann zunächst viel versprechend, durch Tore von Jacqueline und Stefanie Hummel sowie Elisa Möschter schafften die Wildcats nach nur fünf Minuten den 15:16-Anschluss. Die Teams lieferten sich jetzt ein Spiel auf Augenhöhe, das aber auf beiden Seiten durch viele Fehler geprägt war. Rödertal fand seine Linie schneller wieder, baute seine Führung bis zur 47.Minute zum 19:21 aus. In dieser hart umkämpften Phase des Spiels traf es die Gastgeberinnen besonders schwer. Bei einem Zweikampf traf eine Rödertalbiene ihre Gegenspielerin Jacqueline Hummel mit dem Ellenbogen im Gesicht, diese musste mit einem Cut über dem Auge und gebrochener Nase ins Krankenhaus. Zudem verpassten die Schiedsrichterinnen dem aufgeregten Trainer Michal Lukacin kurz darauf eine Zweiminutenstrafe, so dass die Wildcats in den spielentscheidenden Minuten in Unterzahl weiter spielen mussten. Die Gastgeberinnen kämpften um den Anschluss, überstanden die Unterzahl auch ohne Gegentor. Dagegen traf wenig später Rödertal seinerseits in Unterzahl zweimal, während Halle vor dem gegnerischen Tor nur noch zu Verzweiflungsaktionen fähig war. Zwei weitere verworfene Siebenmeter für Halle besiegelten das Schicksal der Wildcats, die ohne ihre Top-Torschützin Jacqueline Hummel und mit einer angeschlagen spielenden Eileen Uhlig keine Gefahr mehr ausstrahlten.

Zeit zum Wunden lecken bleibt den Wildcats nicht. Gegen Neckarsulm am kommenden Wochenende werden sie auf Jacqueline Hummel, mit 65 Toren beste Schützin der Liga aus dem Feld, verzichten müssen, so dass Trainer Lukacin in den verbleibenden Trainingseinheiten neue Wege zum Torerfolg entwickeln muss. Zudem befinden sich die Hallenserinnen trotz Tabellenplatz 6 jetzt im direkten Kampf gegen das Abrutschen in die Abstiegszone, von Tabellenplatz 11 trennen die Wildcats ganze zwei Punkte, vom ersten Abstiegsplatz fünf Punkte.

SV Union Halle Neustadt: Mikszto, Voigt; J. Hummel 5 Tore, S. Hummel 4, Möschter 2, Kracht, Michel 1, Burde 3, Jäger 1/ davon 1 Siebenmeter, Uhlig 1, Bolze 3, Stuparicova 2
HC Rödertal: Hubald, Rammer; Kalasauskaite 6, Müller, Stiskall, Markeviciute 12/7, Alesiunaite, Neustadt, Nepolsky, Stöhr 6, Benisch, Gabbert, Förster 3, Havel

Quelle: www.leipzig-seiten.de von Ingolf Neumann