Die Gefühlslage nach einem Unentschieden hängt von der Seite des jeweiligen Betrachters ab. Während für das eine Team die Punkteteilung einem gefühlten Sieg gleichkommt, überwiegt im anderen Lager meist die Enttäuschung über den Punktverlust. Zu Letzterem dürften auch die „Meenzer Dynamites“ tendiert haben. Mit einem 28:28 (16:10) gegen Union Halle-Neustadt mussten sich die Zweitliga-Handballerinnen des FSV Mainz 05 zu Hause begnügen, nachdem das Team von 05-Trainerin Karin Euler fast die gesamte Spielzeit in Führung lag.
„Nach dem Spielverlauf haben wir ganz klar einen Punkt verloren und ich finde es schade, dass wir uns durch zu viele technische Fehler mit dem Punktverlust bestraft haben“, sagte Euler, deren Team eigentlich gut in die Partie kam und in der Anfangsphase mit geduldigen Spielzügen eine 3:0-Führung herausspielte.
Dank einer in der ersten Halbzeit starken 05-Torfrau Hellen Trodler und einer stabilen Defensive hielten die Mainzerinnen trotz einiger vergebenen Chancen die „Wildcats“ in den ersten zwanzig Minuten auf Abstand, ehe sie den Kontrahentinnen aus Sachsen-Anhalt in der Schlussphase des ersten Durchgangs mit einem Sechs-Tore-Vorsprung davonzogen. „In der ersten Hälfte hat unsere Abwehr extrem gut gestanden, so dass wir mit viel Tempo nach vorne spielen konnten“, resümierte 05-Spielerin Meike Schmelzer.
Abwehrarbeit vernachlässigt
Nach der Pause harmonisierte die FSV-Defensive nicht mehr ganz so gut. Als Resultat der vernachlässigten 05-Abwehrarbeit schmolz der Vorsprung im Laufe der zweiten Halbzeit allmählich dahin bis der Gast in der 44. Minute den Ausgleich zum 21:21 erzielte. Obwohl die FSVlerinnen daraufhin nochmals auf 24:21 und 27:24 wegziehen konnten, kam zur letztlich gerechten Punkteteilung. „Dass die Begegnung nach unserer 27:24-Führung dennoch unentschieden endet, ist mehr als bitter“, so Euler, und auch Schmelzer erklärte: „Mit dem einen Zähler können wir zwar nicht ganz zufrieden sein, aber es ist wenigstens etwas.“