Die klassische Frage nach einem Unentschieden, ob „Punktverlust oder Punktgewinn“ war auf Seiten der beiden Trainer diesmal schnell beantwortet. Für Karin Euler war es ein „Punktverlust und schade, dass wir uns mit zu vielen Fehlern zum Schluss nicht für den vorherigen positiven Spielverlauf belohnt haben“ und Halles Trainer Michal Lukacin freute sich über „einen glücklichen aber nicht unverdienten Punktgewinn nach deutlicher Steigerung in der 2. Halbzeit gegenüber dem Alibi-Handball in der 1. Hälfte“.
Mainz begann stark und ging konzentriert mit 3:0 in Führung. Die Abwehr um die stark parierende Torfrau Hellen Trodler bestimmte die 1. Halbzeit und Halle-Neustadt geriet oft ins Zeitspiel. Und auch im Angriff lief der Ball bei den 05erinnen schnell und sicher und so erspielten sie sich bis zum Halbzeitpfiff eine komfortable 16:10 Führung.
Ein anderes Bild nach Wiederanpfiff. Die Gäste kamen wie verwandelt aus der Kabine und nutzten die sich jetzt bietenden Lücken in der Mainzer Abwehr. Langsam aber stetig schmolz der Mainzer Vorsprung und beim 21:21 in der 44. Minute war die Partie wieder ausgeglichen. Doch die 05erinnen fanden wieder in die Spur und gingen erneut in Führung. Beim 27:23 sechs Minuten und einem vergebenen 7-Meter von Halle deutete alles auf einen Mainzer Sieg, doch Halle gab sich nicht auf.
Auf Mainzer Seite stieg jetzt die Fehlerquote und Halle nutzte das vier Minuten später zum 27:26 Anschluss. Karin Euler versuchte mit dem letzten Team-Timeout noch einmal Ordnung ins Mainzer Spiel zu bringen. Mit vermeintlichem Erfolg, denn Theresa Köhle rundete mit ihrem 10. Treffer per sicher verwandeltem 7-Meter, den die in der gesamten Partie unermüdlich ackernde Meike Schmelzer erneut erkämpft hatte, zum 28:26 ihren guten Auftritt ab.
Doch der letzte Mainzer Treffer sollte nicht reichen. Halle legte noch einmal nach, und die erfahrene Dagmar Stuparicova war in der letzten Minute am schnellsten im Bilde, als der Ball lange Richtung Mainzer Tor rollte und von ihr zum 28:28 verwertet wurde.