Die Handballerinnen des BSV Sachsen Zwickau bleiben in der 2. Bundesliga ungeschlagen. Das Team von Trainer Norman Rentsch sicherte sich am Mittwochabend in der letzten Sekunde einen glücklichen Punktgewinn. Im Ost-Duell gegen den SV Union Halle-Neustadt hieß es am Ende 28:28 (11:13)-Unentschieden. Erfolgreichste Torwerferin aufseiten des BSV war Claudia Stein mit sechs Toren, bei Halle überzeugte Jacqueline Hummel mit sieben Toren.
Halle dominierte auch dank der starken Leistung von Torfrau Anne Voigt die Partie. Mit mehr Spielfluss und einer resoluten Deckung erarbeitete sich der Gast Vorteile und führte sieben Sekunden vor Schluss mit 28:27. Rentsch nahm eine Auszeit, bot sieben Feldspielerinnen auf und Zwickau warf das Tor zum Unentschieden. Bei der Partie wurde mit 865 Zuschauern ein Rekord in Zwickau aufgestellt. Mit dem zweiten Unentschieden in dieser Saison verteidigte Zwickau die Tabellenführung.
Auf dem Parkett spielte sich eine Begegnung ab, die der spannenden Frage nach dem neuen Zuschauerrekord in nichts nachstand. Beide Teams blieben über die komplette Spieldistanz auf Augenhöhe. Während Wildcats-Trainer Michal Lukacin auf seinen kompletten Kader zurückgreifen konnte, musste Norman Rentsch neben den Langzeitverletzten Nele Kurzke, Linda Hodler und Susanne Schmidt auch auf Petra Starček verzichten, die sich gegen Rosengarten-Buchholz am Sprunggelenk verletzt hatte. Auch Stefanie Pruß und Christina Zuber gingen jeweils mit Fingerverletzungen angeschlagen in die Partie.
Nach einem nervösen Beginn beider Teams bildete ein Strafwurf von Linda Jäger zum 3:4 (14. Minute) den Auftakt einer langen Wegstrecke, in der die Gäste meist mit ein bis zwei Toren in Führung lagen, vom BSV aber immer wieder eingeholt wurden. Die Wildcats zeigten sich dabei bestens auf ihren Gegner eingestellt und ließen kaum Konterchancen zu. Auf der anderen Seite kamen die Zwickauerinnen dadurch selten zu schnellen Torerfolgen. Mehrfach scheiterte man zudem trotz guter Wurfpositionen an der starken Keeperin Anne Voigt.
In der zweiten Halbzeit schickte sich der BSV an, wieder das Zepter zu übernehmen. Über die Spielstände 14:14, 15:15 und 16:16 glichen die Hausherrinnen die Gästeführungen stets wieder aus und gingen beim 17:16 durch Jenny Choinowski (39.) erstmals wieder selbst in Front. Doch die Führung sollte nur von kurzer Dauer sein. Wiederholt konnten sich die Wildcats sogar einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeiten. Nach dem 24:27 (57.) begann dann ein Schlussspurt, der keinen Tribünengast mehr auf seinem Platz hielt.
Mit drei Treffern in Serie schlossen Claudia Stein und Co. noch einmal zu ihrem Gegner auf. Ausgerechnet die beiden angeschlagenen Akteure Christina Zuber und Stefanie Pruß steuerten dazu zwei Tore bei. 70 Sekunden vor dem Ende gingen die Saalestädterinnen erneut in Führung, die der BSV zunächst nicht zu kontern vermochte. Der folgende Gäste-Angriff hätte die Entscheidung bringen können, doch eine aufmerksame Abwehr unterband das Hallenser Passspiel und leitete damit den letzten Angriff ein.
Bei nur noch 17 verbleibenden Sekunden zückte Norman Rentsch die grüne Karte und rief seine Truppe zur Auszeit. Der BSV-Coach schmiss nun alles in eine Waagschale und wechselte für Torhüterin Magdalena Neagoe mit Daiva Aleksandraviciute eine siebente Feldspielerin ein. Eine Maßnahme, die sich auszahlte. Die BSV-Ballstafette erreichte zwei Sekunden vor der Schlusssirene Jenny Choinwowski, die zum 28:28 einnetzte und so unter ohrenbetäubenden Lärm einen Punkt für ihr Team sicherte.
Quelle:www.hbf-info.de