Die Handballerinnen des SV Union Halle-Neustadt sind in der ersten Runde des DHB-Pokals überraschend ausgeschieden. Der selbst ernannte Aufstiegsaspirant verlor am Sonntag vor heimischer Kulisse gegen den Zweitliga-Konkurrenten SG Kirchhof mit 23:24 (10:9). Nach dem Abpfiff ließ Halles slowakischer Trainer Michal Lukacin seinem Frust freien Lauf und protestierte heftig und bedrängte das Schiedsrichtergespann – ihm droht eine Sperre. Den größten Anteil am Weiterkommen der Gäste hatten Joana Mihai (8/2) und Lena Hildebrandt (5). Für die Hallenserinnen, die drei Siebenmeter vergaben, trafen Dagmara Stuparicova (5/1) und Stefanie Hummel (4) am besten.
Kirchhof hatte den besseren Start in die Begegnung erwischt, führte schnell mit 5:2. Danach aber kam Halle ins Spiel und konnte nach Treffern von Jacqueline und Stefanie Hummel in der dreizehnten Minute erstmals in Führung gehen. Wenig später kassierte Union-Trainer Michal Lukacin eine Verwarnung und Cristina Mihai drehte den Stand mit einem Doppelschlag wieder zum 7:6 für die Gäste. In der abwechslungsreichen Partie ging es Kopf an Kopf in Richtung Pause, zum Seitenwechsel hatte wieder Union Halle-Neustadt die Nase vorn.
In der zweiten Halbzeit konnte Halle zwar mit dem ersten Treffer auf 12:10 erhöhen, auf mehr als zwei Treffer kamen die Gastgeberinnen aber nicht davon. Im Gegenteil beim 16:16 setzte Lenda Hildebrandt den Ausgleich für Kirchhof. Die Gäste waren in dieser Phase in Überzahl, Stefanie Hummel saß eine Zeitstrafe ab und kurz bevor diese endete, kassierte Halles Coach ebenfalls eine Strafzeit und wenig später musste auch Fabienne Kracht auf die Sünderbank. Diese Überzahl nutzte Kirchhof zur erneuten Führung durch Christin Kühlborn.
Absetzen konnte sich Kirchhof allerdings nicht. Die Partie blieb eng und nervenaufreibend. Mihai hatte die Gäste beim 20:19 zehn Minuten vor Spielende wieder in Vorlage gebracht, doch Treffer von Elisa Möschter sowie Jacqueline und Stefanie Hummel drehten das Blatt wieder. Doch nach einer Auszeit kam Kirchhof zurück, Hildebrandt und Mihai glichen zum 22:22 aus und Vilte Duknauskaite warf dann Kirchhof wieder in Front.
Das 24:22 von Heimburg brachte die Gäste dann endgültig auf die Siegerstrasse. Möschter gelang zwar noch der Anschlusstreffer, doch Kirchhof rettete den knappen Sieg über die Zeit. Nicht einverstanden mit der Leistung der Schiedsrichter zeigte sich dabei Michal Lukacin, der Trainer des SV Union Halle-Neustadt protestierte nach Spielende lautstark und bedrängte die Schiedsrichter, die dies in den Spielbericht eintrugen. “Wir müssen mit einer Strafe gegen unseren Trainer rechnen”, erklärte Halles Pressesprecher Marcel Gohlke der dpa.
Quelle: www.hbf-info.de