Michal Lukacin hat es eilig. Zwischen dem offiziellen Foto mit dem Sponsor des neuen Trikots der Wildcats und dem Training bleiben nur ein paar Minuten Zeit, um über die neue Saison zu reden.

Lukacin, Trainer des Handball-Zweitligisten Union Halle-Neustadt, hält sich dann auch nicht lange mit Vorreden auf und kommt gleich zum Kern der Sache. „Wir können nicht sofort vom Aufstieg reden“, sagt er. Sicherlich habe die Mannschaft in der vergangen Saison eine ordentliche Entwicklung genommen. Trotz allem sei es kein Selbstläufer. Lukacin redet dann von einer starken Liga und davon, dass die Wildcats nicht unbedingt der Favorit sind. Leise Töne.

Stapeln die Wildcats nur tief oder stehen sie in der Tat vor einer schweren Saison?

Tatsache ist, dass die Mannschaft vor einem kleinen Umbruch steht. Mit Torhüterin Anna Baranowska, Sabrina Cichy und Thea Schwarz verließen vor der Saison drei Stammkräfte den Verein. Zunächst einmal gelte es nun, die Neuzugänge in das Team zu integrieren, sagt Lukacin.

Erstliga-Verstärkungen

Die Wildcats haben sich ordentlich verstärkt, das steht fest. Torhüterin Patrycja Mikszto kommt vom Bundesligisten VfL Koblenz/Weibern und bringt die nötige Erfahrung mit, um den Platz von Baranowska mindestens gleichwertig zu ersetzen. Ähnliches trifft für Nadja Bolze zu, die vom Thüringer HC, Meister und Pokalsieger der Vorsaison, nach Halle kommt. Maria Friedrichs und Veronic Grätz rücken aus der Nachwuchsmannschaft der Wildcats ins Zweitliga-Team und haben schon „sehr gut mittrainiert“, wie Michal Lukacin betont.

Der Kader stehe im Großen und Ganzen, nur eine weitere Rückraumspielerin wäre noch wünschenswert. „Erst einmal müssen wir abwarten, wie wir in die Saison starten und dann Stück für Stück sehen, wohin die Reise geht“, sagt der Trainer. Manchmal gehöre dabei auch ein bisschen Glück dazu. Die Erinnerungen der Vorsaison mit sieben Unentschieden und sechs Niederlagen mit nur einem oder zwei Tore Unterschied, schwingen da noch mit. Die Erfahrung ist es, die die Wildcats auf dem Teppich bleiben lassen.

Sommercup mit alten Bekannten

Dana Neutag, Geschäftsführerin von Union, bekräftigt die Bescheidenheit. „Wir wollen innerhalb der nächsten zwei oder drei Jahre in die Bundesliga. Wenn es schon in dieser Saison klappt, sagen wir nicht nein. Aber wir machen uns auch keinen Druck.“ Wie Lukacins neue Truppe harmoniert, wird sich am Sonntag zum ersten Mal zeigen. Und das gleich gegen zwei alte Bekannte. Zum Sommercup kehrt Sabrina Cichy mit dem SC Markranstädt an die alte Wirkungsstätte zurück. Als dritte Mannschaft nimmt der HC Salzland 06 teil. Mit von der Partie ist dort Thea Schwarz.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung