Neben der männlichen A-Jugend des SC Magdeburg spielt  in der kommenden Saison auch die weibliche A-Jugend der JSpG Halle/Magdeburg/Barleben in der im weiblichen Bereich neueingeführten Bundesliga. Die JSpG, die sich aus den beiden Landesleistungszentren vom HSC 2000 Magdeburg und SV Union Halle/Neustadt zusammensetzt, erreichte beim Qualifikationsturnier in Kamen mit nur einer Niederlage gegen durchweg ältere Teams einen souveränen 2. Platz. Dieser berechtigt zur Teilnahme an der höchsten Spielklasse des DHB in der neuen Saison.

Im ersten Turnierspiel traf man auf die JSG Wörth/Hagenbach (Rheinland/Pfalz). Es war ein typischer und nervöser Turnierstart. Doch die 3:2 Führung für den Gegner in der 6. Minute sollte die letzte sein. Bis zum Pausenpfiff erarbeitete sich die JSpG, dank einer gut aufgelegten Maria Friedrichs im Tor, einen komfortablen 6-Tore-Vorsprung (11:5). In der 2. Halbzeit wurde dann Pia Dietz in Manndeckung genommen, was das Team erst einmal verunsicherte. Wörth kam auf 11:10 ran. Doch die folgende Auszeit zeigte Wirkung und man gewann am Ende sicher mit 18:16.

Im 2. Spiel traf man auf den ehemaligen Bundesliganachwuchs von der HSG Sulzbach/Leidersbach (Hessen). Auch sie wählten von Beginn an die Variante mit der persönlichen Bewachung gegen Pia Dietz, die im gesamten Turnierverlauf aber eher durch ihr sensationelles Abwehrverhalten mit überdurchschnittlich vielen geblockten Bällen auffiel. Auch hier taten sich die Mädels um das Trainergespann Grundig/Ebeling/Aebi in der ersten Halbzeit sehr schwer und lagen zu Recht mit 5:8 hinten. Die Halbzeitpause schienen die Mädels aus Sachsen-Anhalt aber sehr gut genutzt zu haben. Tabea Drews und Melina Corfei übernahmen nun immer mehr Verantwortung im Angriff und sorgten so gemeinsam mit einer  sehr treffsicheren Hanna Kistner für einen verdienten 16:13-Erfolg. Somit brauchte man am 2. Tag noch einen Erfolg um die Bundesligaqualifikation zu meistern.

Am Sonntag kam es dann zum eindeutigen Spitzenspiel dieser Gruppe. Vor 250 Zuschauern traf man auf den heimischen TVG Kaiserau (Nordrhein-Westfalen). Und es war die wohl beste Partie des gesamten Turniers, welche die JSpG sogar lange Zeit bestimmte. Gegen den im Schnitt ein Jahr älteren Gegner, der auch Dietz über die komplette Spielzeit pressdeckte, war es erneut die absolut disziplinierte und hoch aggressive Deckungsarbeit, welche der JSpG die Führung einbrachte. Es herrschte eine wirklich tolle und faire Stimmung in der Halle. Doch als Melina Corfei mit einem Heber die Stammtorhüterin der U17-Nationalmannschaft vom 7-Meter-Punkt zum 6:3 überwand, wurde es immer ruhiger. Der Gastgeber konnte aber bis zur Halbzeit auf 5:6 verkürzen. Auch die doppelte Unterzahl zu Beginn der 2. Halbzeit überstanden die Gäste gut und man setzte sich wieder durch eine sehr treffsichere Vanessa Goldgraebe auf 10:13 ab. Das sorgte erneut für eine ruhige Atmosphäre auf der prallgefüllten Tribüne. Spielerisch war man zu dem Zeitpunkt durchaus überlegen. Einzig die schon erwähnte Torhüterin des Gegners verhinderte mit sensationellen Paraden eine Vorentscheidung. Das verunsicherte die JSpG zum Ende leider ein wenig und die cleveren  und teilweise 2 bis 3 Jahre älteren Gegner nutzten dies aus und drehten kurz vor Ende der Partie die Begegnung zu ihren Gunsten. Eine sehr unglückliche 14:15-Niederlage stand dadurch zu Buche. Somit brauchte man unbedingt einen Erfolg im letzten Spiel, um sich aus eigener Kraft zu qualifizieren.

Und man begann stark gegen die HSG Irmenach-Kleinich-Horbruch (Rheinland/Pfalz). Schnell führte man auch danke einer in der Anfangsphase überragenden Marie Schuhknecht im Tor mit 5:0. Doch zur Halbzeit verkürzte der Gegner auf 7:5. In der 2. Halbzeit baute man dann aber mit dem überragenden Innenblock Drews/Dietz ein wahres Abwehrbollwerk auf und gewann das letzte entscheidende Spiel souverän mit 17:7. Dann kannte der Jubel keine Grenzen mehr und die sichtlich abgekämpften Mädels fielen sich überschwänglich in die Arme. Ein toller Erfolg für die JSpG und nun heißt es: „Bundesliga, wir kommen!“

 

JSpG: Friedrichs; Schuhknecht; – Plötz (1); Heßler; Goldgraebe (8); Dietz (15); Michel (3); Grätz (1); Meineke (8); Falkenberg (4); Drews (11); Corfei (9); Kistner (5)

Redaktion: Jens Aebi