Die Wildcats bleiben auch im neunten Spiel in Folge ungeschlagen. Nach einer Kampfschlacht bei der SG Handball Rosengarten gingen die Schützlinge von Trainer Michal Lukacin am Ende mit einem 28:27 Auswärtserfolg von der Platte. Teilweise ging es zu wie im Raubtiergehege, immerhin hieß die Partie ja auch Luchse gegen Wildcats. Das am Ende das hallesche Lager jubeln durfte, lag an der Cleverness und vielleicht auch am Glück, das den Hallensern diesmal zur Seite stand. In einer hochklassigen Bundesligapartie vor 407 Zuschauern überzeugten beide Mannschaften mit Kampf und Leidenschaft. Die Gastgeber kamen besser in die Partie, was vor allem an der starken Torhüterin Turid Arndt lag. Gleich drei Großchancen in Folge ließen die Wildcats liegen und liefen daher schnell einem 1:3-Rückstand hinterher. Mit Tempohandball und Angriffen aus der zweiten Welle hielten die Wildcats Anschluss, und so konnte sich keine Mannschaft so richtig absetzen. Während Rosengarten Probleme mit der Schnelligkeit der Hallenser hatte, waren die Wildcats immer wieder mit dem Einlaufen am Kreis überfordert, wodurch Rosengarten einfache Tore erzielen konnte. Eine Schrecksekunde ereilte in der 18. Minute dann Stefanie Hummel. Die Torjägerin am Kreis der Hallenserinnen zog sich bei einer Abwehraktion eine Verletzung an der Nase zu. Über mehrere Minuten versuchten Florian Erstling und der Mannschaftsarzt aus Rosengarten die Blutung der Kreisspielerin zu stoppen. Die Blutung war so stark, dass der Physiotherapeut ihr sogar in der Halbzeit die Haare waschen musste. Die Luchse nutzten die Verunsicherung der Wildcats aus und zogen in der Schlussphase der ersten Halbzeit auf 12:14 weg.
Mit Anpfiff des zweiten Spielabschnitts kam auch Stefanie Hummel wieder mit aus der Kabine und zeigte, was sie alles einstecken kann. Mit sechs Toren in der zweiten Halbzeit war sie eine der Leistungsträgerinnen im Team der Wildcats. Michal Lukacin stellte die Abwehr nicht mehr ganz so offensiv auf wie noch in der ersten Halbzeit und traf damit die richtige Entscheidung. Innerhalb von 13 Minuten drehten die Hallenserinnen das Spiel und führten erstmals mit zwei Toren. Nach wie vor zeigten beide Mannschaften vollen Körpereinsatz. Kaja Schmäschke wehrte einen Ball von Monic Burde mit den Kopf ab, was zur Folge hatte, dass die bis dahin dreifache Torschützin mit einer Gehirnerschütterung das Spiel verlassen musste. Wenige Minuten später traf es dann Monic Burde selber, welche bei einem Wurf von hinten gehalten wurde und mit den Rücken auf das Parkett fiel. Auch für die hallesche Rückraumspielerin war das Spiel jetzt verletzungsbedingt zu Ende. Florian Erstling hatte an diesem Abend viel zu tun, über zehn Mal musste er liegengebliebene Spielerinnen versorgen. Dies lag nicht an Rosengarten, die fair gespielt haben, es war einfach ein Kampf von beiden Mannschaften, die mit einem enorm hohen Siegeswillen ins Spiel gegangen sind. Auch wenn es den Wildcats nicht gelungen ist, den Vorsprung auszubauen, konnten sie die Führung bis zum Schluss retten. Rosengarten hatte in den letzten 30 Sekunden noch die Chance auf einen Punktgewinn, scheiternde aber an Unions Torhüterin Anna Baranowska. „Es war ein spannendes Bundeligaspiel, was wie heute hier gesehen haben. In der ersten Halbzeit fehlte uns ein wenig die Torgefahr, wir haben einfache Chancen liegen lassen. Der zweite Spielabschnitt hat mir deutlich besser gefallen. Mit Kampf, Selbstvertrauen und ein wenig Glück haben wir diesmal mit einem Tor gewonnen“, so Union-Trainer Michal Lukacin. Sein Trainerkollege Patrice Giron sieht dies ähnlich. „Es war für alle heute ein emotionales Spiel. Mit dem Einsatz meiner Mannschaft bin ich absolut zufrieden, wir müssen aber in der zweiten Halbzeit viel mehr aus unseren Chancen rausholen.“
Bei den Wildcats überzeugten erneut Stefanie Hummel mit sieben Toren und Eileen Uhlig mit 6/3 Toren. Beim Gastgeber war Sanne Hoekstra mit acht Toren am erfolgreichsten. Das nächste Spiel bestreiten die Wildcats am kommenden Samstag vor heimischer Kulisse gegen den SC Greven 09. Anwurf ist um 18:00 Uhr.
Redaktion: Marcel Gohlke