Jacqueline Hummel läutete mit ihrem Treffer wenige Sekunden vor Abpfiff der ersten Halbzeit die Wende im Spiel der Wildcats gegen die Spreefüchse ein. Die Gäste aus Halle-Neustadt waren nur schwer in die Partie gekommen, vergaben zu Beginn zahlreiche Torchancen und lagen schnell mit 0:3 gegen die Spreefüchse aus Berlin hinten. Vor allem die offensiv ausgerichtete Abwehrformation und Anna Baranowska fanden in der Anfangsphase nicht ins Spiel, und so konnten die Gastgeber ihre Führung bis auf 6:10 ausbauen. Zudem vereitelte die ehemalige Torhüterin des SV UNION Halle-Neustadt, Juliane Hedermann, in der ersten Halbzeit zahlreiche Torchancen der Wildcats. Je länger das Spiel allerdings dauerte, desto sicherer wurden die Wildcats auch. Schon im letzten Abschnitt der ersten Halbzeit war abzusehen, dass die Hallenserinnen noch nicht aufgegeben hatten. Mit leidenschaftlichem Kampf und vier Toren in Folge konnte man nach 20 Minuten das Spiel wieder ausgleichen, bis dann Jacqueline Hummel mit einem Rückraumtreffer die Hallenserinnen kurz vor der Halbzeit mit 14:13 sogar in Führung brachte.
„Ich habe zu meiner Mannschaft in der Kabine gesagt, dass wir ruhig unser System weiterspielen sollen“, so Lukacin nach dem Spiel. Seine Mannschaft nahm sich die Worte zu Herzen und präsentierte sich jetzt wesentlich konzentrierter als noch in der ersten Halbzeit. Im Angriff wurden die Torchancen konsequent genutzt und auch in der Defensive standen die Wildcats kompakter als noch in der ersten Halbzeit. Eine entscheidende Rolle über den Spielausgang spielten auch die Siebenmeter. Während Eileen Uhlig immer wieder Nervenstärke bewies und sieben von acht Siebenmetern verwandeln konnte, scheiterten die Berlinerinnen gleich drei Mal in Folge an UNION Torhüterin Anna Baranowska. Die Wildcats bauten die Führung jetzt Schritt für Schritt weiter aus und führten in der 46. Minute sogar mit sechs Toren (25:19). In der Schlussphase intensivierten die Spreefüchse noch einmal ihre Bemühungen, die Punkte an der Spree zu lassen. Der Trainer der Gastgeber, Dietmar Rösicke, spielte schon frühzeitig in der Partie eine offensive Manndeckung gegen die Hallenserinnen. Die Wildcats machten es gegen Ende der Partie wieder spannend und führten eine Minute vor Schluss nur noch mit 29:27. In der letzten Auszeit beruhigte Michal Lukacin seine Mannschaft: „Einfach nur ruhig spielen, die Sperren richtig setzen und sich viel bewegen“, so Lukacin in der letzten Auszeit. Seine Spielerinnen setzten das in der Tat um und Monic Burde erzielte fünf Sekunden vor Schluss das entscheidende 30:28 für die Gäste aus Halle-Neustadt. Sowohl die Mannschaft als auch die 20 mitgereisten Fans feierten den doch überraschenden Auswärtssieg bei den favorisierten Spreefüchsen aus Berlin minutenlang. Die Wildcats bleiben somit im vierten Spiel in Folge ungeschlagen und sichern sich als Belohnung den 10. Tabellenplatz. Am kommenden Samstag treten die Wildcats erneut gegen eine Spitzenmannschaft, den Tabellendritten in der 2. Bundesliga, die HSG Bensheim/Auerbach an.
Anwurf in der Universitätssporthalle (Selekstraße) ist um 19:00 Uhr.