Michal Lukacin hatte den richtigen Riecher, als er 50 Sekunden vor Schluss Anne Voigt aus dem Tor herausnahm und Anna Baranowska ins Spiel brachte. Nur wenige Augenblicke später hielt sie den einen Punkt für ihre Wildcats fest und entschärfte einen Dortmunder Tempogegenstoß, den Matchball für die Gäste aus Dortmund. Aber auch die Wildcats hatten zuvor ihre Chance, den Sieg zu holen. Sabrina Cichy hatte 90 Sekunden vor dem Schlusspfiff versucht, einen Konter mit einem Heber erfolgreich im Tor zu platzieren. Nachdem sich Hellen Trodler zuvor zweimal mit Hebern hatte überlisten lassen, fing sie den dritten Versuch ab und die Wildcats teilten sich mit dem 28:28 die Punkte mit Borussia Dortmund. Die 280 Zuschauer sahen erneut eine ansehnliche Bundesligapartie in der Universitätssporthalle. Während der BVB in der ersten Halbzeit das Spiel dominierte, nutzen die Hallenserinnen den zweiten Spielabschnitt, um die Punkte an der Saale zu behalten. Den Grundstein für die 11:14 Pausenführung der Gelb-Schwarzen legten sie in der Defensive. Den Wildcats gelang es nur schwer, das Abwehrbollwerk der Gäste zu durchbrechen. Immer wieder suchten sie den Weg über die Mitte und rannten sich dabei in der Abwehr fest. Sabrina Cichy setzte sich immer wieder in schönen Einzelsituationen durch, Monic Burde sorgte mit Treffern aus dem Rückraum für die nötige Entlastung und Stefanie Hummel konnte sich immer wieder am Kreis durchsetzen.

Nach dem Seitenwechsel wirkten die Hallenserinnen frischer und ideenreicher als die Gäste aus Dortmund. Im Tor konnte Anne Voigt einige Bälle halten und so kämpften sich die Schützlinge von Trainer Michael Lukacin zurück ins Spiel. In der 38. Minute erzielte Jacqueline Hummel den 18:18 Ausgleichstreffer. Die Wildcats waren jetzt die spielbestimmende Mannschaft und bauten mit Unterstützung der Fans ihre Führung weiter aus. Schwerstarbeit musste an diesem Abend Sabrina Cichy verrichten, in der Abwehr hatte sie mit Jana Kokot am Kreis eine kräftige Gegenspielerin und im Angriff bekam sie die Härte der Dortmunderinnen immer wieder zu spüren. Als die Rückraumspielerin in der 55. Minute ihren fünften Treffer zum 27:24 erzielte, deutete alles auf einen Heimerfolg hin. Aber dann schoss allen Beteiligen das Hinspielerlebnis durch den Kopf. Auch da hatten die Wildcats in der 55. Minute mit drei Treffern geführt. Alice Vogler schwor ihr Team für die letzten fünf Minuten nochmal ein, und das mit Erfolg. Während die Wildcats nervöser und hektischer in ihrem Spiel wurden, präsentierte sich Dortmund kaltschnäuzig. Genau wie im Hinspiel war die Drei-Tore-Führung innerhalb von drei Minuten aufgebraucht. Diesmal jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die letzte Chance, die der BVB wenige Sekunden vor dem Abpfiff hatte, wurde von Anna Baranowska im Tor der Wildcats zunichte gemacht und man trennte sich 28:28 unentschieden.  „Wir waren in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft. Leider hat sich die Mannschaft für ihre Steigerung nach dem Seitenwechsel nur mit einem Unentschieden belohnen können“, erklärte Halles Trainer Michal Lukacin. Die meisten Tore in dieser Begegnung erzielten Stefanie Hummel (8) und Dagmara Stuparicova (6) für den SV Union sowie Stephanie Steden (7/1) und Natasa Kocevska (6/1) für Dortmund.

Für die Wildcats ist bei dieser ausgeglichen Liga jeder Punkt ein Punktgewinn. Das nächste Wochenende haben die Handballerinnen des SV UNION Halle-Neustadt erneut spielfrei, da ab diesem Wochenende das Achtelfinale des DHB-Pokals stattfindet. In zwei Wochen reisen die WIldcats dann in die Hauptstadt nach Berlin. Auch mit den Spreefüchsen hat man noch eine Rechnung aus dem Hinspiel offen.

 

Statistik und Spielverlauf