Lange lief alles nach Plan bei den Handballerinnen des SV UNION Halle-Neustadt. Die Ergebnisse der Samstagsspiele waren perfekte Vorrausetzungen für die Wildcats, bereits vor dem Spiel in Greven die Abstiegsplätze zu verlassen. Zu Gast in der Universitätssporthalle war die SG Handball Rosengarten. Die 250 Zuschauer sahen von Beginn an von den Gastgeberinnen Tempohandball. Selbst ein schneller 0:3 Rückstand der Wildcats brachte keine Unruhe ins Team der Hallenserinnen. Die Jüngste im Team von Michal Lukacin übernahm in der frühen Phase der Partie die Verantwortung. Fabienne Kracht hatte mit drei schnellen Toren einen erheblichen Anteil am 4:4 Ausgleich nach sieben Minuten. Ab diesen Zeitpunkt zeigten die Wildcats ihre wohl besten zwanzig Minuten der bisherigen Saison. Aus einer guten Defensivleistung und einer starken Anna Baranowska heraus fielen die meisten Tore über Kontertore. In die Torschützenliste konnten sich dabei fast alle Spielerinnen eintragen. Der Tabellensechste aus Rosengarten wusste bis dahin kein Mittel, die dynamischen und kreativen Offensivbemühungen der Wildcats zu unterbinden. Selbst Mannschaftskapitän und Torhüterin Turid Arndt wusste keine Lösung mehr und wechselte sich zum Ende der ersten Halbzeit selbst aus. Eine 16:9 Halbzeitführung der Hallenserinnen sollte doch zu dem zweiten Heimsieg reichen.

Was im zweiten Spielabschnitt dann mit den Wildcats passiert ist, gleicht einen unlösbaren Rätsel. Die hallesche Mannschaft war kaum wiederzuerkennen. In der Offensive präsentierte man sich ideenlos und suchte häufig einen unvorbereiteten Torabschluss. Damit machte man nicht nur Turid Arndt im Tor von Rosengarten wieder stark, sondern baute auch den Gegner auf. Bis zur 45. Minute mussten die Zuschauer warten, bis Jacqueline Hummel das erste Feldtor der Gastgeberinnen in der zweiten Halbzeit erzielte. Die Mannschaft von Trainer Andreas Juhra merkte schnell, dass die Gastgeber angeschlagen waren und ihr roter Faden komplett gerissen war. Zu diesem Zeitpunkt stand es nur noch 19:16 für die Hallenserinnen. Die Wildcats konnten den Hebel im weiteren Spielverlauf nicht mehr umlegen. Von Minute zu Minute wurde man nervöser und unkonzentrierter. Hinzu kamen Zeitstrafen, die alle vermeidbar gewesen wären. Zehn Minuten vor Schluss erzielte Kaja Schmäschke den 20:20 Ausgleichstreffer. Aber auch der Ausgleichstreffer war für die Wildcats kein Alarmzeichen. Die Hallenserinnen verschenkten jetzt förmlich den Sieg an die Gäste. In der Defensive stand man nicht mehr kompakt und ließ Rosengarten nach Belieben kombinieren, was zur Folge hatte, dass man fünf Minuten vor Schluss mit zwei Toren zurücklag. Auch eine Auszeit brachte keine Veränderung im Spiel. Die Gäste nahmen das großzügige Geschenk der Wildcats an und konnten am Ende einen 24:28 Auswärtssieg feiern. Die Enttäuschung nach dem Abpfiff war im halleschen Lager groß, da mal wieder leichtfertig ein Sieg verschenkt worden war. Die meisten Tore in dieser Partie erzielten Stefanie Hummel, Monic Burde (je 5) und Eileen Uhlig (5/3) für Union. Am kommenden Samstag reisen die Wildcats dann zum Kellerduell nach Greven. Um 18:00 Uhr steht man dann in der Rönnehalle dem Tabellennachbar aus dem Münsterland gegenüber.

Stimmen zum Spiel:

Michal Lukacin:
„Normalerweise können wir dieses Spiel gar nicht mehr verlieren. So etwas habe ich in meiner 13-jährigen Tätigkeit im Frauenhandball noch nicht erlebt. Ich kann nicht verstehen, was in den zweiten 30 Minuten passiert ist. Wir haben Rosengarten ein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht“

Statistik und Spielverlauf

 

Redaktion: Marcel Gohlke